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Jetzt NABU-Mitglied werden!Straßengüterverkehr torpediert Klimaziele
NABU fordert rasche Antriebswende bei Lkw
19. September 2018 - Der Güterverkehr auf unseren Straßen wächst permanent, und damit auch die Belastungen, der Umwelt und Menschen ausgesetzt sind. Doch dieses Problem blendet die Lkw-Branche, die sich aktuell auf der IAA-Nutzfahrzeuge trifft, aus. Stattdessen versucht sie, ambitionierte Verbrauchsvorgaben in Brüssel zu verhindern, um weiterhin am Diesel festhalten zu können. Zwar existieren Vorschläge der Fahrzeughersteller zur Minderung des CO2-Ausstoßes von neuen Lkw, doch diese sind völlig inakzeptabel. Nach aktuellen Berechnungen von „Transport & Environment“ kann damit bis zum Jahr 2030 real keine Emissionsminderung gegenüber heutigen Werten erzielt werden.
Dabei sehen die deutschen Klimaziele für den Verkehrssektor vor, bis 2030 mindestens 40 Prozent CO2 gegenüber 1990 einzusparen. Doch davon ist man aktuell meilenweit entfernt, zuletzt sind die sektorspezifischen Emissionen sogar leicht gestiegen. Um zum Klimaschutz beizutragen, müssten Lkw und leichte Nutzfahrzeuge erhebliche Technologiesprünge realisieren. Der NABU fordert deshalb strenge CO2-Grenzwerte auch für Lkw. Neben der Effizienzsteigerung ist ein beschleunigter Umstieg auf elektrifizierte Antriebe auf Basis erneuerbarer Energien dringend nötig. So müssten die Hersteller verstärkt auf Alternativen zum Verbrennungsmotor setzen und Lkw anbieten, die mit Oberleitungen, Wasserstoff oder Batterien betrieben werden.
Wirtschaft fordert Antriebswende
Aus der Wirtschaft kommt bereits der Wunsch nach schadstoffärmeren Lastwagen. Große Logistik- und Handelsunternehmen forderten die Europäische Kommission bereits im April in einem offenen Brief auf, ambitionierte CO2-Grenzwerte für Lkw festzulegen. Besonders deutlich ist der Nachholbedarf deutscher Hersteller bei Bussen. Immer mehr Kommunen fragen Elektrobusse nach, um das Luftqualitätsproblem in den Griff zu bekommen. Mercedes-Benz, MAN, Neoplan und Setra können aktuell keine serienreifen Produkte liefern, während in China schon hundertausende Elektrobusse im Einsatz sind.
Von einer Antriebswende bei Lkw profitieren auch Spediteure und Verlader. Die leicht höheren Anschaffungskosten effizienterer Fahrzeuge amortisieren sich bereits innerhalb weniger Monate durch geringere Kraftstoffkosten Hinzu kämen volkwirtschaftliche Impulse. Eine Studie der European Climate Foundation (ECF) kommt zu dem Ergebnis, dass allein durch gesteigerte Effizienzvorgaben für Lkw ein Nettozuwachs von rund 120.000 Jobs bis zum Jahr 2030 in Europa zu erwarten ist. Der NABU sieht die Bundesregierung in der Pflicht, sich in Brüssel für strengere Verbrauchsgrenzwerte, aber auch verbindliche Quoten für emissionsfreie Fahrzeuge, einzusetzen.
Das Rennen um emissionsarme Fahrzeuge hat also längst begonnen. Wer keine innovativen Lösungen anbietet, schadet nicht nur Umwelt und Klima, sondern riskiert auch die Zukunft Deutschlands und Europas als erfolgreichem Produktionsstandort für Nutzfahrzeuge.
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