Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Rekordteilnahme an Ägypten-Petition
115.000 Unterschriften gegen den Vogelmord
04. Dezember 2013 - Der NABU freut sich über eine breite Unterstützung seiner Kampagne gegen den Zugvogelmord in Ägypten: 115.000 Menschen unterzeichneten in den vergangenen Monaten die Petition gegen die dramatische Jagd auf Zugvögel entlang der ägyptischen Mittelmeerküste. Es handelt sich damit um eine der größten Unterschriftenkampagnen in der Geschichte des NABU. Sie zeigt, dass die Menschen hierzulande großen Anteil am Schicksal der Zugvögel nehmen.
Bei der Übergabe der Unterschriften an den ägyptischen Botschafter am 4. Dezember in Berlin forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke die ägyptische Regierung auf, die von ihr unterzeichneten internationalen Naturschutz-Konventionen einzuhalten und gegen den Vogelfang entschieden vorzugehen.
„Unsere im Frühjahr gestartete Kampagne hat auf die alarmierende Situation für Zugvögel in Ägypten aufmerksam gemacht und politischen Druck erzeugt. Die 115.000 Unterschriften sind für uns Bestätigung und Ansporn, uns weiter für ein Ende des Vogelmords zu engagieren. Von der ägyptischen Regierung erwarten wir, dass sie möglichst schnell die im Aktionsplan beschlossenen Maßnahmen einleitet, um ihren internationalen Verpflichtungen zum Vogelschutz nachzukommen“, so der NABU-Präsident.
Bereits vor der Übergabe der Petition konnte die NABU-Kampagne beachtliche Zwischenerfolge verzeichnen. So reagierte das Bundesumweltministerium unter anderem durch Bereitstellung von Geldern für eine Konferenz zur Beendigung des Vogelfangs, an der Vertreter der Umweltministerien von Ägypten und Libyen, BirdLife-NGOs aus Ägypten und Libyen, NABU, BirdLife International, BMU sowie wichtigen Vertreter der relevanten internationalen Naturschutzabkommen (CMS, AEWA) teilnahmen. Auf der Konferenz wurde Ende November ein gemeinsamer Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Zugvogelfangs in Ägypten beschlossen (zum Konferenzbericht).
Eingang fand das Thema auch in den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD: „Die Koalition sorgt gemeinsam mit anderen Staaten für einen besseren Vogelschutz entlang der Zugrouten“, heißt es dort. Darüber hinaus befindet sich der NABU in Gesprächen mit der Reisebranche, die sich mit dem Thema Vogelschutz in Ägypten auseinandersetzt. Die großen deutschen Reiseunternehmen waren von einem großen Teil der Petitenten per E-mail dazu aufgefordert worden, sich beim ägyptischen Tourismusminister für ein Ende des Vogelmords einzusetzen.
NABU-Vogelexperte Lars Lachmann zeigt sich sehr zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen der Kampagne: „Es gibt nun einen abgestimmten Plan, wie der Vogelmord beendet werden kann. Dessen Umsetzung wird der NABU durch Finanzierung eines kleinen Teams vor Ort in den kommenden Jahren unterstützen. Dazu werden wir weiter den Druck aufrechterhalten, damit auch die staatlichen Stellen ihren Teil zur Umsetzung des Aktionsplans, und damit für ein Ende des massiven Vogelfangs, beitragen. “
Die Reaktion des ägyptischen Botschafters bei der Übergabe stimmte die NABU-Vertreter zuversichtlich, dass die Forderung der Unterzeichner der Petition beim Adressaten, der ägyptischen Regierung angekommen ist.