Hallo GroKo, für eine Landwirtschaft, die Natur im Kopf behält! - Foto: NABU/Volker Gehrmann
Frau Merkel, behalten Sie die Natur im Kopf!
NABU demonstriert für eine neue Agrarpolitik
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Trotz Regen setzt der NABU ein Zeichen für eine neue Agrarpolitik - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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NABU-Aktive stellen ihre Forderungen direkt an Albert Stegemann, den agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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NABU-Aktive demonstrieren vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin - Foto: NABU/Volker Gehrmann
31. Januar 2018 - Die GroKo-Verhandlungen zum Thema Landwirtschaft sind auf der Zielgerade. Arbeitsgruppen von Union und SPD treffen sich voraussichtlich zum letzten Mal, um final festzuhalten, wie die Agrarpolitik der kommenden Jahre aussehen wird. Der NABU machte am Rande der Verhandlungen mit zwei Protestaktionen auf den dringenden Handlungsbedarf in der Agrarpolitik aufmerksam. Die NABU-Aktiven richteten dabei einen deutlichen Appell an die Parteispitzen: „Frau Merkel, Herr Seehofer, Herr Schulz: Für eine Landwirtschaft, die Natur im Kopf behält“.
Mit drei überlebensgroßen Portraits der Parteichefs demonstrierten die Naturschützer zunächst vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin, wo die Parteispitzen bis tief in die Nacht verhandelten. Der NABU fordert, dass die Parteien ihrer Verantwortung für Umwelt und Landwirtschaft gerecht werden. Auch am nächsten Tag unterstrichen NABU-Aktive die Forderungen vor dem Abgeordnetenhaus, wo sowohl der Bundestag als auch die GroKo-Verhandlungsgruppe um Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zusammenkamen.
Das dramatische Verschwinden von Vögeln und Insekten, die Belastung des Grundwassers und das Höfesterben sind in erster Linie Folgen der hochsubventionierten, immer intensiveren Landwirtschaft. Wenn sich die nächste Bundesregierung in Brüssel nicht endlich für eine Umverteilung der Subventionen stark macht und nicht den Ausstieg aus Pestiziden einleitet oder Naturschutzleistungen von Landwirten nicht angemessen belohnt, dann macht sie sich mitschuldig am Artensterben und am Niedergang des ländlichen Raums.
Die SPD hatte in ihrem Wahlprogramm das Ende der pauschalen EU-Agrarzahlungen bis 2026 als Ziel gesetzt. Der NABU fordert, dass sich dies auch im Koalitionsvertrag wiederfindet. Nur so können Mittel frei werden, um Bäuerinnen und Bauern gezielt zu fördern, die tatsächlich ökologische Mehrleistungen für die Gesellschaft erbringen. Die Verhandlungen über die EU-Agrarpolitik nach 2020 haben in Brüssel bereits begonnen.
Die GroKo-Verhandler haben sich im Grundsatz geeinigt. Der NABU bewertet den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD als ambitioniert im Naturschutz, jedoch erschreckend mutlos in der Verkehrs- und Klimapolitik. Ein ganzheitlicher Plan muss her. Mehr →
Nutzungsintensivierung, Ausräumung der Landschaft, Massentierhaltung, Pestizideinsatz und Überdüngung – all dies hat zu einem massiven Verlust von Artenvielfalt, sowie zur Belastung von Wasser, Böden und Klima geführt. Eine wesentliche Schuld hat daran die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP). Mehr →