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Elefanten-PatenschaftVerhängnisvolle Drahtschlingen
Gefahr für Elefanten des Arabuko-Sokoke-Waldes wächst
von Francis Kagema und Werner Schröder
24. September 2014 - Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit starben im Jahr 2014 bisher mindestens sechs Elefanten im Arabuko-Sokoke-Wald an der Nordküste Kenias − ein Waldökosystem, in dem der NABU seine Partnerorganisation Nature Kenya seit dem Jahr 2000 unterstützt. Francis Kagema, Leiter des Küstenbüros von Nature Kenya in Gede, bestätigt, dass keines der Tiere eines natürlichen Todes starb, sondern von Menschen getötet wurde.
Bei ihren regelmäßigen Kontrollgängen im Wald beobachten die Naturschützer, dass die Anzahl der Elefantenschlingen dort in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist. Sie vermuten, dass Hunderte der aus Tiefseekabel hergestellten Schlingen im Wald platziert sind. Allein bei seinem 30 Kilometer langen Kontrollgang Mitte August stellte Francis Kagema die unglaubliche Anzahl von knapp 1.000 Schlingen sicher - ein klares Zeichen, dass die Elefanten akut bedroht sind. Erst kürzlich wurde ein verlassenes Elefantenbaby im Wald gefunden, dessen Mutter von Wilderern getötet worden war. Die Wildschutzbehörde stellte leider keine weitergehenden Nachforschungen an, wie, wo und wann das Elefantenjunge von seiner Mutter getrennt worden war. Kurze Zeit später starb der kleine Elefant im Rehabilitationszentrum des David Sheldrick Wildlife Trust im Nairobi Nationalpark. Dort hatte man versucht, das Leben des Kleinen zu retten.
Die Umstände der Wildereipraxis deuten darauf hin, dass die lokale Bevölkerung an den Elefantentötungen beteiligt ist. So wurde Anfang Juli ein getötetes Tier gefunden, das eine Drahtschlinge um den Fuß trug und zwei Pfeilspitzen im Körper hatte. Höchst wahrscheinlich handelte es sich dabei um traditionelle Giftpfeile. Um zu überleben, ist die arme Lokalbevölkerung für ein Taschengeld leicht zu motivieren, für die international operierenden Elfenbeinhändler die blutige Arbeit durchzuführen. „Der Arabuko-Sokoke-Wald ist nicht länger ein sicherer Ort für Elefanten und andere wild lebende Tiere“, stellt Francis Kagema fest.
Initiiert durch den NABU wurde im Rahmen des Elefanten-Workshops im Frühjahr 2013 mit Fachbehörden, Politikern sowie Vertretern der lokalen Bevölkerung ein Artenschutzplan für Elefanten im Arabuko-Sokoke-Wald beschlossen. Des Weiteren wird der NABU sich verstärkt bei den staatlichen Stellen wie dem Kenya Wildlife Service und der Waldschutzbehörde dafür einsetzen, dass Sicherheitsmaßnahmen, Umweltbildung und die strafrechtliche Verfolgung von Wilderern konsequent umgesetzt werden. Zusätzlich sind einkommensschaffende Maßnahmen notwendig, um den Menschen vor Ort zu helfen, der Armutsspirale zu entkommen.