Mit Ihrer Hilfe können wir im Peenetal 4,18 Hektar erwerben und ein Paradies für Watvögel schaffen. Bitte helfen Sie der Bekassine zu überleben!
Jetzt informieren!Verhängnisvolles Virus für Amseln
Symptome des Usutu-Erregers



Amsel mit Usutu-Symptomen - Foto: NABU/Anke Asendorf
Vom Usutu-Virus befallene Vögel wirken offensichtlich krank, werden apathisch und flüchten nicht mehr und sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können auch daran sterben. Das Überwiegen der Amseln lässt sich zum Teil durch deren Häufigkeit und Nähe zum Menschen erklären, aber eine besondere Empfindlichkeit dieser Art gegenüber dem Virus ist ebenfalls möglich.
Usutu-Erreger
Das Usutu-Virus (USUV) gehört zur Japanischen-Enzephalitis-Virus-Gruppe innerhalb der Familie Flaviviridae und wurde das erste Mal 1959 aus Stechmücken der Art Culex neavei isoliert, die im Ndumo-Nationalpark in Südafrika gefangen wurden. Wildvögel sind der natürliche Wirt für das USUV und Zugvögel können eine Schlüsselrolle bezüglich der Ausbreitung des Virus über große Distanzen hinweg spielen.
Außerhalb von Afrika trat das USUV erstmals 2001 in und um Wien auf. Im Sommer 2009 kam es in Italien erstmals zu Krankheitsfällen beim Menschen: Zwei immungeschwächte Patienten erkrankten an einer Hirnhautentzündung, die auf eine USUV-Infektion zurückzuführen war. 2010 identifizierte die Gruppe um Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI), das USUV in Stechmücken der Art Culex pipiens, die in Weinheim im Oberrheintal gefangen wurden.
Usutu in Deutschland
In Deutschland wurde die Infektion von Amseln zum ersten mal im Jahr 2011 nachgewiesen. Im Juni mehrten sich Meldungen über Funde toter Vögel und nahezu „amselfreie“ Gebiete in der nördlichen Oberrheinebene. Aufgrund der Identifizierung von USUV in deutschen Stechmücken ein Jahr zuvor, wurden tote Vögel eingesammelt, um sie im BNI auf das neue Virus untersuchen zu lassen. Das Ergebnis: 223 Vögel aus 19 Arten wurden getestet, davon 86 USUV-positiv, darunter 72 Amseln.
Auch der Mensch kann durch das Usutu-Virus infiziert werden, aber – wie bei den meisten durch Stechmücken übertragenen Viren – kommt es nur sehr selten zu schweren Erkrankungen.
Weitere, sehr ausführliche Informationen darüber, woran man Usutu erkennt und wie man Amseln mit Isutu-Verdacht an den NABU melden kann, finden Sie auf unserer Meldeseite.
Weitere InformationenDas Usutu-Virus sorgt mittlerweile deutschlandweit für eine Bedrohung für unsere Amseln. Gemeinsam mit Wissenschaftlern untersucht der NABU die Ausbreitung des Virus und bittet um Mithilfe: Melden Sie uns tote oder kranke Amseln. Mehr →
Aktuelle Ergebnisse zeigen eindrücklich, wie sich das Usutu-Virus in den letzten Jahren vom Rhein-Main-Gebiet ausgehend in ganz Deutschland ausgebreitet hat. Auch im kommenden Sommer bittet der NABU um Mithilfe: Melden Sie uns tote oder kranke Amseln. Mehr →
Bitte machen Sie bei Ihrer Meldung möglichst genaue Angaben zu Fundort, Funddatum und den näheren Fundumständen und zu den Symptomen der Vögel. Auch 2022 sammelt der NABU alle Daten, wertet sie aus und stellt sie Wissenschaftlern zur Verfügung. Mehr →