Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, überreicht NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Auszeichnung „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ für die NABU-Aktion „Insektensommer“. – Foto: NABU/Anne Freitag
Vom Paradiesvogel zur Feldlerche
120 Jahre NABU – Thema beim 27. NABUsalon
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Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei seinen engagierten Grußwort - Foto: NABU/Anne Freitag
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Festliche Stimmung beim NABU-Salon 2019 - Foto: NABU/Anne Freitag
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Vor der Fotowand von links nach rechts: NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, Brandenburgs Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Jörg Vogelsänger (SPD), Dr. Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und NABU-Präsident Olaf Tschimpke – Foto: NABU/Guido Rottmann
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NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, Kriminalbiologe und Insektenfan Mark Benecke sowie Insektensommer-Projektleiterin Daniela Franzisi mit der Auszeichnung „UN-Dekade für Biologische Vielfalt“. - Foto: NABU/Guido Rottmann
25. Juni 2019 – 120 Jahre NABU – 120 Jahre Naturschutz und Ehrenamt. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller nahm den 27. NABUsalon zum Anlass den ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern, die den NABU zum erfolgreichsten Naturschutzverband in Deutschland machen, zu danken. „120 Jahre und wir können sagen, Naturschutz hört nie auf“, so Miller.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke sprach die aktuellen Entwicklungen an. „Mittlerweile hat ein Rollenwechsel stattgefunden. Früher haben wir kritisiert, heute werden wir kritisiert“, sagte Tschimpke. Und nicht nur aus Regierungskreisen, sondern zum ersten Mal in der Geschichte des NABUsalon wurde vor den Toren der Bundesgeschäftsstelle gegen den NABU demonstriert. Das „Aktionsbündnis Artenschutz durch erneuerbare Energien“ wirft dem NABU eine Verhinderung der Energiewende vor.
Erfolgreiche Energiewende nur mit der Natur, nicht dagegen
Tschimpke machte klar, dass das Gegenteil der Fall sei. Er verwies unter anderem auf die vom NABU beauftragte Studie „Strategien für eine naturverträgliche Energiewende“. Das Ergebnis der Meta-Studie: Es ist grundsätzlich möglich, die energiebedingten Treibhausgasemissionen Deutschlands bis Mitte des Jahrhunderts gegenüber 1990 um bis zu 100 Prozent zu reduzieren, und gleichzeitig ein hohes Naturschutzniveau zu erhalten. „Klimaschutz ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer Generation und der Energiesektor einer der wesentlichen Treiber des menschengemachten Treibhauseffekts.“ Das Know How sei da, man brauche nur den Mut für eine politische Umsetzung und trage auch internationale Verantwortung, so Tschimpke.
Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wurde drastischer in seinem Grußwort. „Erst sterben die Pflanzen und die Tiere, dann stirbt der Mensch.“ Er warnte davor, dass Kontinente wie Afrika nicht vergessen werden dürften bei der Energiewende. Sonst stünden dort am Ende fünfzehn neue Kohlekraftwerke .
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NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt, der kirgisische Botschafter S.E. Erines Otorbaev und Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. - Foto: NABU/Guido Rottmann
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Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth, Verbraucherschutz-Staatssekretär Gerd Billen sowie der langjährige SPD-Umweltexperte und Europaabgeordnete Jo Leinen – Foto: NABU/Guido Rottmann
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NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller und Moderatorin Britta Steffenhagen - Foto: NABU/Anne Freitag
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Ines und Mark Benecke - Foto: NABU/Anne Freitag
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Moderatorin Britta Steffenhagen und Grünen-Politiker Cem Özdemir - Foto: NABU/Anne Freitag
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Die Band „...e la luna?“ – Foto: NABU/Anne Freitag
Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, richtete Grüße von Bundesumweltministerin Svenja Schulze aus und überreichte dem NABU die Auszeichnung „UN-Dekade für Biologische Vielfalt“ für die NABU-Aktion Insektensommer. „Wer hätte gedacht, dass Insekten mal die Frontrunner des Naturschutzes werden würden“, so Flasbarth. Er forderte eine Änderung der Bewirtschaftung in der Landwirtschaft ohne Chemie und Pestizide.
Doch wer ist der Vogelexperte?
Wer mal eine Auszeit von Gesprächen benötigte, konnte sein Vogelwissen mit dem NABU-Vogeltrainer testen. Am Ende wurden die Gewinner gekürt. Auf dem Siegertreppchen landete Dr. Peter Mullen, Platz 2 ging an Peter Straub und Platz 3 an Alex Winterfeld. Gratulation!
Lächeln für den Vogelschutz
Gut kam auch eine eigens eingerichtete Fotobox an, bei der sich die Gäste vor einer Fotowand mit Requisiten fotografieren lassen konnten. Das Foto gab es direkt ausgedruckt für Zuhause. Schwer hatte es das Improtheater „Schmetterlings“, die bei ihrer amüsanten Einlage gegen die Hitze um die Aufmerksamkeit der Gäste kämpfen mussten.
Der heiße Abend konnte aber mit Getränken abgekühlt werden. An der „Adebar“ wurden eigens für den Salon von den NABU-Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als Zungenlöser kreierte Cocktails serviert, mit klingenden Namen wie Lemon Lerche (Vodka, Limette, Ingwer), Kiebitz Royal (Sekt, Orange, Cranberry) und Paradise Punch (Gin mit Grapefruit, Honig und Soda). Lust auf Tanz hatte hitzebedingt kaum jemand. Auch wenn die Band „…e la luna?“ mit klangvoller Musik ihr bestes gab.
Bis zum nächsten Mal!
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