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Jetzt NABU-Mitglied werden!Glyphosat steckt in vielen Lebensmitteln
Ministerium verharmlost Gefährdung für die Gesundheit
26. Februar 2016 – Neueste Untersuchungen haben Glyphosat in mehreren deutschen Biersorten nachgewiesen. Doch der für Verbraucherschutz zuständige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und das Bundesamt für Risikoforschung (BfR) spielen die Risiken des Gifts immer noch herunter. Schmidt und das Bundesinstitut hatten angesichts der Rückstände im Bier behauptet, eine gesundheitlich bedenkliche Menge des Pflanzenschutzmittels nehme man erst dann zu sich, wenn ein Mensch 1.000 Maß Bier täglich trinke. Dabei haben sie aber ignoriert, dass Glyphosat auch in vielen Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs steckt. Zum Beispiel in Obst, Gemüse, Brötchen oder Nudeln. Berücksichtige man all diese Produkte, ihre jeweiligen Belastungen mit Glyphosat und die Regelmäßigkeit des Verzehrs, ergibt sich daraus ein viel realistischeres Bild der Gesundheitsgefährdung. Wer zudem in der Nähe einer landwirtschaftlich konventionell genutzten Fläche wohne oder glyphosathaltige Produkte im eigenen Garten anwende, bekomme auch auf diesem Wege zusätzlichen Spritznebel ab.
Mit Blick auf die im März anstehende Entscheidung zur Neuzulassung des Pestizids bis 2031 in der Europäischen Union fordert der NABU erneut eine umfassende Neubewertung des Pflanzengifts. Glyphosat ist in immer mehr Produkten des täglichen Gebrauchs enthalten, und das in bedenklicher Konzentration. Die Bundesregierung und die zuständigen Bundesbehörden müssen die Bedenken ernst nehmen und gegen die Zulassung von Glyphosat stimmen, solange Risiken für Mensch und Natur nicht einwandfrei widerlegt sind. Bereits im vergangenen Sommer hatten die Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation WHO das Mittel als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
NABU fordert Verbot für den Privatgebrauch
Der NABU setzt sich seit vielen Jahren für ein Verbot von Glyphosat ein. Besonders der Gebrauch im Haus- und Kleingartenbereich ist das Risiko von Fehlanwendungen mit am größten. Deshalb fordert der NABU ein Verbot für den privaten Gebrauch. Erst kürzlich hatte der Umweltverband mit einer Protestaktion erreicht, dass mehrere Baumärkte den Verkauf glyphosathaltiger Produkte stoppten, darunter zum Beispiel Bauhaus, Hornbach, Obi, Pflanzen Kölle oder Globus. Eine Stichprobe der Umweltschützer am gestrigen Donnerstag zeigte, dass sich jene Bau- und Pflanzenmärkte, die einen Verzicht angekündigt haben, auch an ihr Versprechen halten und die Produkte nicht mehr anbieten. In anderen Baumärkten und im Online-Handel ist es jedoch weiterhin möglich Glyphosat-Produkte für den Privatgebrauch zu erhalten, und das fast ohne fachliche Beratung. Der NABU appelliert daher auch an die Online-Händler, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Glyphosat ebenfalls konsequent auszulisten. Bislang verkaufen Unternehmen wie Amazon, Westfalia, Pflanzotheke oder Floristik24 weiter glyphosathaltige Produkte im Internet.
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