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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wie starb Celia Lois Hollingworth?
Spekulationen um den tragischen Tod einer Wandererin
29. September 2017 – Celia Lois Hollingworth hatte sich zuletzt telefonisch bei Verwandten gemeldet und von „wilden Tieren“ berichtet, die sie bedrängten. Zwei Tage später wurde ihr Leichnam entdeckt. Nach Medienberichten sprach der Pathologe die Verletzung zunächst deutlich einem Wolf zu. Später stellte sich heraus, dass diese Einschätzung von einem Tierarzt stammt und sich auf die Gebissgröße stützt. Diese ist bei Wölfen und großen Hunden aber nicht zu unterscheiden. Die griechische Wildtier-Organisation Arktouros verweist darauf, dass es im Land über eine Million frei laufender und halb wilder Hunde gibt. Zudem liegt der Fundort nahe dem Ort Maronia direkt an der Küste, die von Wölfen eigentlich gemieden wird.
Landesweit eine Million verwilderter Hunde
Das nächste bekannte Wolfsvorkommen befindet sich 25 Kilometer weiter nördlich an der Grenze zu Mazedonien. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein ganzes Wolfsrudel eine so weite Strecke unauffällig wandert, dabei sogar eine Autobahn und Schnellstraßen überwindet, unbemerkt Ortschaften passiert und dann küstennah mit einer so schrecklichen Tat plötzlich auffällig wird.
Unfälle mit Menschen sind nie zu hundert Prozent auszuschließen. Dies geht aber mit einer Verhaltensänderung einher, die sich durch Einzelaktionen ankündigt. Darauf würde in Deutschland dann das Wolfsmanagement dann mit Vergrämung oder zur Not auch Abschuss des Wolfes reagieren. „Eine plötzliche Eskalation von 0 auf 100 entspricht nicht dem natürlichen Verhalten von Wölfen“, betont NABU-Wolfsexperte Markus Bathen. „Theoretisch denkbar wäre eine Infektion mit Tollwut. Doch wie Deutschland ist Griechenland seit Jahren tollwutfrei. Zudem zeigt sich auch bei Tollwut keine einzelne Situation, sondern immer eine Kette von Ereignissen. In dem Fall müssten die Tiere getötet werden. Aber da ist das eigentliche Problem die Million verwilderter Hunde, die sich ebenfalls mit der Tollwut infizieren könnten."
Ohne DNA-Untersuchungen keine Klarheit
Die griechische Umweltorganisation Callisto und der WWF Griechenland teilen diese Auffassung. Antworten könnte eine DNA-Untersuchung des aktuellen Falles bringen. Hierbei kann zumindest geklärt werden, ob Wölfe überhaupt Kontakt mit dem Leichnam der Frau hatten. Wie die Wandererin zu Tode gekommen ist, ist dann immer noch offen.
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