Schneeleopard - Foto: Christian Martischius/Sara Schuh
Einsatz auf politischem Parkett
Globales Schutzprogramm für den Schneeleoparden
Aufgrund ihres riesigen Verbreitungsgebiets ist es für das Überleben der Schneeleoparden unabkömmlich, dass alle Herkunftsländer über ihre Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Der NABU hat sich daher bei der kirgisischen Regierung dafür eingesetzt, ein globales Forum zum Schutz der Schneeleoparden auf den Weg zu bringen. Der Start für die Entwicklung dieses weltweiten Programms erfolgte 2012 mit einem ersten Treffen der zwölf Schneeleoparden- Länder und der im Schneeleopardenschutz aktiven internationalen Organisationen und Experten in Bischkek. In den folgenden zwei Jahren erarbeiteten die Arealstaaten auf weiteren Arbeitstreffen sowohl die jeweiligen nationalen Schutzstrategien, als auch das gemeinsame globale Schutzprogramm.
Im Oktober 2013 verabschiedeten dann die offiziellen Vertreter der zwölf Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten sowie Artenschützer aus der ganzen Welt in Bischkek das „Global Snow Leopard & Ecosystem Protection Program“ (GSLEP) und einigten sich auf die „Bischkek-Deklaration“ zur Erhaltung der Schneeleoparden. Die Vereinbarungen zielen im Kern darauf ab, Wilderei einzudämmen, zusammenhängende Landschaftsräume für Schneeleoparden zu erhalten, die Zusammenarbeit mit den lokalen Bewohner von Bergregionen zu stärken und diese zu unterstützen sowie auf die Risiken durch den Klimawandel zu reagieren. Das übergeordnete Ziel des globalen Schutzprogramms ist es, Schneeleoparden und ihren Lebensraum nachhaltig zu bewahren. Bis zum Jahr 2020 soll die langfristige Erhaltung von 20 der für Schneeleoparden wichtigsten Lebensräume erreicht werden.
20 bis 2020
Eine wesentliche Maßnahme des globalen Schutzprogramms ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Lebensräume mit jeweils mindestens 100 Schneeleoparden im zeugungsfähigen Alter zu identifizieren und deren langfristigen Schutz zu sichern. Koordiniert wird die Umsetzung durch das globale GSLEP-Sekretariat, das bis Ende 2018 seinen Sitz in Bischkek haben wird. In den ersten sieben Jahren (bis zum Jahr 2020) wird das Schneeleoparden-Schutzprogramm gemäß Schätzungen der zwölf Verbreitungsstaaten zwischen 150 und 200 Millionen US-Dollar kosten. Die Kosten tragen die Regierungen der Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten und internationale Geber, Entwicklungsbanken sowie Nichtregierungsorganisationen.
Als Initiator des GSLEP setzt sich der NABU nun für die Realisierung des Programms ein und wird sich besonders um mindestens zwei der 20 Regionen kümmern, um diese als sichere Gebiete für den Schneeleoparden in die Zukunft führen. Außerdem unterstützt der NABU das Sekretariat tatkräftig, unter anderem mit einer Vollzeit Fachkraft zur Unterstützung der allgemeinen Koordinations- und Kommunikationsaufgaben des Sekretariats.