Setzen Sie sich mit uns dafür ein, die Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt für unsere Kinder und Enkelkinder zu bewahren.
Jetzt spenden!Lautes Lachen am Flussufer
Der Seefrosch (Rana ridibunda)
Merkmale
Der Seefrosch ist unsere größte Wasserfrosch-Art. Die Weibchen werden sechs bis zehn, teils sogar 14 Zentimeter groß, die Männchen sind mit fünf bis zehn Zentimetern etwas kleiner. Die Oberseite ist olivgrün gefärbt. Wie bei vielen Amphibien gibt es aber zahlreiche Färbungsvarianten, so dass auch braune oder grasgrüne Seefrösche vorkommen.
Auf dem Rücken verlaufen deutlich ausgeprägte Drüsenleisten, außerdem befinden sich dort regelmäßig verteilte braune bis schwarze Flecken, die sich auf den Oberschenkeln zu einer Marmorierung erweitern.
Achtung: Wo Seefrosch und Kleiner Wasserfrosch im gleichen Gebiet leben, können sie gemeinsame Nachkommen zeugen. Diese Hybride oder Bastarde werden Teichfrösche genannt. Äußerlich weisen sie Merkmale beider Elternarten auf, was eine sichere Artbestimmung nach bloßem Augenschein praktisch unmöglich macht. Auch bei den Elternarten gibt es eine hohe Varianz. Seefrosch, Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch werden deshalb zum sogenannten Grünfrosch- oder Wasserfroschkomplex zusammengefasst.
Im Vergleich zum Kleinen Wasserfrosch hat der Seefrosch deutlich längere Oberschenkel. Die Hinterseite der Oberschenkel ist weißlich bis hellgrau, die des Kleinen Wasserfroschs gelb bis orangefarben. Der Seefrosch hat außerdem meist einen deutlichen hellen grünen oder braunen Mittel-Rückenstreifen, der dem Kleinen Wasserfrosch fehlt.
Die Männchen lassen mit ihren grauen Schallblasen ungleichmäßige Rufe ertönen, die wie ein keckerndes Lachen klingen. Beim Kleinen Wasserfrosch sind die Schallblasen dagegen weiß, die Rufe gleichmäßig schnarrend. Anders als andere Frösche, deren Konzerte vor allem abends und nachts ertönen, quaken alle Grünfrösche rund um die Uhr. Bei strahlendem Sonnenschein sind sie sogar besonders lautstark.
Der sogenannte Fersenhöcker an der ersten Zehe ist recht klein und dreieckig, beim Wasserfrosch dagegen vergleichsweise groß und halbkreisförmig. Über das Längenverhältnis zwischen Zehe und Fersenhöcker lassen sich beide Arten unterscheiden.
Verbreitung
Von Russland bis Frankreich ist der Seefrosch weit, wenn auch lückenhaft verbreitet. Im Südosten kommt er bis Griechenland vor. In Deutschland hat der Seefrosch seine Schwerpunkte in den Flussniederungen. Jüngste DNA-Analysen legen nahe, dass es sich bei den europäischen Seefröschen möglicherweise um mehrere verschiedene Arten handelt. Wie viele Arten oder Unterarten es sind und wo genau die geografischen Trennlinien verlaufen, wird noch diskutiert.
Lebensraum
Seerfrösche verbringen in der Regel ihr gesamtes Leben am und im Wasser. Während die nahe verwandten Kleinen Wasserfrösche Bewohner kleiner und nährstoffarmer Gewässer sind, bevorzugen Seefrösche große, nährstoff- und vegetationsreiche Weiher, Seen und Fluss-Altarme.
Fortpflanzung
Seefrösche sind in der Regel ab April aktiv, die Haupt-Fortpflanzungszeit liegt im Mai und Juni. Die Weibchen setzen die bis zu 10.000 Eier in mehreren Laichballen ab, die Eier sind oben braun, unten hellgelb. Die Laichballen sind deutlich kleiner als die der Braunfrösche (Gras-, Spring- und Moorfrosch), die zudem alle zu den Frühlaichern gehören. Laichballen im Mai oder Juni werden also immer von Grünfröschen stammen.
Gefährdung
Der Seefrosch ist nicht im Bestand gefährdet. Der Rückgang von Altgewässern und die Verbauung von Flüssen und Flussauen können aber auch beim Seefrosch zu Rückgängen führen.
Schutzstatus
"Besonders geschützt" nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.
- Seefrosch-Beobachtung im NABU-Naturgucker melden
- Porträt, Bilder und aktuelle Beobachtungen im NABU-Naturgucker
- Artenporträt bei www.amphibienschutz.de (mit Tonaufnahme)
- Larven bestimmen bei www.kaulqauppe.de
- Bebilderte Grünfrosch-Bestimmungshilfe des AK Amphiben & Reptilien NRW (PDF)
Die nächste Verwandtschaft
Wie der Name vermuten lässt, ist der Kleine Wasserfrosch unsere kleinste Wasserfrosch-Art. Meist ist er grasgrün gefärbt, es gibt aber auch Farbvarianten in blaugrün oder braun. Lebensräume sind eher kleinere und nährstoffarme Gewässer wie Waldmoorweiher. Mehr →
Der Teichfrosch ist ein Hybrid oder Bastard aus dem Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch, wodurch eine Identifizierung häufig schwierig ist. Er kommt in Ost- und Mitteleuropa flächendeckend vor und bevorzugt sonnige Plätze und reiche Vegetation. Mehr →
Weitere Froscharten
Grasfrösche kommen in vielen Lebensraumtypen vor – bevorzugt allerdings in kleinen Teichen und Weihern. In Deutschland sind sie von der Nord- und Ostseeküste bis in die Alpen verbreitet und oft eine häufige Art. Die Färbung ist gelb-, rot- bis schwarzbraun . Mehr →
Der Springfrosch zählt in Deutschland zu den selteneren Froscharten. Als Lebensraum wählt er meist lichte und gewässerreiche Laubmischwälder. Von dem sehr ähnlichen Grasfrosch ist er am besten durch die relativ lang und zugespitzte Schnauze zu unterscheiden. Mehr →
Der Moorfrosch ist eine unserer kleineren Froscharten, er erreicht nur eine Größe von maximal sieben Zentimetern. Um der Damenwelt zu imponieren, können die Männchen zur Laichzeit für wenige Tage eine intensive Blaufärbung entwickeln. Mehr →
Drei bis fünf Zentimeter groß und blattgrün gefärbt: Der Laubfrosch ist eine der bekanntesten Amphibien-Arten bei uns und kommt in großen Teilen Europas vor. Einzigartig unter den Amphibien sind ihre Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen. Mehr →