Starenschwarm mit mehreren tausend Vögeln - Foto: Thomas Schwarzbach/www.naturgucker.de
Starenschwärme
Synchrones Navigieren durch die Luft
Die Schwarmbildung von Staren ist ein einzigartiges Naturschauspiel, mit dem kaum eine andere Vogelart aufwarten kann. Schon im frühen Sommer bilden sich direkt nach der ersten Brutzeit Trupps aus Jungvögeln und unverpaarten Staren. Je näher der Herbst rückt, desto größer werden die Schwärme. Die Schwarmbildung schützt Stare vor Angreifern aus der Luft.
Ihre Maximalzahlen erreichen mitteleuropäische Starenschwärme im September und Oktober – kurz vor dem Abflug nach Süd- und Westeuropa. Zu Hunderten sitzen sie dann in ländlichen Regionen auf Stromleitungen. Wenn sie am Abend an ihren Schlafplätzen einfallen, meistens in großen Schilfgebieten oder in Baumgruppen, sind etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang imposante Schwarmwolken aus vielen tausend Staren am Himmel zu sehen, bevor sie schlagartig nach unten sinken.
Faszinierende Schwarmintelligenz
Die größten Schwärme von über einer Million Vögeln gibt es alljährlich in Rom und an anderen Orten in ihren Überwinterungsgebieten. Der dort entstehende Geräuschpegel kann ohrenbetäubend sein. Und auch der Kot der vielen Vögel sorgt hin und wieder für Ärger.
Ein Star orientiert sich innerhalb des Schwarms die ganze Zeit an bis zu sieben Vögeln in seiner Umgebung. Zu diesen Vögeln versucht er im Flug die immer gleiche Position einzuhalten. Die synchronen, wellenförmigen Bewegungen der fliegenden Stare wirken fast wie ein eigener, gigantischer und nimmermüder Organismus. Die Schwarmbildung schützt Stare vor Angreifern aus der Luft. Greifvögel als natürliche Feinde des Stars haben es so schwer, einen einzelnen Vogel innerhalb des Schwarms zu fixieren. Entscheidend zur Abwehr von Beutegreifern ist daher die synchrone Bewegung der Vögel zur Schwarmmitte.
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