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Jetzt spenden!Was ist die Wertstofftonne?
Vorteile der gemeinsamen Sammlung von Plastik, Metall und Verbundstoffen
Die Kunststoffverpackung in den gelben Sack, das Kunststoffspielzeug aber zum Wertstoffhof. Die Konservendose in die gelbe Tonne, die Metallschrauben jedoch nicht. Die Vorgaben zur Mülltrennung sind nicht immer nachvollziehbar. Das wird besonders bei Plastik und Metallen deutlich, denn diese Materialien dürfen nur dann in den gelben Sack oder die gelbe Tonne, wenn sie Verpackungen sind. Sogenannte „stoffgleiche Nichtverpackungen“ wie kaputte Putzeimer, Bratpfannen oder die erwähnten Spielzeuge und Schrauben sind dort hingegen nicht erlaubt. In der Folge landen viele Abfälle unnötigerweise in der Restmülltonne und somit in der Müllverbrennung.
Mülltrennung ist nach wie vor die ökologischste Variante
Hier setzt die Wertstofftonne an: Verbraucher*innen müssen nicht mehr zwischen Verpackungen und Nichtverpackungen unterscheiden, sondern nur noch nach Materialien trennen. Kunststoffe, Metalle und Verbundstoffe kommen in die Wertstofftonne – egal ob Verpackung oder nicht. Die Wertstofftonne macht die Mülltrennung also einfacher und effizienter. Dadurch kann mehr recycelt werden, Rohstoffe werden geschont und Emissionen reduziert. Ökobilanzielle Berechnungen zeigen, dass eine bundesweite Wertstofftonne mit optimierter Abfallsammlung jährlich etwa eine Million Tonnen CO2-Äquivalente einsparen kann – immerhin der jährliche Pro-Kopf-Ausstoß von knapp 100.000 Menschen in Deutschland.
Der Gesetzgeber ist am Zug
Die Idee einer bundesweiten Wertstofftonne ist nicht neu, sondern wurde bereits mehrmals vom Gesetzgeber diskutiert – und scheiterte letztlich doch immer wieder. Einzelne Kommunen möchten nicht länger auf die Bundespolitik warten und haben in Eigenregie eine Wertstofftonne in ihrem Entsorgungsgebiet eingeführt. Dazu zählen zum Beispiel die Städte Berlin, Augsburg und Münster sowie die Landkreise Paderborn und Stormarn. Schätzungen zufolge haben aktuell rund 15 Millionen Bürger*innen Zugang zu einer Wertstofftonne.
Die Erfahrungen aus den Kommunen belegen, dass mit einer Wertstofftonne mehr Abfälle getrennt gesammelt werden. Der NABU unterstützt daher mit Nachdruck die Einführung eines Wertstoffgesetzes, um die Wertstofftonne bundesweit und verpflichtend gesetzlich zu verankern. Aktuell können Kommunen in Abstimmung mit dem jeweiligen Dualen System (zuständig für die Entsorgung der Verpackungsabfälle) zwar eine Wertstofftonne einführen, nicht jedoch das Duale System dazu verpflichten.
Ohne Aufklärung keine funktionierende Wertstofftonne
Erfolgreiches Recycling ist nicht nur darauf angewiesen, dass möglichst viel Kunststoff und Metall in der Wertstofftonne landet. Genauso wichtig ist, dass möglichst wenige Fremdstoffe, wie Elektroschrott, Biomüll oder Windeln, in die Tonne geworfen werden. Denn diese müssen aufwendig aussortiert werden und behindern das Recycling.
Damit sich nach der Umstellung vom gelben Sack auf die Wertstofftonne der Anteil an Fehlwürfen nicht erhöht, ist eine umfassende Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit durch Kommunen und Duale Systeme elementar. Dies beinhaltet beispielsweise Infoblätter, mehrsprachige Sortierhilfen, Online-Kommunikation, Standplatzberatung, Bürger*innen-Versammlungen, Beratung bei der Wahl des Behältervolumens oder die Einbindung der Wohnungswirtschaft bei großen Mehrfamilienhäusern. Auch können gezielte Tonnenkontrollen die Sammelqualität steigern.
Stand: Februar 2023
Argumente für die Wertstofftonne:
- Die Wertstofftonne erleichtert die Mülltrennung: Es wird nicht mehr nach Verpackung und Nichtverpackung, sondern nur nach Stoffen getrennt.
- Ein einheitliches Wertstoffsystem in ganz Deutschland schafft Akzeptanz in der Bevölkerung und verringert Fehler bei der Mülltrennung.
- Aufwändige Fahrten zum Wertstoffhof entfallen, denn alle Metalle und Kunststoffe können bequem in die Tonne vor der Haustüre.
- Bessere Mülltrennung ermöglicht mehr Recycling und schont dadurch Klima und Ressourcen.
Was zu tun ist
- Die Bundesregierung muss die Einführung eines Wertstoffgesetzes wieder auf ihre Agenda setzen. Das Gesetz muss sowohl eine bundesweit verpflichtende Wertstofftonne als auch ein wirkungsvolles System der Herstellerverantwortung beinhalten.
- Solange es keine bundesweite Lösung gibt, sollten die Städte und Kreise gemeinsam mit den Dualen Systemen die Wertstofftonne auf kommunaler Ebene einführen.
- Kommunen und Duale Systeme müssen umfassend und stetig über die korrekte Mülltrennung informieren, um Sammelmenge und -qualität zu steigern.
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