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NABU fordert finanzielle und praktische Unterstützung
11. Mai 2018 – Ende April wurde in Bad Wildbach im Nordschwarzwald eine Schafherde von einem Wolf angegriffen – die Weide war nicht vollständig eingezäunt. Nun wurde mit einem Gentest nachgewiesen, dass dieser Wolf Deutschland fast vollständig von Norden nach Süden durchquert hat. Aufgrund wiederholter Nachweise des Wolfes in der Region ist davon auszugehen, dass sich das Tier im Nordschwarzwald niedergelassen hat. Dort soll nun das erste Wolfsvorkommensgebiet in Baden Württemberg ausgewiesen werden. Damit verbunden sind erhöhte Anforderungen an den Herdenschutz und Fördermaßnahmen für Weidetierhalter zum Schutz der Nutztiere vor Wolfsübergriffen.
Flächendeckender Herdenschutz in Wolfsgebieten muss her
Der Bundesverband Berufsschäfer und der NABU begrüßen die schnelle Reaktion des Baden-Württembergischen Umweltministeriums. Es zeugt von dem Bewusstsein, dass eine Nachbarschaft von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf klarer Regeln und echter Lösungen bedarf. Die Unterstützung der Weidetierhalter im Herdenschutz ist ein fundamentaler Baustein für eine artenreiche Kulturlandschaft, die für alle Tiere und Pflanzen einen Lebensraum bietet.
Die erfolgreiche Wanderung des Wolfes von der Lüneburger Heide bis in den Schwarzwald belegt, dass jederzeit fast überall in Deutschland ein Wolf auftauchen kann. Lässt er sich nieder, wird auch eine weit von bekannten Wolfsvorkommen entfernte Region schlagartig zum Wolfsgebiet. Der Bundesverband Berufsschäfer und der NABU appellieren daher an alle Bundesländer, finanzielle und praktische Unterstützungen für den Herdenschutz vorzuhalten. Es ist wichtig, mit der Information und Schulung der Weidetierhalter zum Thema Herdenschutz zu beginnen, bevor sich ein Wolf niederlässt.
Statt sich jedoch für praktikablen und innovativen Herdenschutz einzusetzen verstrickt sich die Bundesregierung in einem Kompetenzstreit zwischen Landwirtschaft und Umwelt. Die Forderungen nach einer Bejagung des Wolfes sind nicht nur EU-rechtswidrig, sondern lösen keinerlei Probleme. Es ist nicht entscheidend, ob ein oder zehn Wölfe in einem Gebiet vorkommen, am Herdenschutz führt kein Weg vorbei.
Der Bundesverband Berufsschäfer und der NABU fordern die Bundesregierung auf, endlich die Versäumnisse der letzten Jahre in Sachen Herdenschutz nachzuholen und sich für die Belange der Weidetierhalter stark zu machen.
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