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Zweites Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt nachgewiesen
14. Februar 2013 -
Sachsen-Anhalt ist für Wölfe ein angenehmes Plätzchen: Mit seinen ausgedehnten, relativ ungestörten Wäldern und dem zahlreichen Wild bietet die Region ideale Lebensbedingungen. Kein Wunder also, dass sich neben dem Altengrabower Rudel nun ein zweites Wolfsrudel in der Region angesiedelt hat. Was lange vermutet wurde, wurde durch eine Fotofalle nun zur Gewissheit.
Schon seit zwei Jahren deuteten zahlreiche Hinweise auf ein zweites Wolfsrudel nahe der Ortschaft Göritz hin, doch in letzter Zeit wurden sie konkreter. So wurde häufiger von Wolfssichtungen berichtet, auch Jungtiere sollen dabei gewesen sein. Bei einer gemeinsamen Begehung des Geländes von Mitarbeitern des Forstreviers Göritz, lokalen Jägern sowie ein Vertretern des Landesamts für Umweltschutz konnten Spuren von mehreren Tieren gefunden werden. Anlass genug, im Januar 2013 eine Fotofalle zu installieren – die bereits drei Wochen später zuschnappte.
Wie die Bilder zeigen, handelt es sich bei den neuen Fläming-Wölfen um ein aus mindestens sieben Tieren bestehendes Rudel. Das Alter der Tiere ist nicht genau feststellbar, jedoch gehen die Experten davon aus, dass es sich um ein Rudel aus Elterntieren und Welpen des letzten Jahres handelt.
Als neuen Lebensraum wählte das Wolfsrudel die Gebiete nördlich und östlich von Coswig. Die Hinweise sprechen dafür, dass sich die Tiere konsequent in diesem Bereich aufhalten. Eine Verwechslung mit dem Altengrabower Rudel halten die Experten für unwahrscheinlich. Für wahrscheinlich hingegen halten es die Experten, dass in Zukunft weitere Wolfsrudel in den Fläming kommen werden, schließlich bietet die Region mit ihren ausgedehnten, recht ungestörten und wildreichen Wäldern gute Lebensbedingungen.
Das Monitoring der Wölfe im Fläming soll in Kooperation von Landesamt für Umweltschutz, Landesforstbetrieb sowie lokaler Jägerschaft fortgesetzt werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Wolfsbetreuer des Landkreises Potsdam-Mittelmark im angrenzenden Brandenburg wurde aufgenommen. Erste Aufgaben sind die genauere Eingrenzung des Streifgebietes, die individuelle genetische Identifizierung und Herkunftsbestimmung sowie die Feststellung einer eventuellen Welpenaufzucht im Jahr 2013.