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NABU-Umweltbilanz zu vier Jahren Großer Koalition
28. Juli 2017 - Mit Blick auf vier Jahre Große Koalition und die Bundestagswahl im September hat der NABU anlässlich der Vorlage seines Jahresberichts der schwarz-roten Bundesregierung eine durchwachsene Öko-Bilanz ausgestellt. Zwar legte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks anspruchsvolle Konzepte vor und rettete das EU-Naturschutzrecht vor der Abwicklung. Den Artenschwund stoppte dies jedoch nicht. Die Ressorts für Landwirtschaft und Verkehr verhagelten die Ökobilanz gewaltig mit ihrer rückwärtsgewandten Politik. In der Energiepolitik fehlt weiterhin ein klares Bekenntnis zum Kohle-Ausstieg. Spätestens 2035 muss dieser abgeschlossen sein, wenn die Klimaziele erfüllt werden sollen.
Besonderes Versagen sieht der NABU in der Agrarpolitik. „Vögel und Insekten verschwinden, das Höfesterben geht voran, genauso wie die Belastung der Böden und des Grundwassers mit Nitrat zunimmt. Die Überdüngung hat Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren der EU eingebracht, die entsprechende gesetzliche Regelung kam viel zu spät und greift zu kurz“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichtes in Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt unternehme nichts gegen die ökologische Katastrophe des Artenschwunds. Stattdessen verteidige er das System der EU-Förderung. „Die aktuelle Agrarpolitik gefährdet die Artenvielfalt. Wir brauchen eine Umverteilung von Agrarsubventionen, weg von pauschalen Flächenprämien. Landwirte, die konkrete Umweltleistungen erbringen, sollen dafür auch mehr Geld erhalten“, so Tschimpke weiter.
NABU weiter auf Wachtstumskurs
Viele Menschen in Deutschland wünschen sich ein starkes Engagement für die Umwelt. Deshalb konnte der NABU auch 2016 auf eine breite Unterstützung bauen. Die Zahl der Mitglieder und Förder ist auf mehr als 620.000 angewachsen. Damit ist der NABU unverändert Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband. Positiv ist auch die Entwicklung der Gesamt-Einnahmen mit 44,6 Millionen Euro (Vorjahr: 38 Millionen). Den Großteil machten mit fast 60 Prozent Mitgliedsbeiträge und Spenden aus. Damit konnte der NABU zahlreiche konkrete Projekte für den Natur- und Umweltschutz im In- und Ausland umsetzen. Das Herzstück des NABU bleibt die ehrenamtliche Naturschutzarbeit vor Ort. In rund 2.000 Orts- und Kreisgruppen setzten sich insgesamt die NABU-Mitglieder aktiv für die Natur ein.
Auch in der Verkehrspolitik hat die Bundesregierung nach Ansicht des NABU keinerlei positive Akzente gesetzt. Unter Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt wurden die entscheidenden Weichenstellungen für eine dringend notwendige Verkehrswende nicht in Angriff genommen. Weder hat der Verkehrssektor einen Beitrag zum Klimaschutzplan 2050 geleistet, noch ist der Abgasskandal bei Dieselautos aufgeklärt worden. Im Gegenteil: Neue Enthüllungen über Absprachen vieler Autohersteller zu teilweise unwirksamen Abgassystemen verdeutlichen das bisherige Versagen politischer Kontrolle. „Minister Dobrindt hat die Chance vertan, Menschen und Umwelt vor den Gefahren der Schadstoffbelastung zu schützen. Er hat es mit seinem Kuschelkurs nicht einmal vermocht, die deutschen Autohersteller vor dem gewaltigen, selbst verschuldeten Reputationsverlust zu schützen“, so der NABU-Präsident.
Unser Wirtschaften und Lebensstil sind dafür verantwortlich, dass die ökologischen Grenzen unseres Planeten zunehmend überschritten werden. Die Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN muss daher der Prüfstein für eine zukunftsfähige deutsche und europäische Politik sein. Mehr →
An einer Befragung zur EU-Agrarpolitik nahmen 322.900 EU-Bürger teil: Die überwiegende Mehrheit von ihnen wünscht sich eine stärkere Gewichtung von Biodiversität, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz in der künftigen Agrarpolitik. Mehr →
Die Bestände typischer Vögel der offenen Felder und Wiesen haben in den letzten Jahrzehnten immer schneller abgenommen. Das bestätigte nun die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen. Die immer intensivere Landwirtschaft lässt selbst den früher fast überall anzutreffenden Art keinen Raum mehr zum Leben. Mehr →
Die Bundesregierung hatte einen wichtigen Anteil am Zustandekommen des Pariser Klimaschutzabkommens. In der nationalen Umsetzung des Abkommens allerdings drohen wichtige Ziele auf der Strecke zu bleiben. Mehr →
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Nach langem Ringen hat der Bundestag die drohende Meeresschutz-Blockade durch die Ministerien für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Forschung gestoppt. Die sogenannte Einvernehmensregel bei Meeresschutzgebieten wurde abgelehnt. Vielen Dank an alle Unterstützer! Mehr →
Jahresbericht 2016
Viele Menschen in Deutschland wünschen sich ein starkes Engagement für die Umwelt. Deshalb konnte der NABU auch 2016 auf eine breite Unterstützung bauen. Die Zahl der Mitglieder und Förderer ist auf mehr als 620.000 angewachsen. Damit ist der NABU unverändert Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband. Mehr →