Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!So wird der Garten klimafit
10 Ideen zur Klimaanpassung
Gebäudebegrünung
Begrünte Flächen verbessern Mikroklima und Luft und schaffen Lebensraum für Tiere.
Wassertonne
Zisternen und Regentonnen speichern Wasser für trockene Zeiten, standortgerechte Pflanzen reduzieren den Gießwasserverbrauch.
Bäume pflanzen
Bäume spenden Schatten, fördern die Grundwasserbildung und verbessern das Mikroklima.
Teich
Teich und Sumpfbeete sind Lebensraum und Trinkstelle für Tiere und kühlen zudem die Umgebung.
Pflanzenvielfalt
Pflanzen wirken als kostenlose Klimaanlage. Je vielfältiger die Auswahl, desto besser.
Kraterbeet
Ein Kraterbeet bietet durch verschiedene Zonen unterschiedlichen Pflanzen einen Standort.
Wiese statt Rasen
Eine Wiese mit heimischen Arten übersteht trockene Phasen und braucht weniger Pflege als ein herkömmlicher Rasen.
Hügel und Senken
Mit Hügeln und Senken lässt sich Regenwasser leiten und Starkregen abpuffern.
Schon jetzt haben es sehr durstige Pflanzen und der liebevoll gepflegte Zierrasen schwer, denn Wasser wird zunehmend kostbar und steht zum Bewässern nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung. Mit einer durchdachten Gestaltung lassen sich das Mikroklima im Garten und die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen verbessern. Kühlung, eine höhere Luftfeuchtigkeit sowie ein kluges Wassermanagement sind in Zeiten von Hitze und Trockenheit die Devise. Bei Starkregen muss Wasser zudem im Boden versickern können, damit es für Pflanzen zur Verfügung steht und sich Grundwasser neu bilden kann. Dadurch wird auch die Gefahr von Hochwasser verringert. Pflanzen sollten die Hauptrolle im Garten spielen, denn sie verbessern das Mikroklima, spenden Schatten, schützen den Boden und bieten Nahrung und Lebensraum für Tiere. Zusammen mit Gartenböden sind sie wichtige CO2-Speicher.
1. Bäume pflanzen
Bäume spenden wertvollen Schatten, produzieren Sauerstoff und speichern Kohlenstoff. Über die Blätter verdunsten sie Wasser und kühlen damit die Umgebung. Gleichzeitig belüften ihre weit verzweigten Wurzeln den Boden und ermöglichen, dass Niederschlag das Grundwasser erreichen kann. Bei Hitze lässt es sich unter ihrem Blätterdach gut aushalten.
Tipp: beim Pflanzen die Endgröße berücksichtigen.
2. Hecken und Sträucher
Sträucher und Hecken halten den Wind ab, filtern Staub, speichern CO2 und spenden Schatten, perfekt für eine Terrasse oder den Rand eines Grundstücks. In ihrem Windschatten ist die Taubildung höher und der Boden feuchter. Den effektivsten Windschutz bietet eine mehrreihige Wildstrauchhecke, die frei wachsen darf. Sie bietet Vögeln und Insekten zusätzlich Nahrung und Verstecke, braucht aber drei bis vier Meter Platz.
3. Pflanzenvielfalt statt Monokultur
Pflanzen sind die kostenlose Klimaanlage im Garten. Sie verdunsten über ihre Blätter Wasser und kühlen und befeuchten dadurch die Umgebungsluft. Zudem nehmen sie Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf, geben Sauerstoff ab und filtern Feinstaub und Stickoxide. Pflanzen verhindern auch, dass der Boden austrocknet und durch Wind und Regen abgetragen wird. Je vielfältiger die Artenauswahl, desto kleiner ist das Risiko, dass viele Pflanzen gleichzeitig ausfallen. Heimische Pflanzen sollten den Vorzug haben.
Tipp: Heimische Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter, die natürlicherweise an heißen, trockenen Standorten vorkommen, kommen mit diesen Bedingungen auch im Garten gut zurecht.
4. Teich oder Sumpfbeet anlegen
Teiche oder Sumpfbeete sind bei Hitze eine willkommene Trinkstelle für Insekten & Co. und bieten wassergebundenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Sie speichern zudem Kohlenstoff und kühlen durch Verdunstung aus der Wasserfläche und den Pflanzen die Umgebung.
Tipp: Ausstiegshilfen für Tiere anbringen und die Verkehrssicherungspflicht beachten.
5. Wege und Plätze entsiegeln
Auf versiegelten Park-, Wege- und Platzflächen kann Wasser nicht in den Boden versickern. Doch dort wird es dringend gebraucht. Steine heizen sich zudem stark auf. Die Lösung: Versiegelung reduzieren und befestigte Flächen versickerungsoffen gestalten. Gartenwege können etwa als Rasenweg, mit Bohlen, Natursteinplatten, Kies oder Holzschnitzeln und Garageneinfahrten mit Blumenschotterrasen oder Rasengittersteinen gestaltet werden.
Tipp: Auch Fugen ohne Mörtel, in denen Thymian und Co. wachsen, lassen Regenwasser versickern und bieten Futter für Insekten.
6. Regenwasser sammeln, Wasser sparen
Wer Pflanzen passend zum Standort auswählt, das Gießen und die Gartenpflege anpasst, kann Gießwasser sparen. Gemüsepflanzen brauchen regelmäßige Wassergaben. In Regentonnen und Zisternen lässt sich dafür Regenwasser für trockene Zeiten speichern und damit kostbares Trinkwasser sparen.
Tipp: Abdecken, damit sich keine Mücken vermehren und keine Tiere hineinfallen.
7. Wiese statt Rasen
Der intensiv gepflegte, artenarme Rasen hat nicht nur eine schlechte Ökobilanz, er muss bei Trockenheit auch regelmäßig gewässert werden, denn seine Gräser wurzeln nur in den ersten Bodenzentimetern. Häufig kommt dabei Trinkwasser zum Einsatz. Die bessere Alternative: Eine Wiese mit heimischen standortgerechten Wildblumen und Wiesengräsern. Sie übersteht trockene Phasen ohne Gießen und braucht kaum Pflege. Ihre tief reichenden Wurzeln schützen bei Wind und Starkregen den Boden vor Erosion.
Tipp: Wer die Fläche betreten möchte, sollte eher einen Blumen- oder Kräuterrasen anlegen.
8. Hügel und Senken anlegen
Hügel und Senken gliedern den Garten in trockene und feuchte Bereiche. Regenwasser lässt sich dadurch – etwa in ein Sickerbeet – leiten und Starkregenereignisse abpuffern. Hügel bremsen den Wind und schützen vor Austrocknung. Werden sie bepflanzt, verstärkt sich der Effekt. Am Kopf ist der Boden trocken, am Fuß des Hügels und in der Senke feuchter. Für Pflanzen und Tiere entsteht dadurch ein Mosaik an Lebensräumen. In Senken kann Regenwasser versickern, wird im Boden gespeichert und trägt dort zur Kühlung und zur Grundwasserneubildung bei.
9. Fassaden und Dächer begrünen
Begrünte Fassaden und Dächer verbessern das Mikroklima und die Luft, isolieren den Wohnraum vor Hitze und Kälte, erhöhen die Lebensdauer von Gebäuden und sind Lebensraum für Tiere. Die Pflanzen verdunsten Wasser, beschatten Fassaden und tragen zur Kühlung bei, sie absorbieren Strahlung und binden Luftschadstoffe und reduzieren Lärm. Begrünte Dächer speichern zudem Regenwasser, das sonst in die Kanalisation fließen würde. Das wirkt Hochwasser entgegen und spart Abwassergebühren. Begrünung von Gebäuden kann also Geld sparen.
10. Kraterbeet
Kraterbeete speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Wind und Austrocknung. Besonders frostempfindliche Gemüsepflanzen profitieren davon. Ein Kraterbeet bietet verschiedene Zonen, auf dem Wall und an den Hängen ist es trockener, im Inneren feuchter. Verschiedene Gemüsepflanzen, aber auch Kräuter und Wildstauden, lassen sich hier kombinieren.
Tipp: Pflanzen Sie Gemüse in Mischkultur an, das spart Wasser und Arbeit, macht es Fressfeinden schwerer und hält die Pflanzen gesünder.
Illustrationen: NABU/Imke Praetz
Pflanzen für trockene, sonnige Standorte
Heimische Pflanzen und ihr Potenzial
Mit dem Klimawandel müssen wir uns auf längere trockene und heiße Phasen im Garten einstellen. Durstige Pflanzen wie Hortensie, Rittersporn oder Rhododendron werden es in unseren Gärten künftig schwer haben. Wir geben Tipps zur Pflanzenauswahl.
Mehr erfahrenWeitere Tipps
Auch in unseren Gärten zeigt sich der Klimawandel: die Sommer sind heiß und trocken oder fallen buchstäblich ins Wasser, die Winter sind mild, Stürme gesellen sich hinzu. Durch kleine Umstellungen können wir unsere Gärten auf diese neuen Bedingungen einstellen. Mehr →
Die Menschen haben den Spaß an der Gartenarbeit wiederentdeckt. Hinzu kommt, dass Gärtnern gelebter Klimaschutz ist: Denn selbstgezogenes Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser als Supermarktware, es reduziert auch Lkw-Transporte und damit den Kohlendioxid-Ausstoß. Mehr →
Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Viele Menschen haben ihr Konsumverhalten bereits angepasst und tragen somit ihren Teil zum Klimaschutz bei. Doch auch unser Verhalten als Gärtnerinnen und Gärtner hat Einfluss auf die Änderungen der Klimaverhältnisse, unter denen wir selbst bereits leiden. Wir geben Tipps für Klimaschutz im eigenen Garten. Mehr →
Kraterbeete sind echte Geheimtipps im Klima-Garten. Sie speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Winden. Durch diese speziellen Eigenschaften sorgen sie dafür, dass Pflanzen besser gedeihen. Besonders Gemüsepflanzen profitieren davon. Wir zeigen, was ein Kraterbeet kann und wie es gebaut wird. Mehr →
Oft ist für eine ausgiebige Teichlandschaft im Garten kein Platz. Eine gute Alternative ist der Miniteich. Er ist eine gern genutzte Wasserquelle für Insekten und Vögel und bietet gerade an heißen Tagen den so dringend benötigten Hitzeausgleich. Mehr →
Torf erfreut sich unter Gartenbauprofis wie Hobbygärtner*innen noch immer großer Beliebtheit - leider. Denn der Abbau von Torf zerstört in großem Stil unsere Moorlandschaften: Lebensräume zahlreicher Tiere gehen verloren und das Klima wird geschädigt. Mehr →
Gärtnern und dabei das Klima schützen: Das geht ganz einfach mit torffreier Erde. Wir zeigen Ihnen per Video, wie Sie in nur wenigen Schritten Ihre eigene Blumenerde ohne Torf selber herstellen können - und dabei auch noch Geld sparen. Probieren Sie es aus! Mehr →