Bildergalerie Wanzen

Vielfalt auf sechs Beinen

Weltweit gibt es rund 40.000 Wanzenarten, in Deutschland sind es knapp 1.000. Tendenz zunehmend, denn der Klimawandel lässt südliche Arten wie die Hasel-Randwanze, die Grüne Reiswanze oder die Lindenwanze ihr Areal stark nach Norden ausdehnen.

01 Nymphe der Lederwanze Coreus marginatus. Eine unserer häufigsten Arten, die vor allem an Ampfer und an Brombeeren saugen. 02 Lederwanzenlarve. 03 Erwachsene Lederwanzen auf Ampferblatt. Ausgewachsene Wanzen erkennt man an den im hinteren Teil häutigen Flügeln, die übereinandergeschlagen einen dunkelbraunen tropfenförmigen Fleck bilden.

04 Die Haselrandwanze Gonocerus acuteangulatus sieht der Lederwanze recht ähnlich. Es handelt sich um eine ursprünglich mediterrane Art, die sich inzwischen auch in Deutschland ausbreitet.

05 Ebenfalls zu den besonders häufigen Arten gehört die Grüne Stinkwanze Palomena prasina, hier eine Stinkwanzenlarve. 06 Die Stinkwanze wird auch "Faule Grete" genannt, auch hier erkennt man das erwachsene Tier an den häutigen Flügelenden. 07 Bauchansicht einer Stinkwanze, deutlich ist als langer Strich der eingeklappte Saugrüssel zu erkennen. 08 Manche Stinkwanzen sind unterseits stark rosa gefärbt. 09 Wie bei vielen Wanzenarten haben die Stinkwanzen bei der Begattung den Blick voneinander abgewendet.

10 Wanzen sind gesellige Tiere. Hier eine Ansammlung junger Larven der Reiswanze Nezara viridula. Die aus Südeuropa stammende Art wurde durch Obst- und Gemüse-Exporte weltweit verschleppt und findet sich zunehmend auch in Deutschland. 11 Die jungen Larven der Reiswanze haben eine dunkle Grundfarbe, 12 spätere Larvenstadien zeigen bereits die Grünfärbung der 13 ausgewachsenen Tiere, die auf den ersten Blick sehr unserer Stinkwanze ähneln und deswegen manchmal auch Südliche Stinkwanze genannt werden.

14 Larve der Rotbeinigen Baumwanze Pentatoma rufipes, 15 ein ausgewachsenes Tier 16 und eine dritte Aufnahme, bei der die Baumwanze eine Königskerzenblüte besucht. Die mit anderthalb Zentimetern recht großen Tiere sind Allesfresser und können auch Insekten erbeuten.

17 Ebenfalls zur Familie der Baumwanzen gehört die Beerenwanze Dolycoris baccarum. Wie die Lederwanze sind sie große Brombeerliebhaber. Im Flug geben sie einen laut vernehmlichen Brummton von sich.

18 Fruchtwanze der Gattung Carpocoris. Die einzelnen Arten dieser Gattung sind anhand von Fotos oft nur unsicher zu unterscheiden. 19 Wie schon bei der Stinkwanze gesehen, geschieht auch bei den Fruchtwanzen die Begattung Hinterleib an Hinterleib.

20 Der Buntrock Cyphostetus tristriatus gehört zur Familie der Kiel- oder Stachelwanzen. Diese unverwechselbare Art - hier an einer Garagenwand rastend - kommt oft in Hausgärten vor, wo sie an Thujahecken, Scheinzypressen und Wacholder lebt.

21 Auch die Graue Garten- oder Feldwanze Raphigaster nebulosa lebt unmittelbar vor unserer Haustür, manchmal sogar im Haus, wenn die Tiere auf der Suche nach einem Winterquartier sind. Die Larve sieht der 22 ausgewachsenen Wanze bereits recht ähnlich. 23 Hier hat sich eine Gartenwanze durchs Kellerfenster gewagt und ist prompt von einer Zitterspinne erbeutet worden. 24 Übrig bleiben am Ende nur noch unverdauliche Chitinpanzerreste.

25 Die Kohlwanze Eurydema oleraceum ist ein reiner Vegetarier mit einer Vorliebe für die Familie der Kreuzblütler, zu denen auch Nutzpflanzen wie Kohl oder Raps gehören. Bei Massenauftreten kann sie deshalb zu Schäden in der Landwirtschaft führen.

26 Wegen ihrer gedrungenen Körperform wird die Schillerwanze Eysacoris fabricii auch als "Dunkler Dickwanst" bezeichnet. Die fünf Millimeter kleine Wanze findet man verbreitet an Waldwegen und auf Wiesen, wo sie an Taubnesseln oder Ziest saugt.

27 Schildwanze der Gattung Eurygaster auf einem Brombeerblatt. Hier gibt es zwei schwer auseinander zu haltende Schwesterarten.

28 Der Spitzling Aelia acuminata dagegen ist aufgrund seiner schmalen Schnauze unverwechselbar. Die Art frisst gerne an Gräsern und reifenden Gräsersamen, auch an Getreide.

29 Keine Regel ohne Ausnahme: Bei der Schmalwanze Ischnodemus sabuleti gibt es kurz- und langflüglige Exemplare, wobei die kurzflügligen, larvenartig erscheinenden Tiere überwiegen. Man findet die Tiere oft gesellig auf breiten Grashalmen sitzend.

30 Ebenfalls nahezu ausschließlich kurzflüglig bleiben die Feuerwanzen Pyrrhocoris apterus, hier ein Tier an einer Malvenknospe saugend. 31 Neben Malven mögen Feuerwanzen vor allem Linden, wo sie schon ab dem Spätwinter in oft hunderte Tiere umfassenden Ansammlungen sitzen - ohne dabei Schaden anzurichten. 32 Zum Sonnen tut es aber auch jeder andere sich erwärmende Oberfläche, hier der Betonsockel eines Carports.

33 Die rot-schwarze Zeichnung vieler Wanzenarten signalisiert wahlweise Ungenießbarkeit oder Gefährlichkeit. Die Geringelte Mordwanze Rhinocoris annulatus gehört zur Familie der Raubwanzen, die Beute wird mit den kräftigen Vorderbeinen gepackt. Der Stechrüssel der Mordwanze durchdringt auch die menschliche Haut und kann Schmerzen wie ein Bienenstich verursachen.

34 Nicht gefährlich, dafür aber giftig ist die Streifenwanze Graphosoma italicum. Die Larve zeigt bereits die arttypischen Streifen, aber erst 35 das ausgewachsene Tier trägt eine schwarz-rote Warntracht. 36 Unterseits sind die Tiere nicht gestreift, sondern gewürfelt, wie man bei der Kopulation sehen kann. Die wärmeliebende Art breitet sich in Deutschland derzeit weiter aus, man findet die Tiere vor allem auf Doldenblütlern.

37 Die ursprünglich südeuropäische Schwarzrückige Gemüsewanze oder Schmuckwanze Eurydema ornatum gehört ebenfalls zu den Profiteuren des Klimawandels, die ihr Verbreitungsgebiet derzeit nach Norden erweitern. Man findet sie vor allem auf Kreuzblütlern wie Knoblauchsrauke.

38 Die Zimtwanze Corizus hyoscyami sieht der häufigen Feuerwanze recht ähnlich, gehört aber zur Familie der Glasflügelwanzen. Gemeinsam ist ihnen die schwarz-rote Warntracht. 39 Eng verwandt mit der Zimtwanze ist dagegen die 40 Punktierte Glasflügelwanze Stictopleurus punctatonervosus.

41 Die Rote Weichwanze Deraeocoris ruber ist eine recht häufige Art und kommt in vielen verschiedenen Rottönen vor. Sie ernährt sich vor allem von Blattläusen. 42 Die Zweipunktige Wiesenwanze Closterotomus norwegicus ist ein weitere häufiger Vertreter aus der Familie der Blind- oder Weichwanzen. 43 Es gibt allerdings eine Reihe recht ähnlicher Arten, darunter die Vierpunkt- Zierwanze Adelphocoris quadripunctatus. 44 Die hübsche Eichen-Schmuckwanze Calocoris quadripunctatus lebt auf Eichen und in der Krautschicht am Rand von Eichenwäldern. 45 Eine letzte Vertreterin der Familie: Die Zweifleck-Weichwanze, Stenotus binotatus, hier auf Süßer Wolfsmilch sitzend.

46 Die kleine Familie der Wolfsmilchwanzen, hier Dicranocephalus medius, ist hochspezialisiert und lebt fast ausschließlich an Wolfsmilchgewächsen.

Mehr über Wanzen

Newsletter abonnieren

Insekten bestimmen

Bestimmungshilfe für Insekten

mehr

Insekten leicht erkennen

Neue Web-App

Bilderkennung und Artenporträts: Mit der kostenlosen Web-App die 450 häufigsten Insektenarten bestimmen.

Jetzt Web-App testen!

InsektenPat*in werden

Gemeinsam Insektenvielfalt erhalten!

Schützen Sie mit uns Marienkäfer, Wildbiene und Co. – für eine lebendige Natur. Und helfen Sie uns mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben vorzugehen.

Jetzt Pat*in werden!

Wir haben Geburtstag

Wir feiern: 125 Jahre NABU

2024 ist ein besonderes Jubiläumsjahr – denn der NABU wird 125 Jahre alt. Wir sagen Danke: unseren Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen und allen Interessierten an der Naturschutzarbeit des NABU.

Mitfeiern!

Haben Sie Fragen?

NABU-Naturtelefon

Haben Sie Fragen zu Vögeln, Insekten oder zum Garten? Dann rufen Sie uns einfach an – montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr.

Tel. 030-284 984-6000

Bildergalerie Wanzen

Vielfalt auf sechs Beinen

Mehr über Wanzen

Spenden für die Natur

Spenden für die Natur