Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Siebenpunkt und Harlekin
Unsere beiden häufigsten Marienkäfer in Bildern
Fällt im Garten oder am Wegrand ein Marienkäfer auf, wird es meistens ein Siebenpunkt oder ein Asiatischer Harlekin-Marienkäfer sei. Beide Arten sind für Marienkäferverhältnisse recht groß und sie sind wohl auch die häufigsten, wobei der Asiatische Käfer noch nicht einmal 20 Jahre brauchte, um sich bei uns so stark auszubreiten.
Galerie 1: Der Siebenpunkt-Marienkäfer
01 Der Siebenpunkt (Coccinella septempunctata) ist der bekannteste und wohl auch häufigste heimische Marienkäfer. Mit rund sechs Millimeter Körperlänge zählt er zu den größeren Arten. Wie der aisatische Verwandte ist der Siebenpunkt ein unermüdlicher Blattlausjäger. 02 Sein Eipaket legt das Käferweibchen an Pflanzen ab, gerne in Nähe von Blattlauskolonien, damit es die Junglarven nicht weit bis zur Nahrungsquelle haben. 03 Die Siebenpunkt-Larve hat einen farbigem Kopf sowie jeweils seitliche Farbpunkten am dritten und sechsten Segment. Damit lässt sie sich gut von der ähnlichen Larve des Harlekin unterscheiden, wo bei schwarzgrauem Kopf die orange Seitenfärbung als durchgehender Streifen erscheint. Frisch gehäutet, ist die Grundfärbung nahezu schwarz. 04 ausgefärbt ist der Larvenkörper grau überhaucht. 05 Bei gutem Blattlausangebot sitzen die Larven auf Sträuchern wie auf diesem Pfaffenhütchen dicht an dicht. 06 Nach mehrmaliger Häutung wandelt sich die Larve schließlich in eine Puppe um, aus der nach wenigen Tagen der fertige Käfer schlüpft. 07 Der Frisch geschlüpfte Käfer benötigt eine Weile, um auszuhärten. Zunächst ist er deshalb nahezu durchsichtig, die hellorange Farbe kommt vom Käferblut. 08 Heller Siebenpunkt. Meist dunkelt der Käfer nach einigen Stunden oder auch Tagen nach. 09 Im Endergebnis ist der Siebenpunkt also immer kräftig rot gefärbt. Er erscheint bereits im zeitigen Frühjahr aus dem Winterquartier. 10 Nur kurz vorm Abflug oder kurz nach der Landung klappt der Siebenpunkt seine dicken Deckflügel auf. 11 Siebenpunkte sind gesellig, sie finden sich oft in Schlafgemeinschaften zusammen. 12 Nicht nur Vögel, sondern auch Parasiten können dem Siebenpunkt gefährlich werden. Hier eine Puppe einer auf Siebenpunkte spezialisierten Brackwespe (Dinocampus coccinellae). Das Ei wird in den Marienkäfer abgelegt und wächst dort heran.
Galerie 2: Erfolgreicher Immigrant: Der Asiatische Marienkäfer
01 Der Asiatische Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis) wurde nach Europa eingeführt, um in Treibhäusern auf Blattlausjagd zu gehen. Er vertilgt dabei ein Mehrfaches seiner europäischen Verwandten und stellt dies nun auch nahezu europaweit im Freiland unter Beweis. 02 Neben seinem Appetit zeichnet den Harlekin auch seine Vermehrungsfreudigkeit aus, so kann er auf ein gutes Nahrungsangebot rasch reagieren. Auch sucht er seine Winterquartiere später als die meisten europäischen Arten auf, ist also länger aktiv. 03 Sein Eipaket legt das Käferweibchen meist in der Nähe von Blattlauskolonien ab, statt einem Pflanzenstängel darf es auch eine Hauswand oder ein Torpfosten sein. 04 Die Harlekin-Larve zeigt eine durchgehende orange Färbung vom dritten bis siebten Körpersegment. 05 Ihr Nahrungsspektrum geht weit über Blattläuse hinaus. Hier wurde eine kleine Raupe erbeutet. 06 Um wachsen zu können, häuten sich die Larven in ihrem kurzen Leben dreimal. Die einzelnen Larvenstadien unterscheiden sich nur unwesentlich. 07 Bei der vierten Häutung wandelt sich die Larve in eine Puppe um. Die Puppe härtet innerhalb von Stunden aus und nach wenigen Tagen schlüpft dann der erwachsene Käfer. 08 Dieser Käfer hat Probleme, seine Flügel wieder einzuklappen. Unter den dicken Deckflügeln sieht man die dünnen Hinterflügel. 09 Käfer in Rückenlage mit in Schreckstellung angewinkelten Beinen. 10 Nicht nur Blattläuse sind nahrhaft, auch süßes Obst steht auf dem Speiseplan der Marienkäfer. Das große Loch in der Mostbirne haben allerdings Wespen genagt. 11 Bei der gemeinsamen Suche nach einem Winterquartier sammeln sich die Asiatischen Marienkäfer oft in großen Schwärmen.
Galerie 3: Varianten des Asiatischen Marienkäfers
01 Viele Flecken auf rotem Grund: Selbst von hinten ist der Asiatische Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis) recht gut zu erkennen. Allerdings zeigt er der eine enorme äußerliche Vielfalt. 02 Als Standardausführung gilt eine dunkelrote Grundfarbe mit bis zu 19 schwarzen Punkten, wobei der Anteil der Farbvarianten aber lokal und möglicherweise auch abhängig von Temperatur und Jahreszeit stark schwankt. 03 Hellrote Exemplare müssen kein Zeichen für frisch geschlüpfte Tiere sein, oft bleiben wie auch so 04 Die Zahl und Dicke der schwarzen Punkte schwankt, manchmal fließen sie fleckenartig ineinander. 05 Auch nahezu fleckenlose Exemplare sind recht häufig. 06 Gleiches gilt für melanistische Exemplare mit schwarzer Grundfarbe und roten Flecken, mal zwei, mal auch vier, manchmal auch gelblich. 07 Als sicheres Erkennungszeichen gilt die W- oder M-Zeichnung – je nachdem, aus welcher Richtung man den Käfer betrachtet – des Kopfschilds. Deren Ausbildung schwankt aber ebenfalls enorm, je stärker die Flügelflecken, desto kräftiger auch das W, das im Extremfall nur noch ein unförmiger Fleck ist.
Teil 1 unserer Marienkäfer-Bilder
In mehreren Bildergalerien bieten wir eine Übersicht über die häufigsten heimischen Marienkäfer-Arten vom Zweipunkt bis zum 24 Punkte zählenden Luzerne-Marienkäfer. Weitere Bilder zeigen Marienkäferlarven. Mehr →
Weitere Marienkäferbilder im Web:
- Großer Überblick der Färbungsvarianten auf Christoph Benischs www.kerbtier.de
- Bebilderte Steckbriefe auf Wilfried Funks www.insektenbox.de
- Bildergalerie auf Sabine Jelineks www.nafoku.de
- Bildergalerie auf Wolfgang Rutkies' „Tiere im Garten“
- Bildergalerie auf Ingrid Altmanns www.golddistel.de
Mehr über Marienkäfer
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