Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
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Die Gemeine Stubenfliege (Musca domestica) im Porträt
Sie kann auf Spiegeln senkrecht nach oben laufen und mit bis zu 300 Flügelschlägen pro Sekunde vielen ihrer Feinde mühelos entkommen. In nahezu allen Ländern der Erde lebt sie dort, wo Menschen leben. Die Gemeine Stubenfliege gehört zur Familie der Echten Fliegen (Muscidae), von denen in Deutschland über 300 Arten vorkommen.
Merkmale der Gemeinen Stubenfliege
Die Stubenfliege ist überwiegend braun gefärbt. Aber wer genau hinschaut, kann ihren unten gelb gefärbten Hinterleib gut erkennen. Erwachsene Stubenfliegen werden etwa sechs bis acht Millimeter lang und ihr Körper ist ganz mit Haaren bedeckt. Ihre Facettenaugen sind rot gefärbt. Sie besitzen zwei häutige Flügel, das hintere Flügelpaar ist auf zwei Stummel reduziert, die so genannten Schwingkölbchen, denen sie einen Teil ihrer Flugkünste verdankt. Weibliche Stubenfliegen sind etwas größer und haben einen leicht breiteren Augenabstand als die Männchen.
Tipp zur Teilnahme am NABU-Insektensommer
Viele Fliegenarten sind auf den ersten Blick nicht einfach auseinander zu halten – manchmal auch auf den zweiten und dritten nicht. Auch die Gemeine Stubenfliege ist nicht so leicht eindeutig zu bestimmen. In solchen Fällen lässt sich die beobachtete Fliege beim Insektensommer als „Fliege (unbestimmt)“ melden. Es muss also nicht unbedingt die genaue Art identifiziert werden, auch „unscharfe" Beobachtungen sind möglich. Ohnehin können viele Insektenarten selbst von Experten nicht immer eindeutig bestimmt werden. Also keine Scheu!
Lebensweise und Vorkommen
Die Gemeine Stubenfliege kann fast auf der gesamten Welt leben. Nur in Wüsten, in hochalpinen und polaren Regionen ist sie nicht zuhause. Die Weibchen können mehrmals pro Jahr bis zu 600 Eier legen. Die Gemeine Stubenfliege hat einen großen ökologischen Wert. Denn sie kann sich rasch vermehren, ist fast überall auf der Welt zuhause und ist in vielerlei Hinsicht nützlich. So gilt sie unter den Fliegen als eine wichtige Bestäuberin, unter anderem für die Bestäubung von Erdbeer-, Brombeer- und Lauchpflanzen. Vor allem für Singvögel sind die Fliegen eine beliebte Beute, denn sie sind reich an Proteinen und Fett.
Das steht auf dem Speiseplan
Die Gemeine Stubenfliege ist gar nicht wählerisch. Sie isst alles, was nahrhaft ist. Feste Nahrung muss sie zuvor mit ihrem Speichel einweichen, um sie dann mit ihrem Rüssel aufzusaugen. Mit den Sinnesorganen an ihren Beinen kann sie Nahrungsmittel hervorragend aufspüren. Allerdings zählen auch Kot, Eiter und Verwesungsprodukte zu ihrer Nahrung, so dass sie Krankheiten wie Cholera, Typhus und Kinderlähmung übertragen kann. Achtet man auf die Hygiene und lagert vor allem Lebensmittel so, dass sie die Fliegen nicht anziehen, ist die Gefahr einer Übertragung sehr gering.
Gut zu wissen:
Fliegen können in einer atemberaubenden Geschwindigkeit vor Gefahren fliehen. Sie kann in der Sekunde rund drei Meter zurücklegen, das entspricht etwa zehn Kilometern pro Stunde. In der Sekunde macht sie 180 bis 330 Flügelschläge. Je nachdem, wie sie ihre Flügel bewegt, kann sie den Auftrieb und ihre Geschwindigkeit gut steuern. Ihre Schwingkölbchen, ein verkümmertes Flügelpaar, helfen ihr, sich in der Luft zu stabilisieren.
Wie kann ich helfen? Anders als viele Wildbienen und Schmetterlinge kommt die Gemeine Stubenfliege in einer Vielzahl von Lebensräumen ziemlich problemlos zurecht. Doch zu Unrecht wird sie oft verscheucht und getötet, ob mit der Hand oder einer „Fliegenklatsche“. Stattdessen lohnt es sich, mit Geduld genau hinzuschauen und – vor allem mit Kindern – die faszinierenden Eigenschaften der flotten Flieger zu entdecken.
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