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Weltnaturschutzkonferenz weist den Weg zu einem weltweiten Abkommen



Korallenriff im Roten Meer - Foto: Andreas Metz
29. November 2018 - Die 14. Weltnaturschutzkonferenz (CBD COP14) endet heute in Sharm el-Sheich in Ägypten mit wichtigen Beschlüssen, die den Weg zu einem weltweiten Abkommen gegen das Artensterben weisen. Dieses Abkommen soll dann 2020 in Peking verabschiedet werden.
Der NABU bewertet die insgesamt fast 40 Beschlüsse überwiegend positiv. Die Chancen stehen dennoch schlecht, bis 2020 ein ausreichend ambitioniertes Abkommen zu schließen. Und eigentlich ist Eile geboten. Denn der dramatische Rückgang der Artenvielfalt und die Zerstörung ganzer Ökosysteme bedroht das Überleben der Menschheit. Hunger, Flucht und beschleunigter Klimawandel sind die Folge, wenn Meere überfischt, Insekten vergiftet und Wälder abgeholzt werden. Solange Regierungschefs wie Angela Merkel und Emmanuel Macron ihre Umweltbeamten mit den Verhandlungen allein lassen und gleichzeitig in Brüssel eine zerstörerische Agrarpolitik bis 2030 zementieren, bleibt die Biodiversitätskonvention leider ein zahnloser Tiger. Der Schutz der Natur muss endlich Chefsache werden.
Über zwei Wochen verhandelten die Vertreter von 196 Regierungen über die Zusammensetzung von Arbeitsgruppen, die das Pekinger Abkommen aushandeln sollen, über Beteiligungsprozesse und vorbereitende Studien. Hierbei setzte sich die Bundesregierung besonders für die Einbeziehung der Zivilgesellschaft ein. Das begrüßt der NABU.
Finanzierung eines weltweiten Abkommens nach wie vor umstritten
Streit entbrannte aber bereits jetzt über die Finanzierung des künftigen Abkommens. Viele Entwicklungsländer sind nicht bereit, die Kosten für zusätzliche Maßnahmen in ihren Ländern zu übernehmen. Sie sehen die Verantwortung bei den Industriestaaten und verlangen mehr Finanzhilfen. Der NABU und andere Umweltverbände drängten daher auf sofortige und vor allem faire Finanzverhandlungen. Ohne eine Einigung beim Geld droht Peking zu einem Fiasko zu werden. Hier müssen alle Staaten ihrer Verantwortung gerecht werden und dürfen nicht länger auf Zeit spielen.

Die Wälder im Kafa-Biosphärenreservat in Äthiopien sind Heimat von vielen bedrohten Arten - Foto: Tom Kirschey
Damit auch die Entwicklungsländer die zukünftige Finanzierung mittragen, muss nun Europa seine Hausaufgaben machen. In zwei Wochen kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zu ihrem Haushaltsgipfel für die Jahre 2021 bis 2027 zusammen.
Der NABU erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel ein klares Eintreten für eine ausreichende Naturschutzfinanzierung. 15 Milliarden Euro müssen jährlich für den Erhalt der Biodiversität reserviert werden, ansonsten wird Europa keine Chance haben, seine globalen Naturschutzverpflichtungen einzuhalten. Derzeit blockiert das Bundeslandwirtschaftsministerium eine hierfür nötige Neuausrichtung von Agrarsubventionen, im Widerspruch zum Koalitionsvertrag.
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