Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Rote Liste der Heuschrecken
nach der „Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands“ von 2002




Rotflügelige Schnarrschrecke - Foto: Frank Derer
Kategorie 0: Ausgestorben oder verschollen
Dahlemer Gewächshausschrecke (Phlugiola dahlemica)
Kleine Höckerschrecke (Arcyptera microptera)
Fluss-Strandschrecke (Epacromius tergestinus)
Europäische Wanderheuschrecke (Locusta migratoria)
Kategorie 1: Vom Aussterben bedroht
Braunfleckige Beißschrecke (Platycleis tessellata)
Steppen-Beißschrecke (Platycleis montana)
Türkis Dornschrecke (Tetrix tuerki)
Gewöhnliche Gebirgsschrecke (Podisma pedestris)
Kiesbank-Grashüpfer (Chorthippus pullus)
Östliche Grille (Modicogryllus frontalis)
Heideschrecke (Gampsocleis glabra)
Große Höckerschrecke (Arcyptera fusca)
Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica)
Große Schiefkopfschrecke (Ruspolia nitidula)
Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata)
Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus)
Kategorie 2: Stark gefährdet
Buntbäuchiger Grashüpfer (Omocestus rufipes)
Gebirgs-Grashüpfer (Stauroderus scalaris oder Chorthippus scalaris)
Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
Kleiner Heidegrashüpfer (Stenobothrus stigmaticus)
Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger)
Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans)
Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus oder Mecostethus stridulus)
Grüne Strandschrecke (Aiolopus thalassinus)
Wanstschrecke (Polysarcus denticauda)
Kategorie 3: Gefährdet
Zweipunkt-Dornschrecke (Tetrix bipunctata)
Feldgrille (Gryllus campestris)
Steppen-Grashüpfer (Chorthippus vagans)
Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus oder Parapleurus alliaceus)
Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)
Sumpfgrille (Pteronemobius heydenii)
Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)
Kategorie R: Arten mit geographischer Restriktion
Zwerggrashüpfer (Stenobothrus crassipes)
Kategorie V: Zurückgehende Arten - Vorwarnliste
Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata)
Alpine Gebirgsschrecke (Miramella alpina oder Podisma alpina)
Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus)
Rotleibiger Grashüpfer (Omocestus haemorrhoidalis)
Feld-Grashüpfer (Chorthippus apricarius)
Sumpf-Grashüpfer (Chorthippus montanus)
Verkannter Grashüpfer (Chorthippus mollis)
Plumpschrecke (Isophya kraussi)
Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis)
Kategorie D: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Ameisengrille (Myrmecophilus acervorum)
Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi)
Bedornte Höhlenschrecke (Troglophilus neglectus)
Gegenüber der vorigen Fassung von 1998 hat es in der von Wissenschaftlern im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz erarbeiteten Roten Liste 2002 eine ganze Reihe von Bewegungen gegeben. Die negativste „Karriere“ machten dabei Maulwurfsgrille und Buntbäuchiger Grashüpfer, die beide direkt von der Vorwarnliste in die Kategorie 2 „stark gefährdet“ versetzt werden mussten; Gebirgsgrashüpfer und Kleiner Heidegrashüpfer wurden um eine Kategorie von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ heraufgestuft. Von ungefährdet in nun Kategorie 3 „gefährdet“ kam die Zweipunkt-Dornschrecke, außerdem hat sich die Vorwarnliste um einst recht häufige Grashüpfer-Arten bedenklich vergrößert.
Andererseits wurden Grüne Strandstrecke und Sattelschrecke um eine Stufe von „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“ zurückgestuft. Sogar ganz aus der Gefährdungsliste entlassen wurden Schwarzfleckiger Grashüpfer und Sumpfschrecke – bisher „stark gefährdet“ sowie Große Goldschrecke und Gestreifte Zartschrecke („gefährdet“). Neu berücksichtigt wurden die Wanderheuschrecke und die Dahlemer Gewächshausschrecke (beide bereits ausgestorben) sowie die 1997 erstmals in Deutschland nachgewiesene Höhlenschrecke.
Details zu der Liste und zu den Begründungen lassen sich nachlesen in: Maas, S., P. Detzel & A. Staudt (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands. Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. - BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag Münster. 401 Seiten. 18 Euro. ISBN 3-7843-3828-3.
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