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Jetzt NABU-Mitglied werden!Jahresbericht 2002
Vorwort zum Jahresbericht
NABU - für Mensch und Natur
Vorwort zum Jahresbericht
Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
ungeachtet einer gewissen zeitlichen Differenz meiner Amtsübernahme zum Jahr 2002 möchte ich dieses Vorwort nutzen, mich Ihnen kurz vorzustellen: Mein Name ist Olaf Tschimpke. Am 21. Juni 2003 bin ich in Kassel von der Bundesvertreterversammlung zum neuen NABU-Präsidenten gewählt worden. Zuvor war ich als hauptamtlicher Landesvorsitzender und Geschäftsführer des NABU-Landesverbandes Niedersachsen tätig.
Trotz - oder gerade wegen - unbestreitbarer Erfolge in den letzten Jahren: Die Zeiten für den Natur- und Umweltschutz in Deutschland und anderswo sind komplizierter geworden. Das klingt paradox. Wir haben ein neues Bundesnaturschutzgesetz, mit dem auch die Umweltverbände bei aller berechtigten Kritik im Detail durchaus zufrieden sein können. Die Agrarwende gestaltet sich zwar erwartet zäh, scheint aber sowohl national als auch auf europäischer Ebene als alternativlos anerkannt. Die Hochwasserkatastrophe hat bei den Verantwortlichen zumindest die Einsicht gestärkt, dass die weitere Kanalisierung unserer Flüsse ökologisch und ökonomisch ein Verlustgeschäft bedeutet. Auch die Förderung der erneuerbaren Energien kann sich im internationalen Maßstab durchaus sehen lassen.
Alles wird gut? Große Teile der Öffentlichkeit und nicht zuletzt der Medien scheinen dieser Auffassung zu folgen, doch der Teufel steckt im Detail. Die Umsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes durch die Bundesländer geht nur langsam voran, die Ausweisung von Flächen für das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 erfolgt bestenfalls widerwillig. In Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg werden wertvolle alte Buchenwälder eher als Wirtschaftsfaktor denn als wichtiger Bestandteil unseres Naturerbes betrachtet. Und nicht zuletzt schreitet der Flächenverbrauch nahezu ungebremst voran, das notwendige Leitbild einer nachhaltigen Siedlungspolitik ist allenfalls in Umrissen zu erkennen.
Diesen Herausforderungen wird sich der NABU künftig ebenso engagiert stellen, wie er es im vergangenen Jahr getan hat. Dafür drei Beispiele: Mit der Fortführung der Kampagne Nachbar Natur betrieb der NABU nicht nur eine fantasievolle und sachkundige Lobbyarbeit im Dienste lebenswerter Städte und Gemeinden, sondern unterstützte mit der Aktion Traumgarten all jene Gartenbesitzer, die sich ein Stück Natur ans Haus holen wollten. Das NABU-Leitbild Lebendige Flüsse lieferte den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung eine fundierte Orientierung bei der nachhaltigen Verarbeitung der Flutkatastrophe. Bei den Debatten um die Fortführung der Agrarwende ergriff der NABU entschlossen Partei für eine naturverträgliche Zukunft der Landwirtschaft.
Dies alles wäre nicht möglich ohne den ehrenamtlichen Einsatz, die Sachkenntnis und Begeisterungsfähigkeit der rund 390.000 NABU-Mitglieder. Das Engagement vor Ort für eine bessere Umwelt ist die Basis für den guten Ruf, den der NABU als Anwalt für Mensch und Natur genießt. Dafür sei allen NABU-Mitgliedern, allen Förderern, Unterstützern und Freunden an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
Zum Schluss noch ein paar persönliche Worte: Mein Vorgänger Jochen Flasbarth hat den NABU in den letzten zehn Jahren entscheidend geprägt und dazu beigetragen, dass der Verband auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen als wichtiger Akteur wahrgenommen wird. Diese Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Meine Präsidiumskollegen und ich werden uns bemühen, die Stärke des NABU weiter auszubauen - für die Natur und die Menschen in unserem Land.