Erneut Wolf in Sachsen erschossen

Siebter Fall in nur sechs Jahren

28. Juli 2015 - Im Landkreis Görlitz in Sachsen wurde unweit der Autobahn 4 ein erschossener Wolf gefunden. Die Tat hat sich offenbar in der Nacht von Samstag auf Sonntag nahe der Gemeinde Vierkirchen ereignet. Nähere Angaben machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Damit wurde bereits zum siebten Mal innerhalb der letzten sechs Jahre ein Wolf in Sachsen illegal getötet. Die letzten fünf Wölfe wurden in einem Umkreis von 40 Kilometern aufgefunden. Bis heute konnte kein einziger Verdächtiger ausfindig gemacht werden. Aus diesem Grund begrüßt der NABU, dass die Ermittlungstätigkeit nun vom Landeskriminalamt übernommen wurde. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass endlich auch ein Straftäter überführt und mit einer angemessenen Strafe verurteilt werden kann.

Die erneute illegale Tötung eines Wolfes zeigt, dass sich die Diskussionen um den Wolf in Sachsen verschärfen. 2012 wurde der Wolf auf Drängen des Landesjagdverbandes in das sächsische Jagdrecht aufgenommen, um eine bessere Akzeptanz innerhalb der Jägerschaft zu erreichen. Seitdem wurden vier getötete Wölfe gefunden. Zudem hat der Bundesjägertag jüngst, im Juni 2015, in Dresden ein Positionspapier zum Wolf veröffentlicht, in dem sich der DJV nach Meinung des NABU nicht klar zum Wolf als bedeutsamen Teil des heimischen Naturhaushaltes bekennt.

Der NABU appelliert an den DJV, das Thema Wolf positiv zu besetzen und sich als anerkannter Naturschutzverband davon zu lösen, den Wolf grundlegend als „Problemart“ darzustellen.