Glyphosat - Grafik: NABU/Diana Neumerkel
Der E-Mail-Protest war ein entscheidender Schritt gegen Glyphosat in Haus- und Kleingärten: An der NABU-Protestaktion gegen den Verkauf des umstrittenen Pestizids in führenden Baumärkten und Gartencentern haben sich innerhalb von zwei Wochen fast 3.000 Personen beteiligt und lösten damit eine Ausstiegswelle aus. Unternehmen wie Bauhaus, Globus Baumarkt, Pflanzen-Kölle, Obi und Hornbach sagten einen vollständigen oder weitreichenden Verzicht auf das Totalherbizid zu.
Ausstiegswelle: Nachdem 3.000 Teilnehmer ihren Protest gegen Glyphosat ausdrückten, kündigten zahlreiche Unternehmen wie Bauhaus, Obi und Hornbach an, auf das Pflanzengift – zumindest weitreichend – zu verzichten. Nun muss der Online-Handel nachziehen! Mehr →
Glyphosat gilt laut WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ – trotzdem ist es das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid und wird bedenkenlos unter dem Handelsnamen "Roundup" versprüht. Doch die Baumarktkette Toom ist mit gutem Beispiel vorangegangen und wird bis Ende September sämtliche Produkte mit dem Pestizidwirkstoff Glyphosat aus den Regalen nehmen.
Der NABU forderte daher Heimwerker-, Bau- und Gartenmärkte in Deutschland auf, Glyphosat unverzüglich aus ihrem Sortiment zu verbannen. Fast 3.000 Teilnehmer unterstützten uns mit einer Protest-E-Mail und setzten sich für giftfreies Gärtnern ein.
Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“. Außerdem können hormonelle Störungen wie verminderte Fruchtbarkeit und Störungen der Embryonalentwicklung auftreten. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen unter anderem deutlich negative Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Amphibien und Fischen. Neben den direkten toxischen Effekten für Mensch und Tier wirkt ein Breitbandherbizid wie Glyphosat auch auf viele andere Organismen, denn es gehen indirekt immer mehr Nahrungsquellen und Lebensräume verloren.
NABU-Studie "Umweltrisiko Glyphosat" (2013)
Immer mehr Experten fordern daher eine umfassende Neubewertung der Risiken des Pflanzengifts. Vor kurzem hat auch die Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder den Bund aufgefordert, die Abgabe von Glyphosat an Privatpersonen für Haus- und Kleingärten zu verbieten.
Der Protest richtete sich an folgende Unternehmen:
* Hornbach, Hellweg und Hagebau haben sich bislang lediglich dazu verpflichtet, hochkonzentrierte Mittel auszulisten, jedoch werden anwendungsfertige Mischungen weiterhin vertrieben.
** EURO-DIY ist gegenüber seinen Mitgliedern nicht weisungsbefugt und kann daher keinen Glyphosat-Ausstieg vorschreiben. Das Unternehmen bekennt sich aber zum Glyphosat-Ausstieg und hat die Märkte zum Handeln aufgefordert.
Folgende Unternehmen haben sich schriftlich gegenüber dem NABU verpflichtet, Glyphosat vollständig aus dem Sortiment zu nehmen:
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