Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Das Polster-Kissenmoos im Porträt
Der eisgraue Schimmer des Polster-Kissenmooses - wissenschaftlich Grimmia pulvinata - wird durch sogenannte Glashaare hervorgerufen, die sich an der Spitze eines jeden Blättchens befinden und das Polster wie einen Schleier überziehen. Sie sind typisch für Arten sehr sonniger Standorte, denn sie mildern das Sonnenlicht und helfen der Pflanze zudem, Taufeuchtigkeit aufzunehmen. Die Stiele der Mooskapseln sind oft derart stark gekrümmt, dass die Kapseln in das Polster eintauchen und auf diese Weise vor starker Strahlung geschützt sind. Auch durch dieses Merkmal ist das Moos leicht von ähnlichen, häufigen Arten unterscheidbar.
Der ursprüngliche, natürliche Lebensraum des Polster-Kissenmooses sind besonnte, trockene und kalkreiche Felsen. Dabei konnte es dank der menschlichen Bautätigkeit in Gebiete wie beispielsweise Norddeutschland vordringen, wo es kaum natürliche Felsvorkommen gibt.
Heutzutage werden Moose auf Ziegeldächern, Mauern oder Grabsteinen oft als störend empfunden und mit verschiedenen mechanischen und chemischen Verfahren bekämpft. Selbst alte Burgen, Stadtmauern oder Großsteingräber werden mit Hochdruckstrahlern abgesprüht, um dem Besucher kein "ungepflegtes" Bild zu bieten. Neben Moosen wie Grimmia pulvinata leben dort auch Flechten und zahlreiche Kleintiere, wobei letztere sich oft in den Moospolstern aufhalten. Dieser Lebensraum wird im Zuge der Reinigungsaktionen großflächig zerstört und muss bereits als gefährdet eingestuft werden. Hinzu kommt ein Trend zu moos-unfreundlichen Baustoffen wie Metallen oder Kunststoffen.