Im Jagdrevier des Fischadlers

Die Trossiner Teiche

Lebensraumtypen:
Teiche, Bäche, Erlenbruchwälder, Auwaldstücken und extensiv bewirtschaftete Wiesen.

Das macht das Gebiet so interessant:
Die Trossiner Teiche 50 Kilometer nordöstlich von Leipzig am Nordrand von Sachsen sind ein wichtiges Kleinod an der Elbe. Insgesamt ist es noch als äußerst naturnah zu betrachten.

Obwohl schon fast ein Drittel der wertvollen Flächen aufgekauft werden konnte, droht den Trossiner Teichen immer noch Gefahr. Leider wollen neben den Naturschützern auch Sportangler dieses Naturparadies für sich nutzen, dadurch würden Fischadler, Schwarzstorch, aber auch der Eisvogel wieder verdrängt. Diese intensive Nutzung der Teiche und das Wasserablassen zu nicht naturgemäßen Zeitpunkten bedrohen die seltenen Tiere und Pflanzen.

Seltene Arten:
Seit wenigen Jahren ist das ökologisch hochwertige Teichgebiet Jagdrevier für ein Fischadlerpaar, das in der Nähe horstet. Dieser majestätische Vogel hat Sachsen erst in letzter Zeit mit zwei Brutpaaren wiederbesiedelt. Auch Schwarzstörche, die im Trossiner Wald leben, haben erfolgreich drei Junge aufgezogen.

Weitere Brutvögel sind Rotmilan, Rohrweihe, Schwarzspecht, Kranich und Neuntöter. Sogar der Eisvogel brütet und jagt an und in den Trossiner Teichen. Für ihn ist die absolute Ruhe unverzichtbare Voraussetzung zum Überleben. Regelmäßige Nahrungsgäste sind unter anderem Weißstorch, Seeadler, Baumfalke und Raubwürger.

In den Teichen leben seltene Fischarten wie Bitterling, Schlammpeizger und Bachneunauge sowie der Kammmolch und der Edelkrebs, die ebenfalls in Deutschland selten geworden sind. Die Kombination von stehenden und fließenden Gewässern mit Waldgebieten macht die Trossiner Teiche zum idealen Lebensraum für Biber und Fischotter.

Ansprechpartner
Dieter Selter, NABU-Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Torgau
Dahlener Straße 19, 04860 Torgau
nabuzentrum.biberhof@t-online.de

Beitrag erstellt am 26. Januar 2007.