Zitronenfalter - Foto: Helge May
Auf zarten Flügeln in den Frühling
„Frühe Falter“ beobachten und im Naturgucker melden
Admiral und Kleiner Fuchs holen auf: Nachdem in den ersten Tagen Zitronenfalter mit 80 Prozent dominierten, ist deren Anteil an den Neusichtungen nun (14. März) auf 59 Prozent gesunken. Der Kleine Fuchs kommt auf 23 Prozent, der Admiral kommt auf 18 Prozent. Trauermantel und Aurorafalter sind immer noch die große Ausnahme und wurden bisher nur je ein Mal gesehen.
06. März 2017 – Der Frühling hält langsam Einzug und es zeigen sich erste Blüten in der Landschaft. Mit den steigenden Temperaturen lassen sich auch erste Insekten beobachten. Zu den auffälligsten unter ihnen gehören die Schmetterlinge, von denen fünf Arten im Fokus des NABU-Naturgucker-Monitorings „Frühe Falter“ stehen.
Zum bereits dritten Mal wird dabei der Blick auf die Frühlingsschmetterlinge gerichtet, denn wer wann und wo fliegt, ist von großem Interesse. Stichworte wie Klimawandel oder Insektenrückgang sind zunächst einmal abstrakt. Doch anhand von über mehrere Jahre gewonnenen Beobachtungsdaten können sich in Zukunft Trends ablesen lassen, die Auskunft über die Entwicklung unserer heimischen Schmetterlingsbestände sowie das zeitliche Auftreten der Tiere geben.
So war der Winter
Der Winter 2017 fiel vor allem im Osten zunächst ausgesprochen frostig aus. Wie die Meldungen im NABU-Naturgucker zeigen, waren an sonnigen Tagen und an geschützten Plätzen aber schon um den Jahreswechsel immer wieder typische Winterinsekten zu entdecken, darunter Siebenpunkte und Asiatische Marienkäfer, Feuerwanzen an Lindenfüßen, Grüne Stinkwanzen und immer wieder Amerikanische Zapfenwanzen, ebenso Hainschwebfliegen, Großstirn-Schwebfliegen und Feldschwebfliegen.
Vereinzelte Blaue Holzbienen wurden im Januar und Februar regelmäßig gesichtet, erste Mauerbienen tauchten Anfang Februar auf. Ebenfalls bemerkenswert: In einer Lagerhalle fand sich unweit von Kaiserslautern ein überwinterndes Taubenschwänzchen. Ansonsten zeigten sich immer wieder in Einzelexemplaren Zitronenfalter, Tagpfauenaugen und Admirale, die bekanntlich alle als ausgewachsene Falter überwintern. So richtig los geht es mit diesen Schmetterlingen aber erst jetzt im März.
Genau hier setzt das Monitoring an. Jeder kann sich daran beteiligen, indem Beobachtungen der fünf Zielarten sowie selbstverständlich gern weiterer Arten gemeldet werden. Das Hauptaugenmerk ist auf das Auftreten von Admiral, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kleinem Fuchs und Trauermantel in den Monaten März, April und Mai gerichtet. Zum Melden der Beobachtungen gibt es das Projektportal. Dort reicht ein Klick auf das grüne Fernglas-Symbol, um ein bebildertes Formular zu öffnen.
Es ist nicht erforderlich, sich für diese einfachen Meldungen zuvor zu registrieren. Wer hingegen den vollen Funktionsumfang des NABU-Naturguckers nutzen möchte und zum Beispiel ergänzend zu seinen Beobachtungen Belegbilder hochladen möchte, muss sich registrieren. Die kostenlose Registrierung kann in wenigen Schritten auf der Monitoringseite durchgeführt werden.
- Projektportal „Frühe Falter“
- Hintergrundinfos inklusive Porträts der fünf gesuchten Arten
- Vertiefender Beitrag zum Thema bei www.naturwerke.net
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