Für den Stiel ...
Einen Reisigbesen binden
Basteln mit Naturmaterialien
Die kleine Hexe hat einen, Bibi Blocksberg ebenfalls und auch Harry Potter steht auf Reisigbesen – vielmehr fliegt auf einem. Kein Zauberhaushalt ohne ordentlichen Besen! Das gilt auch für alle, die zu Fasching oder Halloween als Hexe oder Magier unterwegs sind. Gebündeltes Birkenreisig soll bei dem magischen Fluggerät für mehr Tempo beim Aufstieg sorgen, während Haselnusszweige deinen Besen eher wendiger machen. Damit steht rasanten Verfolgungsjagden im Garten nichts mehr im Weg. Wirklich fliegen kann man auf diesem Besen allerdings nicht, es sei denn, du bekommst noch den richtigen Zauberspruch heraus. Wer weiß?
Als Sauberwisch für Haus und Hof ist die Zusammenstellung vom Reisig nicht so wichtig, dafür sollte der Besen vor allem schön dicht sein und eher eine abgeflachte Form haben. Ein Besen besteht je nach Größe aus zwei bis drei dichten Einzelbündeln, die du jeweils unter hoher Spannung mit Draht zusammenbindest. Die einzelnen Bündel verbindest du wiederum unter hoher Spannung zum eigentlichen Besen, in den du anschließend den Stiel hineinrammst. Für das Zusammenbinden brauchst du sehr stabilen Draht, mit normalem Basteldraht kommst du nicht weit.
Material:
- Viel Reisig (dünne Zweige) unterschiedlicher Stärke. Am besten von einer Birke oder einem Haselstrauch. Das Reisig sollte nicht im Saft stehen und deshalb im Herbst oder Winter geschnitten werden. Völlig ausgetrockenes Reisig solltest du vor dem Binden zwei Tage in Wasser einweichen, damit es nicht bricht.
- Einen langen, annähernd geraden Ast von gut drei Zentimetern Dicke. Hasel ist ideal, es geht aber nahezu jedes Holz, das gerade wächst.
- Blanken Weidezaun- oder Spanndraht. Der blanke Draht sollte 2,5 Millimeter dick sein. Ist er dünner, kannst du ihn doppelt nehmen.
Werkzeug:
- Gartenschere
- Spanngurt
- Kombizange mit Drahtschneider oder separaten Drahtschneider
- Stabiles Messer zum Entrinden beziehungsweise Glätten des Besenstiels
- Akkuschrauber
- Schraubhaken mit vier Millimetern Durchmesser
- Handschuhe
Fotos: NABU/Thomas Heß
So geht’s Schritt für Schritt
Den Stiel vorbereiten:
- 1. Etwa drei Zentimeter dicke Haseltriebe sind als Besenstiel perfekt. Die Stiellänge hängt von deiner Körpergröße und von der Länge des Reisigbartes ab. Die variiert natürlich je nach Länge der Zweige. Nimm daher erst mal einen gut 140 Zentimeter langen Besenstiel und kürze ihn später bei Bedarf ein, sodass der Besen die gewünschte Länge hat. 150 Zentimeter Gesamtbesenlänge sind für Erwachsene inklusive Bart ein guter Richtwert, für Kinder ungefähr 80 bis 90 Zentimeter.
- 2. Entferne alle Seitentriebe dicht am Trieb, damit du den Stiel später gut greifen kannst.
- 3. Damit der Stiel richtig glatt wird, entfernst du die Rinde. Bei frisch abgeschnittenen Trieben und mit einem scharfen Messer geht das leicht.
- 4. Spitze den Stiel an, damit er sich nachher leichter in das Reisigbündel rammen lässt.
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Zweige kürzen
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Zweige verdrillen
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Zu Bündeln fassen
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Fest zusammenziehen
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Mit Draht umwickeln
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Drahtschlaufe biegen
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Draht fest verdrehen
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Schritte bis hier mehrmals wiederholen
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Bündel zusammenbinden
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Ruten auf eine Länge schneiden
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Überstehende Zweige kürzen
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Stiel ins Bündel rammen
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Letzte Korrekturen
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Stiel abschleifen
-
Besen vor der Nutzung einweichen
Fotos: NABU/Thomas Heß
Das Reisigbündel binden:
- 1. Kürze die einzelnen Birkenzweige auf eine Länge von 50 bis 60 Zentimeter.
- 2. Verdrille immer eine Handvoll Einzelzweige zu einer Art Wurst und fang damit am dicken Ende an.
- 3. Fasse zwei bis drei dieser verdrillten Zweige zu einem Bündel zusammen und drücke dieses mit Hand etwas zusammen. Draht brauchst du noch nicht.
- 4. Ziehe das gesamte Bündel mit einem Spanngurt so fest zusammen wie möglich.
- 5. Umwickele das Bündel mehrfach direkt neben dem Spanngurt fest mit Draht und dreh die Enden zum Schluss mit einer Zange umeinander fest.
- 6. Verdrehe die Enden des Drahtes zu einer Schlaufe. Es sollte kein Draht-Ende herausragen.
- 7. Spanne den Schraubhaken fest in den Akkubohrer ein. Führe die einseitig offene Öse des Schraubhakens durch die Drahtschlaufe und dreh den Draht mit dem Akkuschrauber fest. Achte dabei darauf, dass die Hand, die das Bündel festhält, genug Abstand zum Draht hat. Der Akkuschrauber hat ordentlich Wumms und eingeklemmte oder vom Draht gestreifte Finger müssen nicht sein. Stecke die Drahtschlaufe am Schluss mit der Zange einfach nach innen in das Drahtbündel, dann steht kein Draht mehr hervor.
- 8. Je nach gewünschter Dicke des Besens bindest du auf diese Weise zwei oder drei Bündel.
- 9. Binde die Einzelbündel nun zum Besen zusammen. Das entstehende dicke Bündel umwickelst du an mindestens zwei Stellen mehrmals mit Draht, bei großen Besen an drei Stellen. Forme wieder Drahtschlaufen und nimm den Akkuschrauber zum Festdrehen. Das Reisigbündel sollte in sich nicht kreisrund sein, sondern eine eher flache Form haben. Das erreichst du mit etwas Druck auf den vorderen Teil des Besens. Um den Stiel herum ist das Reisig immer rund angeordnet. Das passiert beim Einrammen des Stiels später automatisch.
- 10. Schneide die unten überstehenden Ruten auf die gleiche Länge ab. Da die einzelnen Zweige jetzt richtig fest zusammengepresst sind, geht das nur mit einer scharfen Handsäge.
- 11. Meist tanzen am Bündel immer einige Zweige aus der Reihe, die schneidest du ebenfalls ab. Falls die Ruten sehr lang und weich sind, kannst du sie zusätzlich oberhalb des letzten Drahtrings mit einer Kordel zusammenbinden, das macht den Besen steifer.
- 12. Ziehe nun auf jeden Fall Handschuhe an, vorher waren sie nicht unbedingt nötig. Ramme den Stiel mittig in das Reisigbündel. Am besten geht das, wenn du den Besen umdrehst und den Stiel einige Male kräftig auf eine feste Unterlage aufschlägst. Der Stiel sollte bis etwa zum zweiten Drahtring ins Bündel rutschen, mindestens aber 10 Zentimeter weit.
- 13. Wenn dich der Draht optisch stört, kannst du ihn am Schluss noch mit einer Kordel umwickeln und kaschieren. Je nach Geschmack.
Noch ein Tipp: Lagere den fertigen Besen immer auf dem Stiel, wenn er seine Form auf jeden Fall behalten soll. Wenn du den Besen lange nicht gebraucht hast, weiche sein Reisig vorher kurz in Wasser auf, damit die Zweige nicht beim Fegen brechen und der Besen länger hält.
Fachliche Mitarbeit: Thomas Heß
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