Nur durch funktionierende EU-Naturschutzrichtlinien können Deutschlands Naturschätze bewahrt werden- Foto: NABU/Klemens Karkow
Europas Naturschätze gerettet
EU-Naturschutzrichtlinien bleiben erhalten
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Zum Beispiel das Große Torfmoor, das dem Wachtelkönig eine Heimat bietet - Foto: Felix Grützmacher
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Oder die Untere Havelniederung, eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Mitteleuropas - Foto: NABU/Iris Barthel
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Auch der Wolf konnte nur dank der Naturschutzrichtlinien zurückkehren - Foto: Christoph Bosch
Mit ihren Artenschutzbestimmungen und Natura 2000, dem größten Schutzgebietsnetz der Welt, sind die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und die EU-Vogelschutzrichtlinie das Herzstück des Naturschutzes in der Europäischen Union. Unter dem Vorwand der „Entbürokratisierung“ hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seinen Umweltkommissar Karmenu Vella aufgefordert, eine „Modernisierung und Verschmelzung“ der beiden Richtlinien im Rahmen eines sogenannten „Fitness-Checks“ zu prüfen.
Der NABU und sein Dachverband BirdLife Europe organisierten unter dem Motto „NatureAlert“ den Widerstand gegen die Aufweichung der Richtlinien – mit Erfolg. Nachdem sich mehr als eine halbe Million Bürgerinnen und Bürger, das EU-Parlament und die Umweltminister der EU-Staaten für den Erhalt der Naturschutzrichtlinien ausgesprochen hatten, erklärte auch die EU-Kommission im Dezember 2016 beide Richtlinien für „fit“. Ein historischer Erfolg für den europäischen Naturschutz, an dem der NABU einen großen Anteil hat. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einem Aktionsplan, damit die Richtlinien künftig besser finanziert und vor Ort umgesetzt werden. Der NABU wird diesen Prozess wachsam und kritisch begleiten.
Mit der wohl größten Naturschutzkampagne Europas haben wir unzählige Naturschätze gerettet und vielen Menschen die große Bedeutung der EU für eine gesunde Umwelt nahegebracht.
Konstantin Kreiser
Teamleiter Globale und EU-Naturschutzpolitik
Die Richtlinien sind aber nur dann erfolgreich, wenn die Agrarpolitik der EU geändert wird. Die immer intensivere Landwirtschaft ist die größte Bedrohung für die Artenvielfalt. Deshalb fordert der NABU ein Ende der Subventionen per Gießkanne. Nur solche Betriebe sollten Steuergelder erhalten, die öffentliche Leistungen, zum Beispiel im Naturschutz, erbringen. Wie das gehen kann, hat der NABU in der Studie „Fit, fair und nachhaltig“ gezeigt, die im November 2016 vor zahlreichen Naturschutz- und Agrarexperten in Berlin und Brüssel vorgestellt wurde.
Wir wollen:
- die vollständige Umsetzung von Natura 2000 und den EU-Artenschutzbestimmungen
- eine ausreichende Finanzierung des Naturschutzes durch einen neuen EUNaturschutzfonds
- einen Kurswechsel in der EU-Agrarpolitik
Wir haben:
- das Herzstück des europäischen Naturschutzes gerettet
- eine Rekordzahl von Bürgern sowie die große Mehrheit der EU-Politiker vom Erhalt der EU-Naturschutzrichtlinien überzeugt
- konstruktive Vorschläge für eine naturverträgliche Agrarpolitik vorgestellt
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und seine Kommissare sind dem Vorschlag von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella gefolgt, die EU-Naturschutzrichtlinien zu erhalten und von einer Änderung der bestehenden Regelungen abzusehen. Mehr →
Der „Europäische Natura-2000-Tag“ am 21. Mai würdigt das seit 1992 nach den Vorgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschaffene Netz von Schutzgebieten in der Europäischen Union. Mehr →
Die EU ist von großer Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland. Daher setzt sich der NABU in Brüssel, Berlin und in den Bundesländern dafür ein, dass das EU-Naturschutzrecht besser umgesetzt und ausreichend finanziert wird. Mehr →