Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Turteltaube unter Beschuss
Mehr Schutz durch Wissen für die kleinste heimische Taube
Die Zahlen zu Bestand und Bejagung der Turteltaube sind ernüchternd: Von geschätzten drei bis sechs Millionen Brutpaaren in Europa und Russland werden allein in den Mitgliedsstaaten der EU jährlich geschätzte zwei bis drei Millionen Vögel erlegt. Bis auf 600.000 Abschüsse im Mittelmeerraum schätzt BirdLife International die Verluste bei Turteltauben. Das Wissen über die Abschussstatistiken und die Variation von Jahr zu Jahr im Hinblick auf die Verteilung zwischen Europa und Nord- und Westafrika ist jedoch zu unsicher, um das Ausmaß und die Veränderungen im Jagddruck genau abzuschätzen. Die Zahlen machen aber eines klar. In Anbetracht der geringen Bruterfolge durch Lebensraumveränderungen fällt dem Faktor Jagd ein viel größeres Gewicht als Ursache für die jüngsten Bestandsrückgänge zu.
Die Jagd beschränkt sich nicht nur auf nordafrikanische Staaten wie Marokko und Mauretanien, auch auf den Zugwegen in einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist die Jagd zugelassen und ein andauernder Streitpunkt. In Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Malta, Österreich und Portugal – wo überall wichtige Zwischenstopps auf dem Zugweg liegen, ist die Jagd im Herbst auf dem Flug nach Süden legal. Die Abschüsse zu Sport- oder Vergnügungszwecken ist nicht nur eine unmittelbare Gefahr für den einzelnen Vogel sondern bedeutet auch den Verlust von wichtigen Lebensräumen durch Störung.
Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020
Unsere kleinste heimische Taube steht für Glück, Liebe und Frieden. Doch leider ist sie auch stark bedroht. Durch intensive Landwirtschaft gehen ihre Lebensräume verloren und in vielen Ländern wird sie noch bejagt. Mehr →
Obwohl die Turteltaube auf der globalen Roten Liste steht, darf sie in zehn EU-Ländern nach wie vor gejagt werden. So werden jedes Jahr etwa zwei Millionen Tiere geschossen. Setzen Sie sich jetzt für ein EU-weites Jagdverbot ein und unterzeichnen Sie unsere Petition. Mehr →
Als einziges EU-Land hat Malta sogar eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss von 11.000 Turteltauben auch auf dem Frühjahrszug. Aufgrund des Drucks von NABU und anderen Naturschutzorganisationen wurde diese Genehmigung 2017 das erste Mal ausgesetzt. Wie lange dieses Moratorium jedoch hält, ist unbekannt.
Über die Zugrouten der Turteltaube ist bisher recht wenig bekannt und die Zusammenhänge einzelner Brutbestände und Winterlebensräume sind fast vollkommen unbekannt. Es gibt drei Hauptzugrouten in das Überwinterungsgebiet - die Sahelzone südlich der Sahara - die von den Turteltauben genutzt werden.
Der Turteltauben-Blog des NABU
Begleiten Sie unsere besenderten Turteltauben Dana, Jan, Francesco und Nicola in Echtzeit zu ihren Winterquartieren. Neben einer Karte mit den aktuellen Positionen der Vögel halten wir Sie im Turteltauben-Blog über unsere neuesten Erkenntnisse aus den Bewegungsdaten auf dem Laufenden!
Zum Turteltauben-BlogFliegen unter dem Radar
Erste Beobachtungsdaten lassen vermuten, dass Turteltauben aus Westeuropa über die Iberische Halbinsel ziehen und den Winter in der westafrikanischen Sahelzone verbringen. Turteltauben aus Ost- und Zentraleuropa wandern wahrscheinlich über Italien, Malta, Zypern, Tunesien und Libyen und überwintern weiter östlich im Sudan, in Äthiopien und dem Tschad. Vermutlich verläuft zwischen dem Osten Deutschlands und Tschechiens eine Zugscheide zwischen den westlich und zentral ziehenden Turteltauben.
Gemeinsame Forschung ist notwendig
Die Beringung und der Wiederfang von Vögeln sowie die Ausstattung einzelner Individuen mit Satellitensendern und Geolokatoren haben bei vielen Vogelarten Informationen zu Zugrouten und Überwinterungsgebieten geliefert. Um auch den Rückgang der Turteltauben zu verstehen und wirksam einzudämmen, ist ein internationaler Austausch von Forschungsmethoden und Daten notwendig. Dieses Ziel verfolgt der NABU zusammen mit seinem Partnerverband BirdLife Malta und der Universität Gießen, die ein EU-Projekt namens „Eurodove“ bearbeiten. Das gemeinsame Ziel ist es, besser zu verstehen, wie die verschiedenen Populationen der Turteltauben in Verbindung stehen, wie die Zugrouten genutzt und welche Vögel wo gejagt werden. Das Ausmaß der Infektionen mit Trichomonaden ist bislang nur in England untersucht worden und soll nun ausgeweitet werden. Die durch Trichomonas verursachte Krankheit und Konditionsschwächen können eine weitere Ursache für den Rückgang sein.
Das NABU-Turteltauben-Projekt
In diesem Rahmen wurden bereits 2016 und 2017 auf Malta Turteltauben besendert. Ihre Reise kann nun auf dem Turteltauben-Blog des NABU live verfolgt werden. Im nächsten Jahr möchte der NABU nicht nur die Besenderung von zehn weiteren Vögeln auf Malta unterstützen sondern auch zehn weitere Vögel in ihren deutschen Brutgebieten mit kleinen Rucksacksendern ausstatten. Ihre Reise kann dann beim NABU verfolgt werden. Dass diese Turteltauben außerdem zu den ersten Vögeln gehören werden, die im Rahmen der ICARUS-Initiative über eine Raumsonde der European Space Agenca (ESA) Daten übermitteln, ist dabei besonders spannend.
Die Turteltaube ist die einzige Langstreckenzieherin unter den Taubenarten Mitteleuropas. Europaweit ist ihr Bestand in wenigen Jahrzehnten eingebrochen. Gründe dafür sind vor allem die intensive Landwirtschaft, aber auch die Jagd auf sie im Mittelmeerraum. Mehr →
Unzählige Zugvögel passieren Malta jedes Jahr auf ihren Reisen. Doch obwohl sich Malta seit 2009 den EU-Vogelschutzrichtlinien verpflichtet hat, ist die Insel alles andere als ein sicherer Rückzugsort. NABU und BirdLife Malta setzen sich für die Zugvögel ein. Mehr →
Schwarzer Ring, weißer Fleck, grüner Fleck.… Am Nacken lassen sich unsere wildlebenden Taubenarten am besten identifizieren. Knifflig kann es bei den von der Felsentaube abstammenden Straßentauben werden, wenn verwilderte Zuchttauben eingekreuzt sind. Mehr →