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Jetzt NABU-Mitglied werden!Bundesadler im Stadion der Kaiseradler
Fußball-WM in Russland: Naturparadiese abseits der Stadien
26. Juni 2018 – Wenn der Ball am Mittwoch im Spiel gegen Südkorea in der Kasan Arena ins Rollen kommt, gleiten in der Nähe die „Könige der Lüfte“ in höchster Perfektion über die ausgedehnten Steppen und Waldsteppen an der Wolga hinweg. Sie zu beobachten ist ein wahres Naturerlebnis. Wir setzen uns seit über zehn Jahren erfolgreich für den Schutz des Östlichen Kaiseradlers – einer der seltensten Adler Europas – in der russischen Uljanovsk-Region an der mittleren Wolga ein. Hier befindet sich eines der wichtigsten intakten Verbreitungsgebiete. Es enthält mit etwa 450 Vögeln eine der größten Populationen in Europa.
Einst waren Kaiseradler auf großer geografischer Breite vertreten und profitierten von einem reichhaltigen Nahrungsangebot. Kleine bis mittelgroße Säugetiere wie Ziesel und Murmeltiere standen auf der Speisekarte. Mit der Umstellung der landwirtschaftlichen Nutzung in den letzten 30 Jahren ging jedoch ein starker Beutetierverlust einher und viele Nistmöglichkeiten wurden dem Kaiseradler entzogen. Die Bestände nahmen in ganz Europa stark ab. Wir fühlen uns dem Schutz des majestätischen Zugvogels auf internationaler Ebene verpflichtet und unterstützen seit 2010 das Programm „Schutz der Wolga-Population des Östlichen Kaiseradlers in der Region Uljanovsk“, das vom regionalen Naturschutzministerium ins Leben gerufen wurde.
Zusammen mit dem Russischen Vogelschutzbund (RCBU) starteten wir im letzten Jahr erstmals ein Besenderungsprojekt. Fünf Jungvögel erhielten kleine GPS-Senderrucksäcke, wodurch wertvolle Daten aus Brut- und Überwinterungsgebiete gewonnen werden konnten. Ziel ist es, unterschiedliche Gefahren und Eigenschaften genutzter Lebensräume während des Vogelzugs zu erforschen und geeignete Schutzmaßnahmen für die Adler außerhalb des Brutgebiets zu entwickeln.
Allen fünf Adlern geht es gut und wir erhalten von ihnen regelmäßig Meldungen. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse aus diesem Projekt sind beeindruckend. Wir können sehen, wie unterschiedlich die Routen der Vögel gen Süden verlaufen. Während für die einen der Süden der arabischen Halbinsel ausreichend war, überwinterte ein Jungtier im noch weiter entfernten Äthiopien und legte dabei eine Strecke von 7000 Kilometern zurück. Mit seinem Partner aus Uljanovsk war der NABU an der Ausweisung von Schutzgebieten in der Wolga-Steppe beteiligt. Seit 2010 wurden 70 Schutzgebiete in der einmaligen Region ausgewiesen.
Nach großen Flugdistanzen und langem Rasten im Süden sind die fünf mit GPS-Sendern ausgestatteten östlichen Kaiseradlerjungen wieder auf dem Zug zurück. Nach Verfolgen der Flugrouten steht fest: Die heranwachsenden Adler haben unterschiedliche Strategien. Mehr →
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