Zu den in Nürnberg vom NABU ausgezeichneten Betrieben gehört der Gemüse, Obst und Getreide anbauende Arche-Wilhelminenhof der Familie Balz aus Bakum. Im Bild vlnr. Dr. hc mult. Hartmut Vogtmann (Beiratsvorsitzender von „Boden gut machen“), NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, Familie Balz mit der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast in der Mitte sowie Dr. Robert Poschacher von Alnatura. – Foto: NABU/Anette Wolff
Gut gemacht: NABU vergibt Förderpreise für Ökolandbau
In Nürnberg wurden die ersten vier diesjährigen Preisträger der Initiative „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet
14. Februar 2019 – Acht Landwirte starten in diesem Jahr mit Unterstützung von NABU und Alnatura die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft: Sie werden ihr Gemüse, Obst und Getreide künftig nach Biokriterien anbauen, auf synthetische Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat verzichten und bei der Tierhaltung höhere Standards einhalten.
Heute erhielten die ersten vier Betriebe auf der Messe „Biofach“ in Nürnberg ihre Auszeichnungen. Vier weitere Landwirtinnen und Landwirte werden im Juni in Berlin beim Umweltfestival der Grünen Liga am Brandenburger Tor geehrt. Insgesamt werden 230.000 Euro an Förderprämien vergeben.
„Es ist uns ein großes Anliegen, Landwirte zu unterstützen, die naturverträglich produzieren wollen. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag für gesunde Böden, den Klimaschutz und sauberes Grundwasser. Und sie sorgen für eine Landschaft, in der Insekten und Vögel eine Zukunft haben.“
(NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller)
Seit 2015 konnten bereits mehr als 60 Landwirte ihren Betrieb umstellen. Sie bewirtschaften nun über 11.000 Hektar ökologisch – eine Fläche so groß wie die Müritz. Unterstützt wird das Projekt durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) und weitere Unternehmen wie Barnhouse, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und Lebensbaum.
Die Unterstützung der Landwirtschaft bei der Umstellung auf Ökolandbau ist leider immer noch notwendig. Denn die EU hat es bislang versäumt, eine umweltverträgliche Arbeitsweise für Landwirte finanziell ausreichend attraktiv zu gestalten. Im Gegenteil: Die EU-Agrarpolitik hat zu einer immer stärkeren Intensivierung auf Wiesen und Feldern geführt. Das muss sich mit der im Frühjahr anstehenden Reform in Brüssel grundlegend ändern. Für eine naturverträglichere Ausrichtung der EU-Agrarpolitik setzt sich auch die Schirmherrin des Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, ein.
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Der Frecklinghof der Familie van Dijk in Tecklenburg ist ein Milchviehbetrieb mit Weidehaltung. Er gehört zu den jetzt in Nürnberg ausgezeichneten Betrieben. Im Bild vlnr. Dr. Robert Poschacher (Leiter Produktmanagement Alnatura), die Familie van Dijk, NRW-Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser, NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller und Prof. Dr. Dr. hc mult. Hartmut Vogtmann, Beiratsvorsitzender von „Boden gut machen“. – Foto: NABU/Anette Wolff
Auch im kommenden Jahr vergibt der NABU wieder Förderpreise. Interessierte Landwirte können sich bis 31. Juli 2019 bewerben. Voraussetzungen sind, dass sie ihren gesamten Betrieb auf biologische Bewirtschaftung umstellen, sich einem Bio-Anbauverband anschließen und mindestens fünf Jahre lang ökologisch produzieren. Bewerben können sich auch Bio-Betriebe, die einen neuen Zweig aufbauen möchten, der mindestens 30 Prozent Flächenzuwachs ausmacht.
Weitere Informationen: www.NABU.de/abbi
Die am heutigen Donnerstag ausgezeichneten Preisträger im Überblick:
- Arche-Wilhelminenhof, Familie Balz, Anbau von Gemüse, Getreide und Obst, Bakum/Niedersachsen
- Landwirtschaftsbetrieb Nestler, Milchviehhaltung, Breitenbrunn/Sachsen
- Berghof Wallgau, Familie Niklas, Viehhaltung mit Milchvieh, Legehennen, Schafen und Ziegen, Wallgau/Bayern
- Frecklinghof, Familie van Dijk, Milchviehbetrieb mit Weidehaltung, Tecklenburg/Nordrhein-Westfalen
Mit dem Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ werden Landwirtinnen und Landwirte unterstützt, die auf Öko-Landbau umsteigen wollen. Die Bundesministerin kündigt nun die stärkere Förderung für den Biolandbau an. Mehr →
„Gemeinsam Boden gut machen“ - unter diesem Motto fördern NABU und Alnatura auch in diesem Jahr wieder Landwirte bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft. Weitere 4.134 Hektar bleiben damit zukünftig pestizidfrei. Mehr →