Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Himbeeren sind bei Mensch und Tier beliebt
Gartenfreunde kennen diesen Etikettenschwindel schon von der Erdbeere: Was Beere heißt, ist nicht immer eine. So auch bei der Himbeere, deren Früchte genau genommen Sammelsteinfrüchte sind. Doch das tut weder ihrer Beliebtheit noch ihrem tollen Aroma Abbruch. Und Himsammelsteinfrucht wäre ohnehin kein schöner Name.
Schon in der Antike war die Himbeere begehrt, vor allem wegen ihrer Heilkraft. Rubus idaeus strotzt nur so vor Vitaminen und Spurenelementen, die die Abwehrkräfte stärken. Auch besitzt die Himbeere durch das enthaltene Tannin antibakterielle Wirkung, so dass sie die Wundheilung verbessert und beschleunigt.
In ganz Europa bis nach Sibirien gedeiht als wilde Verwandte die Waldhimbeere. Deren Früchte sind zwar etwas kleiner, aber nicht weniger aromatisch. Wer häufiger im Harz unterwegs ist, kann sich bei Waldspaziergängen davon überzeugen. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, der wilden Himbeere am Wegesrand zu begegnen, besonders hoch.
Tierische Fans
Je nach Sorte und Witterung stehen die Himbeerruten zwischen Mai und August in Blüte – dann können Naturfreunde ein imposantes Meer zarter, aber geruchloser, weißer Blüten bewundern. Weil die Blüten viele Pollen und reichlich süßen Nektar produzieren, sind Himbeeren in der Blütezeit beliebte Anlaufstelle für Bienen und Schmetterlinge. Die Blätter dienen zudem den Raupen von über 50 Schmetterlingsarten als Futter.
Der richtige Schnitt
Wie ihre wilde Verwandtschaft tragen Sommerhimbeeren erst im zweiten Jahr Früchte; nach der Fruchtreife stirbt die Rute ab und im nächsten Frühjahr sprießt dann eine neue Rute aus der Erde. Also dürfen im Herbst immer nur die zweijährigen Ruten weggeschnitten werden, die bereits Früchte getragen haben. Nicht die einjährigen Ruten wegschneiden, sonst gibt es nächstes Jahr keine Ernte! Die Herbsthimbeeren dagegen tragen bereits im ersten Jahr Früchte, sie werden im Winter komplett zurückgeschnitten.
Unterschieden wird in Sommerhimbeere und Herbsthimbeere. Sommerhimbeeren tragen bereits im Juni die ersten Früchte, Herbsthimbeeren hingegen erst im August. Dafür können die letzten Herbsthimbeeren noch beim ersten Frost geerntet werden. Richtig reif, fallen einem die Beeren bei leichter Berührung geradewegs in die Hand.
Das Interesse an den süßen Früchten teilen wir nicht nur mit Vögeln, Bienen und Nagern, sondern auch mit Maden und anderem Kleingetier. Hartgesottene Himbeerfans essen die Proteinbeilage einfach mit. Wer das nicht mag, kann die gepflückten Himbeeren für eine Weile in ein Wasserbad legen. Die tierischen Bewohner können dann von der Wasseroberfläche abgesammelt werden.
Geringe Ansprüche
Selbst in mittelmäßigen Sommern tragen die Himbeersträucher reiche Ernte. Zwar gedeihen Himbeeren am besten in der Sonne, aber auch Halbschatten stört sie nicht. Nur starken Wind und Staunässe vertragen sie nicht.
Im Idealfall sollte der Boden gleichmäßig feucht und nährstoffreich sein, der PH-Wert im leicht sauren Bereich liegen. Mit ein wenig Vorbereitung und Pflege gedeihen Himbeeren aber auch auf trockenen, sandigen oder kalkhaltigen Böden: Hier sind ordentliches Wässern und ein Bett aus gutem, nährstoffreichem Gartenkompost notwendig; geeignet ist auch Stallmist. Die Vorbereitung muss jedoch bereits einige Monate vor dem Pflanzen erfolgen. Beste Pflanzzeit ist der Herbst und das zeitige Frühjahr.
Unerwünschte Himbeerkäfer
So anspruchslos die Himbeere bei der Standortwahl ist, so aufwendig kann ihre Pflege sein. Himbeeren sind anfällig für Erkrankungen und Schädlinge. Besonders gefährlich ist der Himbeerkäfer, dessen Larven die Früchte fressen und der vor allem dann auftritt, wenn der Strauch im Schatten steht. Ebenso unerwünscht ist die Himbeerkrankheit, die man an den weißgrau gefleckten Früchten erkennt. Gegen diese Krankheit kann mit biologischen Mitteln vorgegangen werden: Das Spritzen mit dem Sud aus Ackerschachtelhalmen hat sich bewährt, dies hilft auch gegen viele Wurzelkrankheiten.
Wer es unkompliziert mag, der entscheidet sich für die Herbsthimbeere. Sie ist robuster und wird auch nicht vom Himbeerkäfer und dessen Larven heimgesucht. Durch Wurzelsprosse breiten sich Himbeeren im Garten schnell aus. Wer Wildwuchs vermeiden will, sollte die wuchernden Himbeeren durch Drahtspaliere und regelmäßiges Beschneiden zähmen.
Torte und Kompott
100 Gramm frische Himbeeren haben gerade mal 52 Kalorien. Das macht sie zu einem besonders leichten Vergnügen. Verarbeitungsmöglichkeiten für die Beere bestehen viele: Wenn die Ernte zu üppig ist, können die Beeren gut eingefroren werden, denn sie verlieren auch aufgetaut nichts von ihrem Aroma.
Geeignet sind Himbeeren natürlich auch als Tortenbelag, für Marmelade, Kompott, zur Herstellung von Saft oder Sirup, oder als heißes Topping auf kaltem Vanilleeis. Doch bei aller Finesse: Am besten schmecken die Beeren frisch vom Strauch, sonnengewärmt, von der Hand in den Mund. Und die Maden? Sind ganz schnell vergessen.
Judith Sengespeik
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