Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Brandschutz und Anzeiger für sauberes Wasser
Das Quellmoos ist Moos des Jahres 2006
Die Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) hat das Quellmoos zum Moos des Jahres 2006 gekürt. Auch Laien können diese Art leicht identifizieren, denn das Quellmoos wächst nicht etwa im Wald unter Bäumen oder auf Mauerkronen, sondern unter Wasser. Es bildet dabei in Bächen, Flüssen und Seen bis 40 Zentimeter lange flutende Büschel. Die kleinen Quellmoosblätter stehen auffällig in drei Reihen und sind kielartig gefaltet.
Schon vor gut hundert Jahren hat man das Quellmoos als Zeigerart für saubere Gewässer in das Gewässergütesystem aufgenommen. Es wächst ganz überwiegend in kristallklaren Bächen und sauberen Seen der Mittelgebirge und des Flachlands. Manche Rassen dieser Art gedeihen aber auch in mäßig verschmutzte Gewässer wie zum Beispiel dem Rhein.
Seinen wissenschaftlichen Namen Fontinalis antipyretica hat dem Quellmoss bereits im 18. Jahrhundert der berühmte Naturforscher Carl von Linné gegeben. Fontinalis bezieht sich auf das Vorkommen in Quellbächen, daher der deutsche Name Quellmoos. Antipyreticus heißt feuerabweisend. Das bezieht sich auf Beobachtungen von Linné in seiner schwedischen Heimat, wonach die Menschen dort das Quellmoos in den Häusern um die offenen Feuerstellen aufhingen. Was sich zunächst wie Aberglauben anhört - Feuer mit einer Wasserpflanze vertreiben -, hatte durchaus einen praktischen Sinn. Wenn das Moos nämlich mit Wasser besprengt wurde, konnte es so den Funkenflug des Herdfeuers abhalten und damit das Übergreifen des Feuers auf das Haus verhindern.
Mit der Wahl dieser Art zum Moos des Jahres soll auf die besondere Eignung von Moosen als Bio-Indikatoren hingewiesen werden. Anders als Blütenpflanzen nämlich nehmen Moose Wasser und die darin gelösten Nährstoffe über die ganze Oberfläche auf. Damit sind sie den Umwelteinflüssen schutzlos ausgesetzt. Die einzelnen Moosarten besitzen jedoch eine unterschiedliche Schadstofftoleranz, so dass sie in Gewässern als abgestufte Zeigerarten der Wasserqualität eingesetzt werden können.
Wegen der starken Wasserverschmutzung in den 70er Jahren waren Moose in den Flüssen und Bächen streckenweise völlig verschwunden. Nur in weniger belasteten Gewässern hielten sich bestimmte Arten. Inzwischen hat der verstärkte Bau von Kläranlagen dazu geführt, dass das Quellmoos auch wieder bis in die Flüsse hinabgestiegen ist, wo es die Verbesserung der Wasserqualität dokumentiert.