Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Der Moorgürtel
Lebensraumtypen:
Moor, Wald, feuchte Wiesen, Röhricht .
Das macht das Gebiet so interessant:
Der Moorgürtel ist Teil der Süderelbmarschen und liegt im Alten Land. Diese Kulturlandschaft hat überregionale Bedeutung als Obstanbaugebiet. Das war nicht immer so. Der Name stammt aus der Zeit der ersten Besiedlungen der Geesthänge. Das Gebiet wurde abfällig als "dat ole Land" bezeichnet, weil es in landwirtschaftlicher Hinsicht wegen der feuchten Bruchwälder kaum zu gebrauchen war.
Der Moorgürtel wird auf weiten Flächen als extensives Grünland genutzt. Immer wieder wechseln sich Mooreste, Gebüsche, kleine Gräben und Seggenried ab, wodurch das Gebiet landschaftlich besonders reizvoll ist.
Seltene Arten:
Der Moorgürtel bietet Lebensraum für einen Vogel, der in der gesamten EU vom Aussterben bedroht ist: den Wachtelkönig. Er ist sehr flugscheu, aber in lauen Mainächten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man das "Krex, krex" balzender Männchen hört. Der Ruf ist so charakteristisch, dass als lateinische Bezeichnung für den Wachtelkönig "Crex crex" gewählt wurde. Zum Brüten bevorzugt der Wachtelkönig gemähte Wiesen, während der Mauser im Sommer aber braucht er blickdichtes Gebüsch oder Röhrichte, um sich zu verstecken. Er kann dann nämlich drei Wochen lang nicht fliegen.
Der Moorgürtel ist das bundesweit bedeutendste Gebiet für den Wachtelkönig und wurde deshalb auch zum EU-Vogelschutzgebiet erklärt. Neuntöter, Schwarzkehlchen, Weißstorch und viele Wiesenvögel haben ebenfalls gut davon. Dank der verschiedenen Lebensräume gibt es eine abwechslungsreiche Flora. Auf den Wiesen wachsen eine Menge seltener Pflanzenarten, wie etwa Kohldistel, Kuckucks-Lichtnelke, Klappertopf, Schlangenknöterich und einige Orchideenarten.
Im Nincoper und Francoper Moor findet man Breitblättriges Wollgras, Königsfarn, Breitblättriges Knabenkraut und mehrere Torfmoosarten. Auch der seltene Gagelstrauch wächst dort. Seine Blätter wurden früher anstelle von Hopfen zum Würzen von Bier verwendet, wodurch das Bier besonders berauschend war. Die Blütenknospen wurden zum Gelbfärben genutzt, die Früchte schließlich man zum Würzen von Likören. Die Moorbereiche sind auch Heimat von Moorfrosch, Schwarzer Heidelibelle und Spiegelfleck-Dickkopffalter.
Moorgürtel | |
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Adresse des Gebiets | 21129 Hamburg-Neugraben |
Bundesland | Hamburg |
Größe | 737 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet, EU-Vogelschutzgebiet |
Besitzstatus | -- |
Kontakt
NABU Hamburg, Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel. 040-69 70 89-0, nabu@nabu-hamburg.de
Beitrag erstellt am 8. Februar 2007.