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Die Schifffahrt wird sauberer – zumindest ein bisschen


Reling Kreuzfahrtschiff - Foto: Anek Schlegel
Marine Kraftstoffe dürfen künftig nur noch maximal 0,5 Prozent Schwefel enthalten statt 3,5 Prozemt aktuell. Das hat der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) am 27. Oktober 2016 in London beschlossen. Gleichzeitig wurde die Einrichtung eines Emissionskontrollgebiets für Stickoxidemissionen (NECA) in Nord- und Ostsee verabschiedet. Nach Ansicht des NABU richtige, wenn auch längst überfällige Schritte, die jedoch das grundsätzliche Abgasproblem der Schifffahrt allein nicht lösen werden.
Denn ob Kreuzfahrer oder Frachtschiff, die Seeschifffahrt verursacht riesige Mengen umwelt- und gesundheitsschädlicher Emissionen und hat sich zudem erneut erfolgreich gegen eine Einbeziehung des Sektors in internationale Klimaschutzanstrengungen verwahrt. Der Umstieg auf höherwertige Kraftstoffe ist Grundvoraussetzung für effektive Abgasreinigung auf Schiffen der Bestandsflotte, während alternative Antriebskonzepte und Kraftstoffe in Kombination mit regenerativ erzeugten Kraftstoffen den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich reduzieren können. So bleiben ein generelles Schwerölverbot auf See und eine sukzessive Dekarbonisierung des Sektors als drängendste Aufgaben der internationalen Seeschifffahrt bestehen.
Heute sind Filter und Katalysatoren oder auch sauber verbrennende Kraftstoffe wie Flüssiggas (LNG) auf den Weltmeeren kaum zu finden. Bedenkt man die durchschnittliche Lebenserwartung eines heute in Dienst gestellten Schiffs von 30 bis 40 Jahren, wird klar, dass die Neubauten von heute immer noch auf den Weltmeeren unterwegs sein werden, wenn wir im Jahr 2050 bereits 95% unseres CO2-Ausstoßes werden reduziert haben müssen, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Dieser Pfad zeichnet sich in der Seeschifffahrt jedoch nicht ab. Während für den Straßenverkehr längst batterieelektrische, mit Brennstoffzelle oder Gas betriebe Motoren verfügbar sind und an synthetisch erzeugten Kraftstoffen geforscht wird, duckt sich die maritime Branche größtenteils weg, wenn es um die Übernahme von Verantwortung geht. Das machten auch die jüngsten Verhandlungen der IMO wieder deutlich: Zwar forderte neben den Umweltverbänden und einigen progressiven Staaten erstmals auch eine kleine Koalition aus Reedern und Verladern klare Minderungsziele für die Schifffahrt, doch mächtige Flaggenstaaten und Reederverbände verhinderten einen Durchbruch. Nun könnte erst 2023 entschieden werden, ob und wie die Branche ihren Beitrag zum Klimaschutz liefern wird. Angesichts der Dringlichkeit des Problems ein inakzeptabler Kompromiss, der die Europäische Union dazu veranlassen sollte, bereits jetzt ein eigenes System zur Einbeziehung der Schifffahrt in Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
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