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Tipps zur Baumpflanzung im Garten
Wenn die Natur im Winterschlaf versinkt, gönnt sich auch der Hobby-Gärtner gerne eine Pause. Doch genau jetzt ist die richtige Zeit aktiv zu werden. Ein Birnbaum für den Obstgarten, eine Hecke zur Straße hin oder eine schattenspendende Buche für die heißen Sommertage – entgegen der weit verbreiteten Meinung, nur der Herbst eigene sich zum Pflanzen, ist gerade die Schlussphase der kalten Jahreszeit ideal, um im eigenen Grün neue Akzente zu setzen. Ist der Boden frostfrei, können Sie starten. Allerdings sollten die Bäume vor April eingepflanzt sein.
Bevor Sie sich auf den Weg in die Baumschule machen, sollten Sie den geeigneten Standort für den neuen Baum auswählen. Er braucht in den nächsten Jahrzehnten vor allem Platz zum Wachsen. Daher gilt es, das neue Gehölz mit ausreichend Abstand sowohl zum eigenen Haus als auch zum Nachbargrundstück zu positionieren. Ärger können Sie sich ersparen, wenn Sie vor dem Kauf ihren Nachbarn fragen, ob er mit Ihren Plänen einverstanden ist. Denn er hat das Recht Einspruch zu erheben, wenn der Baum doch auf sein Grundstück hinüberwachsen sollte.
Auf Qualität achten
Nun folgt die Qual der Wahl. Was soll es für ein Baum sein? Für welche Arten sind die Boden- und Lichtbedingungen optimal? Zu welcher Jahreszeit soll er Ihrem Garten besonderen Charme verleihen? Soll der Baum mit einem besonderen Herbstkleid aufwarten, eine hübsche Blüte haben oder vor allem leckere Früchte tragen? Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich in der Baumschule beraten lassen, welche Pflanze für Ihre Zwecke am besten geeignet ist.
Achten Sie aber beim Kauf auf die Qualität des Gehölzes. Drei Punkte sollten Sie überprüfen. Gehen Sie von unten nach oben. Die Wurzel sollte der Größe des Baumes entsprechen und genügend feine Wurzeln aufweisen. Der Stamm ist idealerweise gerade und fehlerfrei. Der Stammumfang sollte in einem Meter Stammhöhe mindestens sieben Zentimeter betragen. Speziell bei Obstbäumen sollte die Veredelung gut verwachsen sein.
An einem sonnigen Tag macht nicht nur die Gartenarbeit doppelt so viel Spaß, es ist auch besser für die Pflanzen, auf einen schönen Tag zu warten, damit der Boden nicht zu feucht ist. Pflanzen Sie den Baum am besten direkt nach dem Kauf ein. Dazu müssen Sie zunächst die Pflanzgrube ausheben, ein Loch, das anderthalbmal so groß ist wie der Wurzelballen. Es empfiehlt sich, den humusreichen Oberboden getrennt von den tiefer gelegenen Erdschichten abzulegen. Denn wenn Sie hinterher die Grube füllen, sollte die humusreiche Schicht wieder obenauf liegen. „Viele Kunden glauben, es würde dem Baum gut tun, direkt an die Wurzeln auch Mist oder Kompost zu füllen. Aber erstens schadet zu nährstoffreicher Boden den Wurzeln und zweitens soll sich der Baum ja an die Bodenbedingungen gewöhnen“, erklärt Ralf Upmann, Gärtnermeister der Baumschule Upmann in Steinhagen.
Stützen und gut wässern
Damit der Baum eine gerade Haltung bewahrt, ist er zunächst auf eine Stütze angewiesen. Es dauert Jahre, bis die junge Pflanze mit ihren Wurzeln sturmfesten Halt im Boden gefunden hat. Stützen Sie den Baum daher am besten mit drei bis vier Holzpfosten ab. Schlagen Sie diese 50 Zentimeter tief außerhalb des Wurzelbereiches in den Boden. Oben werden die Pfähle später mit Holzlatten verbunden.
Schneiden Sie vor dem Einsetzen des Baumes beschädigte Wurzelteile ab. Danach können Sie den Baum in die Grube setzen. Die Wurzeln sollten dabei an der Seite nicht am Grubenrand anstoßen und der Baum darf nur so tief in der Erde verschwinden, dass der Wurzelhals genau mit der Oberfläche abschließt. Wenn Sie einen Obstbaum pflanzen, sollte die Veredelungsstelle etwa zehn Zentimeter über dem Boden bleiben.
Füllen Sie das Loch nun bis zu zwei Dritteln mit Erde aus. Auch die Hohlräume zwischen den Wurzeln sollten gefüllt werden. Um sicher zu gehen, dass die Wurzeln überall mit Erde in Kontakt sind, können Sie vorsichtig am Stamm rütteln.
Nun kommt das letzte Drittel Erdmasse. Treten Sie den Boden am Ende gut fest. Abschließend können Sie in den Bereich rund um den Baumstamm, die sogenannte Baumscheibe, mit Rasenschnitt, groben Kompost oder Rindenmulch abdecken. Dann trocknet die Erde nicht so schnell aus und der Boden bleibt locker und nährstoffreich.
Heben Sie nun einen kleinen Graben von etwa einem Meter Durchmesser um die Baumscheibe aus. Dieser Gießring sollte nicht zu tief sein. Er wirkt wie ein Wall und hält das Gießwasser in der Nähe der Pflanze. Um den jungen Baum vor Verbiss durch Kaninchen oder Wühlmäuse zu schützen, gibt es spezielle Drähte, die Sie anbringen können. „Doch der beste Schutz ist es, die Baumscheibe freizuhalten von Bewuchs. Dann fühlen sich die Wühlmäuse dort auch nicht wohl“, erklärt Biogärtner Ralf Upmann.
Sparsam mit Dünger
Damit der Baum gerade wächst, müssen Sie ihn nun an den Stützpfählen anbinden. Ideal eignen sich dafür Stricke aus Kokosfaser. Formen Sie diese jeweils zu einer Acht und verknoten Sie sie an den Pfählen. Sie können sie dort zur Sicherheit auch festnageln. Die Stricke sollten allerdings nicht zu fest sitzen, nur gerade so, dass sie den Baum halten. Schauen Sie von Zeit zu Zeit nach, ob die Halterungen noch gut sitzen und justieren Sie gegebenenfalls nach. Auf keinen Fall dürfen die Kokosfasern einwachsen. Zum Schluss wird der Baum noch mit mindestens 20 bis 30 Litern Wasser gewässert.
Laubbäume müssen Sie in den ersten Jahren nicht düngen, da ihnen die in der Erde enthaltenen Nährstoffe ausreichen. Obstbäume allerdings müssen in jedem Frühjahr gedüngt werden. Legen Sie gut verrotteten Kompost oder Stallmist auf die Baumscheibe. Allerdings nicht zu nah am Stamm, denn die Feuchtigkeit kann zu Fäulnis führen. Als Richtwert gilt, zehn Zentimeter Abstand vom Stamm einzuhalten. Und um das Gehölz vor Schädlingen zu schützen, hat Gärtnermeister Upmann noch einen letzten Tipp: „Bevor Sie zu Chemikalien greifen, bringen Sie am besten einen Nistkasten an. Vögel sind die besten Schädlingsbekämpfer.“
Julja Koch
Wer einen Obstbaum pflanzt, sollte diesen am besten noch vor dem Einpflanzen beschneiden. Dieser Pflanzschnitt ist wichtig für den richtigen Wuchs des Baumes. Der NABU hat in der Broschüre „Tipps zur Anpflanzung und Pflege von jungen Obstbäumen“ alles Wissenswerte zusammengefasst. Bezug zum Preis von 2,50 Euro plus Versandkosten beim Streuobst-Materialversand