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Jetzt NABU-Mitglied werden!Kaiseradler auf dem Rückflug ins Brutquartier
Weibchen Iskorka ist schon im Kaukasus angekommen
13. April 2018 – Der Frühling lässt nicht länger auf sich warten und zieht zahlreiche Zugvögel wieder in ihre nördlichen Brutgebiete. Auch die majestätischen östlichen Kaiseradler kehren endlich wieder in ihre Heimat, die Uljanovsk-Region an der mittleren Wolga im Süden Russlands, zurück. Iskorka heißt das Weibchen, das nun als erste von fünf weiteren vom NABU International besenderten Kaiseradlern den Kaukasus erreicht. Jeder von ihnen wurde vor Antritt der langen Reise in den Süden mit einem kleinen GPS-Rucksack ausgestattet, um Daten über die Flugroute zu liefern.
Warum werden die östlichen Kaiseradler besendert?
Mit der Besenderung der fünf Jungvögel wollen wir gemeinsam mit unserem Partner RBCU und der Regierung der Uljanovsk-Region das Zugverhalten und die Nutzung des Lebensraumes erforschen. Anhand der Daten, die von den GPS-Sendern geliefert werden, können wir geeignete Schutzmaßnahmen für den bedrohten Kaiseradler entwickeln und erfolgreiche Aktionen weiter voranbringen.
Mit großer Spannung wird vor Ort die Ankunft der Adler erwartet. Die Auslandsfiliale im Kaukasus, der NABU Kavkaz, und auch der Russische Vogelschutzbund RBCU verfolgten den Zug der Vögel von Beginn an mittels GPS-Fernerkundung. Die Zugrouten der fünf Kaiseradler, Timosha, Avralka, Philipp, Shihan und Iskorka, werden bereits seit dem vergangenen Sommer beobachtet, um die Migrationswege in die Überwinterungsgebiete besser nachzuvollziehen. Auch die NABU-Kollegen in Armenien beobachteten erwartungsvoll den Rückzug von Iskorka, um den Vogel hier eventuell auf seinem Zwischenstopp begrüßen zu können. Iskorka nahm jedoch eine andere Route und flog direkt ins Nachbarland Aserbaidschan, um Kräfte für die letzten Kilometer zu sammeln.
Die Adler und ihre Flugstrategien
Nicht nur die Muster der Zugrouten der Individuen, sondern auch der Zeitpunkt des Wegzugs und der Ankunft im Brutgebiet, unterscheiden sich offensichtlich stark voneinander. Während Iskorka noch im Spätsommer mit dem Losziehen zögerte und erst Mitte Oktober die Grenze zwischen Russland und Aserbaidschan überquerte, waren die anderen vier Adler bereits im Süden der arabischen Halbinsel angekommen.
Die Daten zeigen: Letztlich verbrachten alle fünf Individuen ihre Überwinterungszeit in drei unterschiedlichen Ländern: Avralka, Phillipp und Iskorka entschieden sich für Saudi Arabien, im Jemen blieb der Kaiseradler Timosha und Shihan wählte Äthiopien. Sie legten dabei eine Strecke von durchschnittlich 5560 Kilometer zurück und waren etwa 39 Tage unterwegs. Die Zugstrategien von Kaiseradlern sind individuell und können je nach Population sehr unterschiedlich ausfallen. Die anderen vier Kaiseradler sind momentan noch auf der arabischen Halbinsel, doch schon bald werden auch sie die Reise in die frühlingshafte Uljanovsk-Region antreten.
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