Fadenmolch in Wassertracht - Foto: Frank Klümper/NABU-naturgucker.de
An der Kehle gut zu erkennen
Der Fadenmolch (Lissotriton helveticus)
Merkmale
Der Fadenmolch (Lissotriton helveticus, alter Name Triturus helveticus) ist ein relativ zierlicher Molch, der 8,5 bis 9,5 Zentimeter lang wird. Das ganze Tier ist gelblich-braun gefärbt und die Bauchseite ist kaum gefleckt. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zum ähnlichen Teichmolch (Lissotriton vulgaris) sind die ungefleckte, pigmentarme Kehle, sowie während der Wassertracht der fadenförmige Schwanzfortsatz der Männchen. Zu dieser Zeit besitzen die Männchen auch auffallend große Schwimmhäute an den Hinterfüßen.
Verbreitung
Der Fadenmolch ist eine atlantisch verbreitete Art, die in großen Bereichen Westeuropas verbreitet ist. Innerhalb Deutschlands besitzt die Art ihren Schwerpunkt im Süden und Südwesten. Im Bereich des nordwestdeutschen Tieflandes ist der Fadenmolch nur isoliert verbreitet und fehlt im Nordosten Deutschlands vollständig.
Lebensraum
Besiedelt werden alle Arten stehender und schwach fließender Gewässer, solange sie sich innerhalb des Verbreitungsgebietes befinden. Der Hauptlebensraum sind zusammenhängende Laubwaldgebiete der Mittelgebirge. Dort werden eher kühle, schattige Kleingewässer zur Fortpflanzung aufgesucht, darunter auch Stau- und Quellgewässer sowie wassergefüllte Fahrspuren auf Waldwegen.
Fortpflanzung
Ein Weibchen kann in einer Saison bis zu 450 Eier legen, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub geheftet werden. Nach ihrem Landgang, bei dem die Molche eine Länge von 30 bis 40 Millimetern aufweisen, dauert es bis zum zweiten Lebensjahr, ehe ihre Geschlechtsreife eintritt.
Gefährdung
Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften gefährden den Fadenmolch. Insbesondere während den Wanderungen, etwa vom Winterquartier zum Laichgewässer, erfahren Fadenmolche und andere Amphibien häufig Verluste durch den Straßenverkehr.
Schutzstatus
„Besonders geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.
- Fadenmolch-Beobachtung im NABU-Naturgucker melden
- Fadenmolch-Porträt im NABU-Naturgucker
- Artenporträt bei www.amphibienschutz.de
- Larven bestimmen bei www.kaulqauppe.de
- Bebilderte Teich-/Fadenmolch-Bestimmungshilfe des AK Amphiben & Reptilien NRW (PDF)
Weitere Molcharten
Größte heimische Molchart: Der Kammmolch kann bis 18 Zentimeter lang werden und ist in Mitteleuropa verbreitet. Die Männchen besitzen in der Wassertracht einen hohen gezackten Rückenkamm und ein chrakteristisches perlmutt-silbriges Band an den Schwanzseiten. Mehr →
Der Teichmolch ist in Deutschland die häufigste Molchart und fast überall verbreitet. Er kann bis zu elf Zentimeter lang werden, ist bräunlich gefärbt und in der Wassertracht haben die Männchen einen hohen und stark gewellten Kamm. Mehr →
Der Bergmolch ist ein typischer Bewohner gewässerreicher Wälder der Mittelgebirgszone. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen eine blaue Rückenfärbung, die sich nach der Laichzeit ab Mai wieder eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht entwickelt. Mehr →