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Jetzt NABU-Mitglied werden!Positiver Trend bei den Weißstörchen
Über 5.560 Brutpaare werden erwartet
16. Mai 2014 -
Mittlerweile sind die meisten Störche aus ihren Winterquartieren nach Deutschland zurückgekehrt und haben ihre Nester besetzt. Der NABU verzeichnet einen positiven Trend bei seinem Wappentier. „Ein Großteil der Brutvögel war bereits Anfang April zurück. Das spricht dafür, dass die Störche gut durch den Winter gekommen sind und auf dem Rückflug alles geklappt hat. Bis jetzt sieht es ganz gut aus. In einigen Regionen sind zunehmende Zahlen zu verzeichnen in anderen sind aber noch einige Nester unbesetzt“, sagt NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen.
Mit Blick auf das aktuelle Jahr rechnet der NABU mit ebenso vielen Storchenpaaren wie im Vorjahr. Im vergangenen Jahr zählten die ehrenamtlichen Weißstorchbetreuer der NABU Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz deutschlandweit 5.563 Paare. Seit vier Jahren hat es einen positiven Bestandstrend gegeben. Allerdings stiegen die Bestände in den westlichen Bundesländern stark an, während in einigen östlichen Bundesländern sogar Bestandsrückgänge zu verzeichnen waren oder die Zahlen lediglich stabil blieben.
„Immer mehr Störche im Westen fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien. Der kürzere Rückweg und die reichhaltige Nahrung auf Mülldeponien und Reisfeldern hatten geringere Verlustraten zur Folge und führten zu mehr Storchenpaaren im Westen“, erläutert Thomsen diese Entwicklung.
Sorgen um die Zukunft der Weißstörche machen sich allerdings die NABU-Storchenbetreuer in Mecklenburg-Vorpommern. Hier nahm die Zahl der Störche in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Viertel ab. Gerade in diesem Bundesland hat ein starker Wandel in der Landwirtschaft stattgefunden. Viele stillgelegte Ackerflächen und Wiesen wurden zu Ackerland umgebrochen und die Weißstörche verloren wichtige Nahrungsflächen.
Internationale Erfassung der Weißstorchbestände
Das Jahr 2014 ist für die Weißstorchschützer ein besonderes Jahr, denn es findet wieder eine internationale Erfassung der Weißstorchbestände statt, die vom NABU koordiniert wird. In Deutschland und anderen Mitteleuropäischen Ländern ist die Beteiligung kein Problem, da ohnehin jedes Jahr gezählt wird. Aber in vielen Ländern Osteuropas oder Nordafrikas, die große Weißstorchpopulationen beherbergen, wird nur in diesem zehnjährigen Rhythmus gezählt. Häufig wird die Erfassung vor große logistische Herausforderungen gestellt.
Die Zahlen werden vom NABU mit Spannung erwartet, denn vor zehn Jahren traten die Länder mit den größten Weißstorchpopulationen der EU bei, darunter Polen oder die Baltischen Länder und seit zehn Jahren greift die Landwirtschafts- und Infrastrukturpolitik der EU in die Lebensräume der Weißstörche ein. „Der Weißstorch dient uns dabei als Leitart. Über seine Bestandssituation können wir Rückschlüsse auf den Zustand seiner Lebensräume ziehen“, so NABU-Storchenexperte Thomsen.