Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Zeitreise durch die Kulturlandschaft
Die Dingdener Heide
Lebensraumtypen:
Grünland, Äcker, Wallhecken, Laubwäldchen und Kiefernwälder.
Das macht das Gebiet so interessant:
Die Dingdener oder auch Büngernsche Heide liegt im Grenzgebiet von Münsterland und Niederrhein etwa 50 Kilometer nordwestlich des Ruhrgebiets. Die Grünflächen waren idealer Lebensraum für zahlreiche Vogelarten wie Kiebitz, Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine. Deshalb wies die Bezirksregierung 1987 einen Teil der Fläche als Naturschutzgebiet aus, in dem die weitere Zerstörung gestoppt wurde.
Das Naturschutzgebiet besteht vorwiegend aus Feucht- und Nassgrünland. Es ist ein zentraler Trittstein für Zugvögel im landesweiten Feuchtwiesen-Verbund. Außerdem finden sich in der Dingdener Heide noch Äcker, Wallhecken, Laubwäldchen und Kiefernwälder. Warum das Gebiet trotzdem noch als Heide bezeichnet wird, das erklärt das große Kulturlandschaftsprojekt des NABU NRW. Das bundesweit einzigartige Projekt "Dingdener Heide - Geschichte einer Kulturlandschaft" soll auf rund 2000 Hektar die Entwicklung dieser bäuerlichen Kulturlandschaft darstellen. In einer Art Zeitreise können Besucher dann erleben, wie das Land vor 50, 200 oder 600 Jahren ausgesehen hat, wie die Menschen lebten und arbeiteten und was ein Hudewald ist.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher:
Mehr als 20 Jahre nach dem Beginn der Schutzbemühungen haben viele seltene Pflanzen und Tiere in der Büngernsche/Dingdener Heide wieder geeignete Lebensbedingungen, besiedeln das Gebiet und vergrößern ihre Bestände. Brachvogel und Kiebitz sind zurückgekehrt. Sie brüten hier zusammen mit Uferschnepfe, Rotschenkel und weiteren Wiesenvögeln. Auch botanische Raritäten wie Orchideen, Lungenenzian und Sonnentau sind wieder zahlreich zu finden. Etwa ein Fünftel der hier wachsenden Pflanzen stehen in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste.
Der NABU beteiligte sich sehr früh am Erwerb von Flächen in der Dingdener Heide, denn nur ein Eigentümer kann ohne Proteste von anderen die Bedingungen für Pflanzen und Tiere, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind, nachhaltig verbessern. Ein gut ausgebautes Wegenetz ermöglicht es Spaziergängern und Radfahrern, eines der größten Feuchtgebiete in Nordrhein-Westfalen unmittelbar zu erleben.
Dingdener Heide | |
---|---|
Adresse des Gebiets | 46499 Hamminkeln-Dingden |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Größe | 2000 Hektar |
Schutzstatus | 330 Hektar NSG |
Besitzstatus |
40 Hektar in NABU-Eigentum |
Besonderheiten
- Wiesenvögel wie Kiebitz, großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine
- diverse Orchideen, Lungenenzian und Sonnentau, etwa ein Fünftel der Pflanzen stehen in NRW auf der Roten Liste
ÖPNV
auf der Strecke Wesel-Bocholt bis zum Hauptbahnhof Dingden
Ansprechpartner
Hans Glader, Biologische Station im Kreis Wesel
Freybergweg 9, 46483 Wesel
Tel. 0281.96 252-0, glader@bskw.de
Beitrag aktualisiert am 19. Juni 2008