Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Die Gottesanbeterin ist auf dem Vormarsch
Tierische Geschichten von Julian Heiermann
Sie tarnt sich als harmloser Grashalm und wirkt dabei so fromm, als würde sie beten. Doch die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist keineswegs gläubig oder sanftmütig – im Gegenteil: Nähert sich ein Insekt, schnellen ihre gefalteten Vorderbeine vor zu einer tödlichen Umarmung.
Die „Fangschrecke“ steht auf reichlich tierische Kost. Im Laufe der Evolution haben sich ihre Vorderbeine zu Fangarmen entwickelt. Sie sind extrem beweglich, dick gepanzert und bedornt. Blitzschnell ergreifen sie die Beute und fangen sogleich an diese zu vertilgen. Die grazile Gestalt und der dreieckige Kopf lassen kaum vermuten, dass die Gottesanbeterin näher mit Schaben als mit Heuschrecken verwandt ist.
Seit einigen Jahren sieht man die Gottesanbeterin häufiger in mitteleuropäischen Gärten: Der Klimawandel verhilft der wärmeliebenden Tierart, sich von der Mittelmeerregion und den milden Regionen Deutschlands weiter nach Norden auszubreiten.
Für Rückfragen:
Julian Heiermann
NABU-Insektenexperte
Tel. 030-284 984 1616
Julian.Heiermann@NABU.de
Diesen Artikel finden Sie auch in der Zeitschrift „kraut & rüben - Magazin für biologisches Gärtnern und naturgemäßes Leben", mit dem der NABU im Dezember 2009 eine Kooperation gestartet hat. Julian Heiermann erzählt in jeder monatlichen Ausgabe eine „tierische Geschichte".