Käferzikade - Foto: Helge May
Tipps und Tricks zum Insekten bestimmen
Mitmachen beim Insektensommer - leicht gemacht!
Insekten haben ein Außenskelett, und um beweglich zu sein, müssen sie in Abschnitte gegliedert sein. Sie besitzen in der Regel sechs ebenfalls gegliederte Beine. Ihr Körper ist in drei Abschnitte gegliedert: 1. der Kopf samt Fühlern. 2. die Brust mit den drei Beinpaaren und den Flügeln, wobei letztere oft Abschnitt 3 bedecken, nämlich den den Hinterleib. Die meisten erwachsenen Insekten besitzen zwei Flügelpaare, die große Ordnung der Zweiflügler (Fliegen, Mücken) nur ein Paar. Die meisten Insekten messen nur nach Millimetern, wenige sind so groß und auffällig wie der Hirschkäfer, der Eichenbockkäfer oder manche Schmetterlinge.
Insekten-Check
1. Der Körper des Tieres ist in drei Abschnitte unterteilt
2. Das Tier hat sechs Beine
3. Am Kopf sind Fühler, Facettenaugen und die Mundwerkzeuge zu sehen
4. Die meisten Insekten besitzen zwei bis vier Flügel
5. Insekten werden meistens bis maximal sechs Zentimeter groß (gemessen immer ohne Fühler, Beine und Flügel)
Wo finde ich Insekten?
Eigentlich kommen sie überall vor. Mit Ausnahme des offenen Meeres gibt es praktisch keine Lebensräume, in denen nicht eine Vielzahl von Insekten vorkommt. Oft muss man sie in ihren Verstecken suchen. Da Insekten viele natürliche Fressfeinde haben, sind sie häufig grün, schwarz oder braun. Mit Hilfe dieser Farben sind sie zwischen Pflanzen oder auf der Erde nicht so einfach für andere Tiere zu erkennen. Diese typischen Naturfarben geben ihnen eine gute Tarnung. Es lohnt sich also etwas genauer hinzuschauen, um die Versteckkünstler zu entdecken. Mit ein wenig Geduld bekommt man einen geschulten Blick und erkennt die kleinen Tiere auf Ast und Blatt schneller und kann sie gut beobachten - gerade dann, wenn sie sich gerade nicht bewegen. Eine Lupe hilft natürlich die Tiere genauer zu betrachten.
Was muss ich beachten?
Wenn man kein konkretes wissenschaftliches Interesse an den zu beobachtenden Tieren hat, sollten sie nur beobachtet werden. Dazu können sie meist angefasst oder in einem durchsichtigen Behältnis betrachtet werden, nach Bestimmung oder Fotografieren bitte unbedingt am Fundort wieder freilassen!
Insekten sind mit ihrem Chitinpanzer und ihren Verteidigungswaffen (Stechen oder Gift sprühen) gut gegen Fressfeinde geschützt. Die meisten Insekten sind friedlich und wehren sich nur, wenn sie sich durch den Menschen bedroht fühlen. Auf Tuchfühlung mit den Tieren sollte man nicht gehen, da die Tiere leicht zerdrückt werden können. Am besten die Tiere in Ruhe dort beobachten, wo sie sich gerade aufhalten.
Männchen oder Weibchen?
Bei einigen Insektenarten sind die Männchen und Weibchen unterschiedlich groß und sehen zudem auch ganz anders aus. Manchmal hat nur eines der beiden Geschlechter Flügel. Bei einigen Insekten lässt sich die genaue Art nur eindeutig anhand der Geschlechtsorgane bestimmen. Bei einzelnen Bläulingen ist dies beispielsweise der Fall.
Kein Beinbruch: „unscharfe“ Beobachtungen
Selbst „Profis“ stoßen angesichts der Insektenvielfalt schnell an ihre Grenzen. Dazu kommt, dass viele Arten gar nicht auf den ersten Blick identifizierbar sind. Sie müssten eingefangen und mit der Lupe betrachtet werden, oft müssten sie zur sicheren Bestimmung sogar getötet und anschließend seziert werden.
Es ist also völlig normal, dass Arten unbestimmt oder ungenau bestimmt bleiben, ganz egal, wie gut sich jemand mit Insekten auskennt. Beim „Insektensommer“ können Sie daher auch unscharfe Beobachtungen melden. Je nachdem, wie genau Sie Bescheid wissen, können Sie zum Beispiel einen Falter als „Großer Kohlweißling“, als „Kohlweißling“, „Weißling“, „Tagfalter“ oder einfach als „Schmetterling“ eintragen.
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