Großes Torfmoor - NABU Minden-Lübbecke
Moorfrösche und Lachmöwen
Das Große Torfmoor
Lebensraumtypen:
Moor und Bruchwald
Das macht das Gebiet so interessant:
Das Große Torfmoor liegt ungefähr 50 Kilometer östlich von Osnabrück, mitten in Westfalen. Wie so viele Moore ist auch das Große Torfmoor massiv entwässert worden, um den als Brennstoff begehrten Torf stechen zu können.
Heute laufen umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung. Zum Beispiel werden seit über 20 Jahren die alten Entwässerungsgräben aufgestaut. Das hat sich schon sehr positiv ausgewirkt, das Moor vernässt langsam wieder. Wo die Vernässung nicht ausreicht, um Birken und Kiefern zu verdrängen, muss per Hand entkusselt werden. Außerdem weiden Moorschnucken auf den Flächen und helfen damit, den Bewuchs klein zu halten.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:
Langsam aber sicher erobert sich die typische Moorvegetation ihr Areal zurück. In den Senken zum Beispiel sind 13 unterschiedliche Torfmoosarten zu finden. Moosbeere und Rosmarienheide wachsen in anderen feuchten Bereichen. Auch Sonnentau, Glockenheide, Scheidenwollgras und Weißes Schnabelried sind fast überall vertreten. Schmalblättriges Wollgras besiedelt die Ränder angestauter Abgrabungen. Sogar auf den höher gelegenen und damit trockeneren Torfrücken beginnt sich die Vegetation eines Hochmoores auszubreiten.
An einer großen Wasserfläche hat sich eine Lachmöwenkolonie etabliert. Neben dem Zwergtaucher hat dort auch der seltene Schwarzhalstaucher eine Nische gefunden. Großer Brachvogel, Bekassine und Krickente sind weitere Bewohner. Hinzu kommen Wasserralle, Nilgans, Reiherente, Feldschwirl, Rohrammer, Wachtelkönig und Blaukehlchen. Teichrohrsänger schnarren in den umfangreichen Schilfbeständen und sind vom Wanderweg aus gut zu beobachten. In den Bruchwäldern horsten Habicht, Wespenbussard und Baumfalke. Es gibt auch mehrere Paare Pirole und Nachtigallen. Im Frühjahr und Herbst erscheinen Sumpfohreulen.
Amphibien gibt es ebenfalls reichlich. Erwähnenswert ist die vermutlich größte Population in Westfalen von Moorfröschen. Nicht verwunderlich also, dass die im Umland brütenden Weißstörche im Großen Moor nach Nahrung suchen.
Der NABU lässt seit mehreren Jahren im Moor eine Herde Weißer Hornloser Schnucken weiden, um zu verhindern, dass Baumtriebe das Moor entwässern. Diese Schafsrasse frisst sogar die bitter schmeckenden Jungtriebe der Moor- und Sandbirke. In einem nächsten Schritt soll unter anderem ein Informations- und Besucherzentrum mit einem Moormuseum eingerichtet werden, das über frühere Nutzungsformen aufklärt.
Großes Torfmoor Minden-Lübbecke | |
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Adresse des Gebiets | 32312 Lübbecke |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Größe | 512 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet |
Besitzstatus | -- |
Besonderheiten
- Moor-Erlebnis-Pfad ist mit Kinderwagen und Rollstuhl befahrbar
- 13 unterschiedliche Torfmoosarten
- große Population von Moorfröschen
- Beweidungsprojekt mit Weißen Hornlosen Schnucken
ÖPNV
leider nicht möglich
Kontakt
NABU Minden-Lübbecke
Erichstr. 4
32423 Minden
Tel.: 0571. 353 25
info@nabu-minden-luebbecke.de
- weitere Informationen finden Sie auf der Seite http://www.life-torfmoor.de
Weitere Informationen
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