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Jetzt NABU-Mitglied werden!Was ist Bioökonomie?
Hin zu einer erneuerbaren Zukunft




Langfristig soll ein Großteil der weltweit verwendeten fossilen Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Fossile Rohstoffe wie Öl, Gas und Kohle stecken in vielerlei Produkten unseres täglichen Bedarfes: vom Shampoo über Turnschuhe bis hin zur Wandfarbe und dem Treibstoff für das Auto. Wir müssen die fossilen Energieträger im Boden lassen und unser Wirtschaftssystem Schritt für Schritt auf biobasierte Rohstoffe und Produkte umstellen. Denn die Nutzung fossiler Ressourcen ist nicht nur für die zunehmende Umweltverschmutzung und den Verlust an biologischer Vielfalt, sondern auch für den Ausstoß von klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich.
Im Rahmen der am Anfang des Jahres 2020 veröffentlichten Nationalen Bioökonomiestrategie verspricht die deutsche Bundesregierung, dass das Konzept der Bioökonomie es langfristig ermöglichen soll, Ressourcen zu schonen, nachhaltig zu leben und gleichzeitig den Wohlstand zu sichern. Gelingen soll dies mit massiven Investitionen in zukunftsfähige und grüne Technologien, vor allem in den Bereichen der Digitalisierung, Biotechnologie und Gentechnik. Damit gibt die Bundesregierung eine klare, technologisch-orientierte Richtung vor, wie eine nachhaltige Bioökonomie zukünftig umgesetzt werden könnte.
Die Vielfalt der Bioökonomie
Schon heute verfügt die Bioökonomie über eine Vielzahl innovativer Verarbeitungstechnologien, mit denen diverse biobasierte Rohstoffe in hochwertige Nahrungs- und Futtermittel, Chemikalien, Baustoffe, Konsumgüter oder Kraftstoffe umgewandelt werden können. Sie umfasst dabei verschiedene Anwendungsbereiche:
- Land- und Ernährungswirtschaft
- Nachhaltiges Bauen, Forst- und Holzwirtschaft
- Forschung und Innovation
- Verwertung von Rest- und Abfallstoffen
- Energetische Nutzung
Allerdings sind schon jetzt die Möglichkeiten zur Produktion und Bereitstellung von Biomasse begrenzt. Der einfache Austausch der fossilen Rohstoffbasis ist definitiv nicht konfliktfrei: Landwirtschaftliche Flächen und biologische Rohstoffe sind schon jetzt ein knappes Gut. Auf dem Acker müssen auch zukünftig vorrangig Nahrungs- und Futtermittel produziert werden. Der Wald wird als Lebens- und Rückzugsraum für viele Tiere, aber auch als Rohstofflieferant zum Bauen und Heizen gebraucht. Nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die technischen Konversionspfade organischer Reststoffe wie Altspeiseöl, Grünschnitt, Stroh oder Dung sind heutzutage begrenzt.
Am Konzept der Planetaren Belastungsgrenzen wird dieser Umstand besonders deutlich. Sie bilden den festen Rahmen für die zukünftige Umsetzung ökologischer, sozialer und ökonomischer Ziele. Arten-, Klima- und Naturschutz müssen deshalb bei der gemeinschaftlichen Entwicklung und Gestaltung bioökonomischer Produktionsprozesse streng berücksichtigt werden. Der Wandel hin zu einer naturverträglichen Bioökonomie darf nicht einseitig, sondern muss als Gesamtheit betrachtet werden. Technologische Innovationen allein werden keine nachhaltige Bioökonomie garantieren. Für eine breite Akzeptanz der Bioökonomie sind zivilgesellschaftliche Aushandlungsprozesse und neue Allianzen erforderlich.
Der NABU als kompetenter Ansprechpartner
Zu allen Themenfeldern rund um die Bioökonomie ist der NABU ein angesehener Ansprechpartner in Wissenschaft und Politik. Der NABU sucht nach konstruktiven Lösungen, um eine naturverträgliche und zukunftsfähige Bioökonomie in den planetaren Grenzen umzusetzen, die gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Artenschutz leistet.
Folgende Projekte werden mit dem Schwerpunkt der Bioökonomie vom NABU durchgeführt und begleitet:
Das Wissenschaftsjahr 2020 widmete sich der Bioökonomie. Dazu wurden vielfältige Mitmach-Aktionen, Ausstellungen, Online-Angebote und kritische Diskussionen angeboten, um Wissen rund um die Bioökonomie verständlich zu vermitteln. Der NABU entwickelte einen interaktiven Informationsstand. Mehr →
Wie werden wir in Zukunft produzieren und konsumieren ohne die planetaren Belastbarkeitsgrenzen zu überschreiten? Kann dies mit dem Konzept der Bioökonomie gelingen? Diese Fragen diskutierten wir gemeinsam mit Bürger*innen in unterschiedlichen Dialogformaten. Mehr →
Biomasse ist viel mehr als nur ein Rohstoff, mit dem Energie für Strom, Wärme und Kraftstoffe oder Grundstoffe der Chemie, Kleidung und Papier hergestellt wird. Biomasse ist auch alles was lebt und unser Leben ermöglicht. Mehr →
Die Bioökonomie nutzt nicht nur land- und forstwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe, sondern auch organische Reststoffe, Tiere, Mikroorganismen, Insekten oder Algen. Nachhaltig und naturverträglich ist sie aber erst dann, wenn sie den Einsatz fossiler Rohstoffe, den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen sowie den Verlust an Biodiversität begrenzt. Mehr →
Die Bioökonomie birgt eine Reihe von Chancen für den Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Neben den Vorteilen eines biobasierten Wirtschaftssystems müssen im Sinne des Vorsorgeprinzips auch die Risiken identifiziert und gehandhabt werden. Mehr →
Die einseitige Produktion und Nutzung nachwachsender Rohstoffe kann die Arten- und Klimakrise verschärfen. Eine Studie im Auftrag des NABU zeigt Lösungswege für eine naturverträgliche und nachhaltige Bioökonomie auf. Mehr →
Um Klimawandel und Umweltzerstörung zu begrenzen, muss unser Verbrauch fossiler Energieträger eingeschränkt und unser Wirtschaftssystem auf biobasierte Rohstoffe umgestellt werden. Doch für ein grundsätzliches Umdenken fehlt der Politik (noch) der Mut. Mehr →