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Praktisches aus Weidenruten
Auch wer mit Weben oder Stoffen eigentlich nichts am Hut hat, kommt mit den Weidenruten sofort zurecht. Das ist weder kompliziert noch anstrengend, die Triebe sind biegsam und behalten später auch ihre Form. Das Grundprinzip von Weidengeflecht ist einfach. Es gibt immer ein Grundgerüst aus Pflöcken oder dicken Zweigen, um die du die biegsamen Ruten flechtest. Die Abstände der Pfosten richten sich nach der Dicke der Weidenruten – bei dünnen sehen enge Abstände und damit ein feineres Geflecht einfach gefälliger aus. Wenn die Pfosten richtig fest und mindestens 30 Zentimeter tief im Boden sitzen, wird das Weidengeflecht sehr stabil.
Beeteinfassungen eignen sich besonders für Beete, die an Gartenwege mit Rindenhäckseln oder Kies grenzen und diese vom Beet fernhalten. Außerdem geben sie Gemüse- und Staudenbeeten eine schöne Form.
Zum Flechten von einfachen Beeteinfassungen kannst du lange, einjährige Triebe von Hasel, Hartriegel oder Ahorn nehmen. Hartriegeltriebe haben je nach Sorte sogar hellgrüne, gelbliche oder satt rote Rinde. Wenn du die Ruten um einen Pflock herum winden oder sehr enge Kurven flechten willst, ist das eigentlich nur mit ein- oder zweijährigen Weidentrieben möglich. Infrage kommen Korb-Weiden (Salix viminalis), Purpur-Weiden (Salix purpurea) oder Silber-Weiden (Salix alba). Besonders schön sieht es aus, wenn du Triebe mit unterschiedlichen Rindenfarben beziehungsweise Farbtönen bekommen kannst.
Weidenruten werden im Winter geschnitten, lassen sich aber bis zum Sommer aufheben und werden dann besonders lange – gut zwei Wochen – in Wasser eingeweicht, damit sie wieder biegsam werden. Wenn du keine Weiden im Garten hast, kannst du bei deiner Stadt oder Kommune nachfragen, wo Weiden geschnitten werden und fragen, ob du dir dort welche mitnehmen darfst. Einfach die Zweige irgendwo abschneiden geht natürlich nicht. Auskunft bekommst du bei Naturschutzbehörden oder Wasserwirtschaftsämtern.
Material und Werkzeug
- Viele 150 bis 300 Zentimeter lange Ruten von Weiden, Hasel oder Hartriegel. Die gut 15 Zentimeter hohe und drei Meter lange Beeteinfassung im Beispiel besteht aus gut 50 Weidenruten von 180 Zentimeter Länge.
- Gut zwei Zentimeter dicke, 50 bis 60 Zentimeter lange Haseltriebe als Pfosten. Je weicher der Boden ist, desto tiefer müssen die Pfosten im Boden stecken.
- Gut einen Zentimeter dicke Haseltriebe, 50 Zentimeter lang, als dünne Pfosten
- Gartenschere
- Astschere
- Fäustel zum Einschlagen der Pfosten
So geht’s Schritt für Schritt
- 1. Frische Ruten weichst du vor dem Flechten einen Tag in Wasser ein. Wenn die Ruten schon sehr lange liegen und trocken sind, kommen sie für mindestens zehn Tage ins Wasserbad. Am besten bündelst du die Ruten mit einem Seil und legst sie in eine große Regentonne, einen Gartenteich oder in einen Bach in der Nähe.
- 2. Als Grundkonstruktion für die Beeteinfassung schlägst du die dicken und dünnen Pfosten abwechselnd und im Abstand von 15 Zentimetern in den Boden. Die Pfosten dürfen sich nach dem Einschlagen im Boden nicht mehr hin und her ruckeln lassen, sondern müssen fest im Boden stecken. Beim Trocknen schrumpfen die Weidenruten in der Beetabgrenzung minimal und ziehen dabei an den Pfosten. Daher müssen diese schön stabil sein. Sind die Pfosten nach dem Einschlagen noch zu locker, stecken sie nicht weit genug im Boden und du solltest sie weiter einschlagen oder längere Pfosten nehmen. Spitz die Pfosten vorher etwas an, dann lassen sie sich wesentlich leichter einschlagen. Vor allem frische, dünnere Pfosten kannst du im unteren Bereich entrinden, damit sie nicht wieder austreiben.
- 3. Einmal rechts, einmal links: Flechte die Ruten durch die Pfostenreihe und führe die Ruten abwechselnd vor und hinter einem Pfosten entlang.
- 4. Die Weidenruten enden und beginnen möglichst immer auf Höhe eines Pfostens. Um am Ende der Einfassung schön runde Enden zu bekommen, solltest du mit dem Flechten der Ruten immer kurz vor dem Ende beginnen und die Rute dann um den letzten Pfosten herum- und wieder zurückführen. Sonst sieht man später immer die Enden der abgeschnittenen Ruten.
- 5. Wenn die Rute nicht mehr bis zum nächsten Pfosten reicht, schneidest du sie einfach ab oder biegst sie um und steckst sie senkrecht nach unten in das vorhandene Geflecht.
- 6. Manche Ruten verzweigen sich in zwei oder drei dünnere Triebe. Kein Problem, du verdrehst die dünnen Enden einfach miteinander und flechtest normal weiter.
- 7. Weidenruten kannst du problemlos um einen Pfosten herumwickeln, ohne dass die Triebe dabei brechen.
- 8. Das Flechtmuster ist Geschmacksache: Du kannst entweder jede neue Rute versetzt zur vorherigen einflechten oder alternativ immer mehrere – zum Beispiel fünf Ruten – übereinander in der gleichen Reihenfolge durch die Pfosten führen. Dann folgen fünf Ruten in entgegengesetzter Reihenfolge.
- 9. Drück das Flechtwerk ab und zu von oben nach unten zusammen, damit sich mögliche Lücken schließen.
- 10. Die Enden der letzten Rutenreihe steckst du am besten ins Flechtwerk. Das sieht gefälliger aus als Ruten, die irgendwo an der Oberfläche enden.
- 11. Schneide noch herausragende Rutenenden mit der Gartenschere ab.
- 12. Kürze die Pfosten auf eine einheitliche Länge. Schneide die Pfosten dabei nicht absolut bündig, sondern je nach Höhe der Begrenzung mindestens zwei Zentimeter oberhalb des Flechtwerks ab, damit die Ruten auch sicher in Form bleiben.
Fachliche Mitarbeit: Thomas Heß
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