Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Ist der Nachwuchs aus dem Haus, beginnt die stille Zeit
Was gibt es Schöneres im Frühling, als morgens vom Gesang der Vögel geweckt zu werden? Die meisten Arten legen schon los, bevor die Sonne erscheint. Ganz früh sind die Rotschwänzchen dran, auch Rotkehlchen oder Mönchsgrasmücke warten nicht den Sonnenaufgang ab. Von Nachtigallen ganz zu schweigen, die vom Abend bis zum Mittag flöten.
Wo sind sie geblieben?
Doch schon im Juni dünnt das Vogelkonzert merklich aus und im Hochsommer ist von vielen Arten kein Ton mehr zu hören. Zu sehen sind die Vögel dann aber auch kaum. So manche*r macht sich Sorgen: Den gefiederten Freunden wird doch nichts passiert sein, geht eine neue Seuche um, von der man noch nichts weiß?
Auszuschließen ist das nicht. Ohnehin wird in der Natur am laufenden Band gestorben, ohne dass es uns groß auffällt. Ob Habicht, Nachbarskatze, Krankheit oder Nahrungsmangel: Nur eine Minderheit der Vögel erlebt auch nur ihren ersten Geburtstag.
Kräfte gut einteilen
Die Hauptgründe für die Sommerstille sind jedoch andere. Bekanntlich hat der Vogelgesang zwei Funktionen: einen Partner anzulocken und das Brutrevier zu markieren. Entsprechend haben die Vögel außerhalb der Brutzeit keine Notwendigkeit zu singen. Sobald die Jungen das Nest verlassen, müssen die Eltern ihr Territorium nicht weiter verteidigen.
Zu dieser Zeit beginnt bei den meisten Arten auch die Mauser. Der Austausch sämtlicher Federn benötigt je nach Art zwei bis drei Monate. Nach einem festen Ablauf erneuert sich das Federkleid Stück für Stück.
Jährlich neue Federn
Während der Mauser können die Vögel schlechter fliegen, da auch die Schwung- und Schwanzfedern erneuert werden. Also verbergen sie sich so gut wie nur möglich, um Feinden zu entgehen. Bekommt man sie doch mal zu Gesicht, machen Vögel in der Mauser einen zerzausten Eindruck. Enten und andere Wasservögel suchen oft spezielle Mausergewässer auf. Dort lassen sie sich gut beobachten, natürlich nur mit Rücksicht und Abstand.
Später im Sommer trägt das veränderte Futterangebot dazu bei, dass die gewohnten Gartenbesucher scheinbar verschwinden. Denn jetzt gibt es reichlich reife Früchte und Samen. Genau das Richtige, um sich für den Winter oder den Zug Richtung Süden ein bisschen Speck anzufuttern. Viele Vögel schließen sich zu Trupps zusammen, oft mehrere Arten gemischt, und durchstreifen die Landschaft.
Abreise nicht erst im Herbst
Wenn sich im Herbst die Kraniche oder Gänse sammeln, ist der Vogelzug gut sichtbar. Doch je nach Länge der Reisestrecke machen sich einige Arten schon mitten im Sommer auf den Weg. Zwischen An- und Abreise liegen nur drei bis vier Monate. Der Gelbspötter etwa lässt seinen unermüdlich quirligen Gesang bei uns ab Anfang Mai hören und schon Ende Juli bricht er wieder auf.
Noch früher sind die Kuckucke dran, denn für die Jungenaufzucht sorgen ja die Gasteltern. Noch im Juni beginnt der Abzug. Vom NABU-Partner LBV besenderte Kuckucke erreichten Mitte Juli bereits Ägypten und flogen dann weiter bis Südafrika.
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