8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Feucht und trocken nahe beieinander
Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum
Lebensraumtypen:
Quellfluss, Bach, Magerrasen, halboffene Weidelandschaft, Auen und Feuchtwiesen.
Das macht das Gebiet so interessant:
Das Stellmoorer Tunneltal und der Höltigbaum liegen nebeneinander im Osten von Hamburg im Grenzbereich zu Schleswig-Holstein. Der Höltigbaum ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz, auf dem 40 Jahre lang die Natur regelmäßig von Panzern überrollt wurde. Das Stellmoorer Tunneltal hat einen sumpfigen Untergrund und wurde deswegen noch nie bebaut oder landwirtschaftlich genutzt.
Außerdem ist das Tunneltal in geologischer Hinsicht interessant: In der letzten Eiszeit hat sich ein mächtiger Gletscher über das Gebiet geschoben. Unter dem Gletscher floss das Schmelzwasser in Tunneln ab und schnitt unterschiedlich stark in den Untergrund ein. Auch Archäologen interessieren sich für das Tunneltal, denn es gibt zahlreiche steinzeitliche Funde.
Uralte Siedlungen von Rentierjägern geben Aufschluss über das Leben in Eisen- und Bronzezeit.
Die Gebiete eignen sich hervorragend, um ein paar Stunden ungestörte Natur zu genießen. Im Stellmoorer Tunneltal gibt es Reit- und Wanderwege, im Höltigbaum bieten sich die breiten Betonstraßen, die aus der Zeit der militärischen Nutzung stammen, zum Inlineskaten oder Fahrradfahren an. Es gibt auch eine große Fläche, auf der Hunde frei laufen dürfen. Das Gelände ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Seltene Arten, Pflegemaßnahmen:
Vierzig Jahre militärische Nutzung des Höltigbaums haben das Gebiet entscheidend geprägt. Die ganze Zeit über gab es zum einen kaum Nährstoffeintrag, zum anderen ist die Vegetationsdecke immer wieder durch die Panzer zerstört worden.
Dadurch konnten sich kurzlebigen Pionierpflanzen wie der Frühen Nelkenschmiele und das Tausendgüldenkraut dort ausbreiten. Damit dieser Lebensraum auch jetzt, ohne Panzer, erhalten bleibt, weiden ganzjährig Galloway-Rinder und Schafe im Höltigbaum. Sie verhindern, dass sich Gehölze ausbreiten, und in den Viehtritten entstehen kleine, offene Bodenflächen - ideal für die konkurrenzschwachen Pionierpflanzen. In den feuchten Niederungen der Naturschutzgebiete findet man Röhricht, Binsen, Seggen, Hochstauden und Feuchtwiesen. Auch das Breitblättrige Knabenkraut, eine Orchideenart, ist an einigen Stellen zu bewundern.
Die Eichen in den Gebieten wurden lange Zeit alle zehn bis 20 Jahre geschnitten, um Brennholz zu gewinnen. So entstand ein so genannter Krattwald, in dem die Eichen vielstämmig ausschlagen und sehr bizarr anzusehen sind. Durch die gehemmte Entwicklung der Eichen konnten die sonst nur noch sehr selten vorkommenden Wildapfel- und Wildbirnbäume ungehindert wachsen.
Speziell die halboffene Landschaft des Höltigbaums bietet vielen gefährdeten Vogelarten einen Lebensraum. Er ist eines der bevorzugten Brutgebiete des Neuntöters, und auch die Feldlerche ist auf die halboffene Graslandschaft angewiesen. Wer großes Glück hat sieht einen Wachtelkönig - oder hört zumindest seinen charakteristischen Ruf.
Die Vielfalt an Lebensräumen bringt eine artenreiche Tierwelt mit sich. In den feuchten Gebieten sind Knoblauch- und Erdkröte, Moor- und Grasfrosch, verschiedene Molche und Wald- und Zauneidechse heimisch. Es kommen über 30 Libellenarten in den Naturschutzgebieten vor. Im Tunneltal kann man zum Beispiel die seltene Mond-Azurjungfer, die Große Königslibelle oder die Kleine Pechlibelle beobachten.
Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum | |
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Adresse des Gebiets | 22143 Hamburg |
Bundesland | Hamburg |
Größe | 558 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet |
Besitzstatus | -- |
Kontakt
NABU Hamburg, Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel. 040-69 70 89-0, nabu@nabu-hamburg.de
Beitrag erstellt am 8. Februar 2007.