Rhododendronzikade - Foto: Helge May
Knallbunter Hüpfer aus Nordamerika
Die Rhododendron-Zikade (Graphocephala fennahi) im Porträt
Die Rhododendronzikaden schneiden zur Eiablage kleine Schlitze in die Blätter des Rhododendron. So kann ein ebenfalls aus Nordamerika stammender Pilz übertragen werden, der die Knospen über den Winter braun färbt und sie absterben lässt. Das macht die Zikade bei Rhododendron-Liebhabern leider ziemlich unbeliebt. Aber wer die befallenen Knospen frühzeitig abpflückt, kann seine Pflanzen auf natürlichem Weg schützen.
Merkmale der Rhododendron-Zikade
Die Kleinzikade fasziniert mit ihrer prachtvollen Färbung: Ihre Unterseite und ihre Beine sind gelb, die Oberseite ist kräftig grün gefärbt. Jeder Vorderflügel trägt zwei schräge rote Längsstreifen und ihren Hals schmücken orange Flecken. Der Rand ihrer Flügelspitze ist violett gefärbt. Und um ihren Kopf herum verläuft ein ebenfalls violetter Streifen, der die Facettenaugen einfasst. Rhododendronzikaden sind zierlich, sie werden nur acht bis neun Millimeter lang.
Lebensweise und Vorkommen
Rhododendronzikaden sind ursprünglich in Nordamerika zuhause. Vermutlich überquerten sie in den 1930er Jahren auf den Blättern von Rhododendronpflanzen den Atlantik und gelangten so nach Südengland. Inzwischen hat sie sich in fast ganz Kontinentaleuropa ausgebreitet und ist hier häufig zu sehen. Wo Rhododendron gepflanzt wird – in Parks, in Gärten und auf Friedhöfen – kann auch die Rhododendronzikade ein Zuhause finden.
Das steht auf dem Speiseplan
Wie nahezu alle Zikaden ernährt sich auch die Rhododendronzikade von Pflanzensäften. Dazu sticht sie in Pflanzenzellen, insbesondere im Bereich der Leitungsbahnen der Pflanze, und saugt die Zellen aus. Und wie meisten Zikadenarten ist sie dabei als Larve hauptsächlich auf eine Pflanze spezialisiert: in ihrem Fall den namengebenden Rhododendron. Als ausgewachsenes Insekt ernährt sie sich gelegentlich auch vom Saft anderer Pflanzen, wie etwa vom Efeu, von Linden, Platanen und vom Ahorn.
Gut zu wissen:
Die Rhododendronzikade bringt nur eine Generation im Jahr hervor. Den Winter verbringt die neue Generation noch als Ei in den Blütenknospen. Erst gegen Ende April schlüpfen die gelben Larven und saugen an den Blattunterseiten. Ende Juni entwickeln sich dann die Vollinsekten (Imagines), die manchmal bis in den November hinein zu beobachten sind. Die Rhododendronzikaden sonnen sich gerne auf der Oberseite der Blätter. Werden sie erschreckt, versuchen sie, sich auf der Unterseite zu verstecken.
Wie kann ich helfen? Wer seine Rhododendron-Pflanzen vor einem weiteren Pilzbefall schützen möchte, macht sich die Mühe und pflückt zeitig die braunen abgestorbenen Knospen ab. Der beste Zeitpunkt dafür ist vor der Schlupfzeit der Zikaden im April. Die abgepflückten Knospen sollte man nicht einfach fallenlassen und auch nicht auf den Kompost bringen, sondern direkt dem Hausmüll zuführen.
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