In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Feldsperling und Ringeltaube sind weiter auf dem Vormarsch
Zwischenbilanz zur Stunde der Gartenvögel
Vogel-Top-20 2015 mit Vorjahresplatzierungen in Klammern
Art | Vögel pro Garten | Veränderung in Prozent |
---|---|---|
1. (1) Haussperling | 4,81 | minus 15 | 2. (2) Amsel | 3,55 | plus 4 | 3. (3) Kohlmeise | 2,98 | minus 2 | 4. (4) Blaumeise | 2,35 | plusminus 0 | 5. (5) Star | 2,27 | minus 5 | 6. (12) Feldsperling | 2,11 | plus 111 | 7. (10) Ringeltaube | 1,72 | plus 66 | 8. (6) Elster | 1,67 | minus 6 | 9. (7) Grünfink | 1,31 | minus 2 | 10. (9) Mauersegler | 1,14 | plus 6 | 11. (11) Buchfink | 1,13 | plus 11 | 12. (8) Mehlschwalbe | 1,12 | plusminus 0 | 13. (13) Rabenkrähe | 0,87 | plus 1 | 14. (15) Rotkehlchen | 0,62 | minus 17 | 15. (14) Hausrotschwanz | 0,46 | minus 42 | 16. (16) Rauchschwalbe | 0,45 | plus 10 | 17. (18) Eichelhäher | 0,44 | plus 10 | 18. (17) Türkentaube | 0,38 | minus 6 | 19. (19) Dohle | 0,37 | plus 4 | 20. (20) Bachstelze | 0,37 | plusminus 0 |
15. Mai 2015 - Mit einem Brutbestand von 2,6 bis 3,1 Millionen Paaren ist die Ringeltaube unsere größte und häufigste Taube. Dabei nimmt der Bestand zumindest im Siedlungsbereich weiter zu. Auch bei der Stunde der Gartenvögel gehört die Ringeltaube seit Jahren zu den klaren Gewinnern. Dieser Trend hat sich 2015 fortgeführt. Nach dem Feldsperling weist die Ringeltaube die größte absolute Steigerung auf. Dabei gibt es trotz Zuwachs deutliche regionale Unterschiede. Die Ringeltaube gehört zu den Arten, deren Bestandsdichte von Südosten nach Nordwesten zunimmt, sie fühlt sich in den wintermilden, großräumig von Nord- und Ostsee beeinflussten Klimaregionen am wohlsten.
Beobachtungskarte von Ringeltaube (links) und Hausrotschwanz (rechts) bei der Stunde der Gartenvögel 2015. Die Häufigkeit steigt von weiß über hell- und dunkelgrün, gelb und orange bis rot.
Die größten absoluten Verluste verzeichnen wir bisher beim Hausrotschwanz. Auch diese Entwicklung liegt leider im Trend. Anders als bei der Ringeltaube nimmt die Hausrotschwanz-Besiedlung von Nordwesten nach Südosten zu, wobei sich in der Verbreitungskarte neben den natürlichen Bedingungen mit dem Nistplatzangebot an Gebäuden noch ein vom Menschen gemachter Faktor zeigt. In Großstädten wie Hamburg, Berlin und München sowie im nahezu gesamten Ruhrgebiet geht es dem Hausrotschanz vergleichsweise schlecht. Auch bei vielen kreisfreien Städten zeigt sich in der Karte eine geringere Dichte als in den umgebenden Landkreisen.
Ergebniskarte und -Tabelle
Wie viele Vögel welcher Art wurden bundesweit, pro Bundesland oder pro Landkreis gemeldet? Welcher Vogel rückt vor, welcher schwächelt? Interaktive Karten und Listen mit Live-Darstellung der Ergebnisse und Vergleich mit den Vorjahren. Mehr →
Amsel und Mauersegler haben sich stabilisert
Zwischenstand am Ende des Boebachtungswochenendes
10. Mai 2015 - Betrachten wir die „Sorgenkinder“ der letzten Jahre, so scheinen einige sich immerhin stabilisiert zu haben. Die Amsel zum Beispiel hat nicht nur Platz zwei gehalten, sie wird momentan bundesweit sogar um vier Prozent über Vorjahr notiert. Das ist nicht viel, aber immerhin könnte damit der schleichende Rückgang der letzten Jahre gestoppt sein.
Die Entwicklung ist außerdem regional vergleichsweise einheitlich, mit Durchschnittswerten pro Bundesland zwischen 3,1 und 4.1 Amseln je Garten und 3,5 bundesweit. Dabei liegen die Werte im Norden tendenziell etwas höher als im Süden, wobei im Südwesten die Ausfälle durch die Usutuvrius-Erkrankungen wohl noch nicht wieder komplett ausgeglichen werden konnten.
Etwas komplizierter sieht es beim Mauersegler aus. Die bundesweit 1,1 Vögel je Beobachtung liegen minimal über auf Vorjahresniveau. Ein Blick in die Regionen zeigt jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. Grob gesagt, haben die Mauersegler in den Bundesländern, wo sie ohnehin stark sind, 2015 noch einmal zugenommen, während sie in den „schwachen“ Bundesländern weiter verloren.
Dabei gibt es ein klares Süd-Nord-Gefälle, die geringsten Mauerseglerdichten weisen Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf. Da Mauersegler zum Brüten Gebäude ab einer bestimmten Höhe bevorzugen, mag sich darin auch ein Stadt-Land-Gefälle ausdrücken, was allerdings die niedrigen Werte in den beiden Stadtstaaten nicht erklärt. Dass die Mauerseglerwerte in der Mitte Deutschlands wiederum besser sind als im Süden. spricht zumindest gegen klimatische Faktoren oder Verspätungen bei der Rückkehr aus den Winterquartieren. Es bleibt also spannend.
Auch die Ringeltaube drängt nach vorne
Bisher 4500 Meldungen ausgewertet
09. Mai 2015 - Bis Samstagabend 20 Uhr haben sich bereits 6500 Naturfreunde an der elften Auflage der Stunde der Gartenvögel beteiligt. Dabei wurden in 4500 Gärten und Parks rund 178.000 Vögel gezählt. An der Spitze bleibt alles beim Alten. Der Haussperling ist auf absehbare Zeit nicht zu verdrängen und auch Amsel und Kohlmeise auf den Medaillenplätzen sind sicher. Dahinter aber drängen mit Feldsperling und Ringeltaube zwei der Aufsteiger der letzten Jahre immer stärker in die Top 10.
Im vorderen Mittelfeld bestätigen Gimpel, Stieglitz und Heckenbraunelle mit Zuwächsen um 50 Prozent ebenfalls ihre gute Entwicklung. Zaunkönig und Gartenrotschwanz dagegen überraschen, ihre Zuwächse waren nicht unbedingt zu erwarten. Insgesamt liegt die Zahl der pro Garten notierten Vögel momentan um sieben Prozent über dem Vorjahr.
Mit dem Feldsperling geht es weiter aufwärts
Medaillenplätze mit Haussperling, Amsel und Kohlmeise gegenüber dem Vorjahr unverändert
08. Mai 2015 - Nach 55.000 gemeldeten Vögeln aus 1340 Gärten ist bei der Analyse noch Vorsicht geboten. Viele Extremwerte werden sich mit größer werdender Untersuchungsmenge „abschleifen“. Ganz besonders sticht aber bereits jetzt der Feldsperling hervor, in absoluten Zahlen weist er momentan das stärkste Plus auf.
Was diesen frühen Trend so interessant macht: Die Steigerung zieht sich flächenhaft fast durch die gesamte Republik. Wenn sich also nicht gerade bundesweit Vogelfreunde zu einer Feldsperling-Verschwörung verabredet haben, dann haben wir es hier mit einer echten Bestandssteigerung zu tun. Ohnehin wies der Feldsperling unter den häufigen Arten bereits die mit Abstand stärkste Zunahme seit Start der Aktion 2005 auf. Das scheint sich 2015 mit einem weiteren Schritt noch einmal zu verstärken.
Mehr zur Aktion
Warum findet die Stunde der Gartenvögel im Frühjahr statt? Was können uns die Ergebnisse sagen? Darf man auch mehrere Meldungen abgeben? Diese und weitere häufig gestellte Fragen zur Stunde der Gartenvögel haben wir für Sie beantwortet. Mehr →
Wenn Sie die heimische Vogelwelt nicht allein, sondern in einer Gruppe von Vogelliebhabern und unter fachkundiger Führung eines NABU-Experten beobachten möchten, können Sie an einer Gartenvogelführung teilnehmen, die in zahlreichen Dörfern und Städten angeboten werden. Mehr →
Verwandte Themen
Wer sich mit Vogelstimmen nicht gut auskennt, ist bei der „Stunde der Gartenvögel“ darauf angewiesen, dass sich die Piepmätze im dicht belaubten Garten ab und zu auch mal sehen lassen. Dabei kommt es zur Identifikation oft auf kleine Details an. Mehr →
Wie soll man nur all die gefiederten Kerlchen auseinanderhalten? Am besten achtet man auf mehrere Kennzeichen, um eine Vogelart sicher zu identifizieren: Größe und Gestalt, Färbung des Gefieders, das Verhalten und natürlich der Gesang bieten Anhaltspunkte. Mehr →